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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kanisters, ohne ihn vom Fleck zu bewegen. Cabrillo war nur noch drei Meter davon entfernt, mit dem Gesicht gegen den Kanister zu krachen, als ein Geschoss eine der Randschweißnähte traf und den Kanister aus dem Weg fegte.
    Er zog sich wieder hoch und gab den letzten Schuss auf das Schneckengetriebe ab. Der Stein wurde getroffen und fiel aus dem Zahnkranz.
    »Na, wer sagt’s denn«, jubelte er triumphierend.
    »Kannst du das noch mal wiederholen?«, fragte Linc.
    »Vergiss es. Ich glaube, ich habe gerade die Bremse repariert.« Er streckte sich und griff nach der Leiter. »Was haben wir drauf?«
    »Vierunddreißig Sachen. Ich benutze die Bremsen des Pig, so dass sich die Bremsbeläge zunehmend in Kohlefaserstaub verwandeln.«
    »Kein Problem. Deshalb fahren wir im Rückwärtsgang. Schalte in den ersten Gang, und benutz die Bremswirkung des Motors. Ich geh hier oben auf die Bremse, und gemeinsam müssten wir es eigentlich schaffen.«
    Juan kam wieder auf das Dach des Güterwagens. Die Spitze des Hügels lag gut dreißig Meter hinter ihnen, sie umrundeten gerade die Flanke des Berges. Über ihnen war der Berghang mit vereinzelten Sträuchern bewachsen. Dann sah er, dass sich dort eine etwas höher gelegene Straße befand, die parallel zum Gleisbett verlief. Er bemerkte sie nur wegen des sandfarbenen Lastwagens, der um eine Kurve herum kam und zu dem Zug aufholte, der die Gleise hinabrollte.
    Ein Mann, dessen Kopf mit einer allgegenwärtigen Kufiya verhüllt war, machte sich auf der Ladefläche des Trucks bereit. Cabrillo hatte sein REC7 auf dem Dach des Güterwagens zurückgelassen, als er nach unten geklettert war, um die Bremse in Gang zu bringen. Er rollte sich im gleichen Moment über die Dachkante, in dem der Terrorist von dem rasenden Truck absprang.
    Sein trotziger Schrei verwehte im Wind, während er in hohem Bogen durch die Luft flog. Juans Finger hatten sich um den Lauf des Gewehrs gelegt, als der Mann nahe genug auf dem Güterwagendach landete, um ihm die Waffe aus der Hand zu prellen. Angestachelt durch noch mehr Adrenalin als Cabrillo, stieß der Mann einen schrillen Kampfruf aus und trat Juan mitten ins Gesicht.
    Cabrillos Welt verfinsterte sich augenblicklich und kehrte nur langsam in schmerzhaften Bruchstücken wieder zurück. Als er seine Umgebung halbwegs wiedererkennen konnte, hatte der Terrorist bereits seine Kalaschnikow vom Rücken genommen und legte auf ihn an. Juan rollte sich herum, setzte mit den Beinen zu einem Scherenschlag an und streckte sich auf dem heißen Stahldach weit genug, um das Schienbein des Mannes zu erwischen. Die Kalaschnikow stanzte dicht neben Juans Kopf vier Löcher ins Dach, und im Wagen ertönte ein lauter Schmerzensschrei.
    Angetrieben von rasender Wut richtete sich Cabrillo auf und packte die Waffe an ihrem vorderen Griff. Während er sie nach unten drückte, warf sich der Schütze jedoch zurück und half dabei dem Chef ungewollt auf die Füße. Juan hämmerte dem Schützen zweimal die Faust ins Gesicht. Der Araber war so sehr darauf bedacht, seine Waffe festzuhalten, dass er sich nicht ein mal verteidigte. Juan landete zwei weitere schwere Treffer, sah über die Schulter des Terroristen und entdeckte, wie sich zwei weitere Männer anschickten, auf den Zug aufzuspringen.
    Er rammte den Ellbogen in die Magengrube seines Gegners, während er sich auf ihn warf, und drehte sich dann mit ihm dergestalt, dass – als er die rechte Hand des Mannes packte und seinen Finger auf den Abzughebel drückte – der Lauf des AK-47 auf den Lastwagen gerichtet war. Eine Salve Leuchtspurgeschosse traf einen der Männer, als er zum Sprung ansetzte. Er stürzte von der Ladefläche des Trucks und verschwand unter seinen Hinterrädern, wobei sein Körper den Wagen einen leichten Hüpfer ausführen ließ.
    Der zweite Mann flog wie ein Vogel und landete mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze auf dem Dach.
    Cabrillo drehte den ersten Terroristen weiter um seine eigene Achse. Als er ihn schließlich losließ, stolperte der Mann ein, zwei Schritte rückwärts – und dann war das Waggondach zu Ende. Er stürzte ins Leere, wobei sich sein Kopftuch löste und wie ein verwirrter Schmetterling hinter ihm her flatterte.
    Juan schleuderte seinem neuen Widersacher die leere Pistole entgegen und griff ihn an, ehe der Mann sein Sturmgewehr am Leinengurt vom Rücken nach vorne ziehen konnte. Juan traf den Mann unterhalb der Gürtellinie und richtete sich auf, wobei er ihn fast anderthalb Meter in die

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