Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
aufnehmen würde. Die Schiff-Schiff-Raketen der Oregon hatten zwar die doppelte Reichweite des Styx-Systems der Sidra, aber die libysche Fregatte mit einer Rakete von unterhalb des Horizonts abzuschießen war nicht der Punkt.
    Er musste an Bord der Sidra gelangen und, wenn seine Vermutung zutraf, Fiona Katamora retten und in Sicherheit bringen.
    »Ist es das Schiff?«, fragte Max. Er war leise neben Juan getreten und deutete auf den Computerbildschirm.
    »Das ist es. Was hältst du davon?«
    »Den Radarschüsseln nach zu urteilen spüren sie einen Hubschrauber schon in einer Entfernung von fünfzig Meilen auf. Und es sieht so aus, als wären sie mit Triple-As und SAMs für jeden Kampf gewappnet.«
    »Was bedeutet, dass wir längsseits gehen und es auf die alte Methode erledigen müssen.«
    »Du meinst, wir sollten die direkte Konfrontation suchen?«
    »Wir brauchen irgendetwas als Ablenkung, um nahe an das Schiff heranzukommen. Aber ja, das ist genau das, was ich denke.«
    Max schwieg einen Moment lang. Die Seekriegsführung hatte sich in den Jahren, seit Raketen perfektioniert wurden, dramatisch verändert. Mit ihren großen Kanonen beschossen schwer gepanzerte Schlachtschiffe einander nicht mehr in der Hoffnung auf einen Treffer. Vielmehr wurden mittlerweile des Öfteren Seeschlachten geführt, bei denen sich die Gegner Hunderte von Meilen entfernt voneinander befanden. Die Durchschlagskraft der mit hochexplosiven Sprengköpfen versehenen Raketen machte schon frühzeitig dicke Panzerungen überflüssig, daher hatten moderne Streitmächte dem keine Beachtung mehr geschenkt.
    Die Oregon verfügte über einen eingebauten Schutz, aber nicht vor den Drei-Inch-Kanonen der Sidra. Und völlig nutzlos wäre dieser Schutz, wenn es der Sidra gelänge, ein paar Styx-Raketen auf die Oregon abzufeuern. Und nun schlug Juan vor, sich unter der geballten Feuerkraft der Kanonen und Raketen der Sidra nahe genug an das libysche Schiff heranzuschleichen, um eine Entermannschaft hinüberzuschicken.
    »Wann haben sich zum letzten Mal zwei große Schiffe einen solchen Kampf geliefert?«, fragte Hanley schließlich.
    »Ich denke, am neunten März 1862 bei Hampton Roads in Virginia.«
    »Die Monitor und die Merrimack! « Juan nickte. Max fügte hinzu: »Ihre Auseinandersetzung endete mit einem Unentschieden. Doch diese Option bietet sich uns nicht. Und ist dir klar, dass wir, wenn wir sie nicht versenken, sobald wir die Ministerin gerettet haben, auf ziemlich große Probleme stoßen werden, uns wieder zurückzuziehen? Mag ja sein, dass wir uns unbemerkt an ihr Schiff heranschleichen können, aber ich glaube nicht, dass die Libyer uns so einfach abziehen lassen.«
    »Daran habe ich bereits gedacht.«
    »Und hast du eine Idee?«
    »Nein«, sagte Juan sorglos. »Aber ich habe es mir immerhin durch den Kopf gehen lassen.«
    »Und dein Ablenkungsmanöver? Hast du irgendwelche Vorstellungen in dieser Richtung?«
    »Nicht die leiseste. Aber da wir im Schutz der Dunkelheit angreifen werden, haben wir noch Zeit bis zum Abend, um uns etwas einfallen zu lassen. Nur eine Sache noch …«
    »Ja?«
    »Ein Schiff von der Größe der Sidra braucht zwanzig Minuten, um zu sinken, ganz gleich wie schwer wir sie treffen. Das ist mehr als genug Zeit, um die Oregon mit Raketen einzudecken.«
    Max’ Gesicht nahm einen leidenden Ausdruck an. »Du hast wirklich eine freudige Nachricht nach der anderen auf Lager.«
    »Ich kann das Ganze sogar noch schlimmer machen. Ehe wir uns an die Sidra heranwagen, packen wir unsere neuen libyschen Freunde in unsere Rettungsboote. Ich will sie nicht an Bord haben, wenn wir in die Schlacht ziehen. Falls also irgendetwas schiefgehen sollte, kommen wir nicht von der Oregon runter.«
    »Warum habe ich eigentlich vor all den Jahren deinen ersten Telefonanruf angenommen?«, fragte Max theatralisch und blickte flehend zum Himmel.
    »Chef«, sagte die Funkerin, »ich habe wieder einen Anruf für Sie.«
    »Linc?«
    »Nein, Sir, Langston Overholt.«
    »Danke, Monica.« Juan setzte ein Headset auf und gab seinem Computer per Tastatur den Befehl, den Anruf anzunehmen. »Lang, hier ist Cabrillo.«
    »Wie fühlst du dich?«
    »Müde, aber gut.«
    »Und deine Gäste?«
    »Dankbar und hungrig. Sie haben an einem einzigen Tag die Hälfte unserer Vorräte vertilgt.«
    »Ich rufe an, um mich auf den neuesten Stand bringen zu lassen, allerdings auch, um selbst einige Neuigkeiten loszuwerden.«
    »Tariq Assad ist gerade unterwegs zu dem Ort, wo

Weitere Kostenlose Bücher