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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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von Jesus Christus.«
    »Und was hat es mit diesem Schmuckanhänger auf sich?«, fragte Juan.
    »Wie du weißt, steht in der Bibel, dass Thomas nicht an die Wiederauferstehung Jesu Christi glaubte und verlangte, die Wunde zu berühren. In der Bibel steht zwar nichts davon, ob er Jesus berührt hat oder nicht, aber die Templer waren überzeugt, dass er es getan hat. Sie glaubten, dass das Juwel von Jerusalem ein Kristall war, in dem ein Alchemist namens Jho’acabe die Blutstropfen eingeschlossen hat, die an Thomas’ Fingern kleben blieben. Der Kristall wurde dann an einer Halskette befestigt, die in muslimischen Besitz gelangte, als Saladin die Stadt einnahm.«
    »Wenn das zuträfe, hätten die Muslime dieses Schmuckstück dann nicht sofort zerstört?«, wollte Hanley wissen.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Eric. »Nach allem, was man hört, hat Saladin die Christen in der Stadt und ihre Kirchen geschont und ihnen Respekt erwiesen. Vielleicht hat er den Anhänger ja nicht zurückgegeben, aber ich bezweifle, dass er ihn absichtlich zerstört hat.«
    »Demnach befindet sich dieses Juwel, sei es nun ein Rubin oder eine Halskette, im Besitz der Tempelritter. Wie kommt es dann ins Grab von Suleiman Al-Jama?«
    »Weil das Schiff, mit dem sie nach Malta zurückkehrten …«
    »… von Berberpiraten überfallen wurde«, beantwortete Juan seine eigene Frage.
    »Und zwar von einem Vorfahren Al-Jamas«, sagte Eric. »Die Zedernholzkiste mit dem Juwel darin wurde bis zu Al-Jamas Tod vom Vater auf den Sohn vererbt. Henry Lafayette hat den Stein im Grab zurückgelassen – und dort liegt er noch heute.«
    »Das ist doch alles ausgemachter Blödsinn«, schimpfte Mark. »Juan, wenn du einige der Websites gesehen hättest, auf denen wir diese Informationen gefunden haben, würdest du erkennen, dass an der ganzen Geschichte kein Körnchen Wahrheit ist. Es ist ein Mythos wie das Ungeheuer von Loch Ness oder Bigfoot oder die Lost Dutchman’s Mine.«
    »Hinter dem Mythos der Arche Noah steckte immerhin ein Körnchen Wahrheit, falls du dich noch an unser kleines Abenteuer vor einigen Monaten erinnerst.« Cabrillo schwieg einige Sekunden lang. »Wir wissen von Lafayette, dass Al-Jama in späteren Jahren erkannte, dass es durchaus berechtigte Hoffnung auf einen Frieden zwischen Christen und Muslimen gab. Das ist erst vor Kurzem ans Tageslicht gekommen, nicht wahr? Und dieses Wissen beschränkt sich keineswegs nur auf Verschwörungsfanatiker. Spekulieren wir doch mal. Was wäre, wenn die erste Version der Geschichte zutrifft, nämlich dass das Juwel ein Rubin mit einer Inschrift ist und Al-Jama Mohammeds letzte Worte gelesen und dies bei ihm tatsächlich zum Umdenken geführt hat? Das klingt doch durchaus glaubhaft, oder etwa nicht?«
    »Möglich wäre es. Aber ich bitte dich. Wie groß ist die Chance, dass dieser Stein in Al-Jamas Besitz gelangt sein soll?«
    »Warum nicht? Er war ein angesehener Imam aus einer Familie mit einer langen Piratentradition. Selbst wenn einer seiner Vorfahren nicht an dem Angriff auf das Templer-Schiff teilgenommen hat, ist es doch trotzdem möglich, dass ihm das Juwel als eine Art Tribut übergeben wurde.«
    »Gentlemen, zurück zum eigentlichen Thema«, bat Max. »Zu diesem Zeitpunkt ist es eigentlich ganz unwichtig, was dieses Juwel ist oder wo es sich befindet. Wir sollten uns eher darauf konzentrieren, die Ministerin zu retten und Al-Jamas Angriff zu verhindern.«
    »Max, du sagtest, die Libyer würden behaupten, unser alter Freund im Hafen, Tariq Assad, sei in Wahrheit Al-Jama.«
    »Offensichtlich ein Ablenkungsmanöver, wenn wir richtig liegen.«
    »Hat Eddie irgendetwas verlauten lassen, das dich vermuten lässt, Assad könnte mit Al-Jamas Leuten unter einer Decke stecken?«
    »Nein, aber heute Morgen haben sie festgestellt, dass Assads Haus und sein Büro von Agenten überwacht werden. Die Libyer scheinen ihr Versprechen einzuhalten, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Und wenn sich der ganze Staub gelegt hat, haben sie ihren Sündenbock«, stellte Eric fest. »Sie veranstalten einen kurzen Schauprozess und richten ihn wegen des geplanten Attentats auf die Konferenz hin.«
    »Es muss doch einen Grund geben, weshalb ihn die Libyer auf dem Kieker haben. Irgendetwas ist doch mit diesem Kerl, oder? Max, häng dich ans Telefon, und sag Eddie, er soll sich Assad schnappen. Wir müssen ihm einige Fragen stellen.«
    Cabrillo betrachtete Mark Murphy eingehend. Murphs Kinn war schwarz von Bartstoppeln, und er

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