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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer Winde ausgeliefert, die sich nur langsam drehte.
    Alana winkte zu Greg hinauf. »Können Sie irgendetwas sehen?«
    »Nein«, erwiderte er und übertönte damit den lärmenden Apparat. »Die Maschine hat einige Berge zwei Meilen von hier entfernt überflogen. Ich sehe keinen Rauch oder sonst etwas. Vielleicht hat es der Pilot doch geschafft, sauber aufzusetzen.«
    Für acht qualvolle Minuten kletterte der Lastwagen den Abhang hinauf, so wie eine Fliege über eine Brotkruste kriecht. Greg meldete weiter, dass er nirgendwo Rauch sehen konnte, was eine unendliche Beruhigung bedeutete.
    Am Ende kamen sie aus dem ausgetrockneten Flussbett heraus. Greg löste den Abschlepphaken vom Kabel und wickelte dieses von einem Sandsteinklotz ab, der so groß wie eine Lokomotive war. Das Seil hatte sich tief in das weiche Gestein eingegraben, und er musste den Fuß gegen den Stein stemmen, um es freizubekommen.
    »Es hätte ruhig in Libyen runterkommen können«, murmelte Mike.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Alana.
    »Ich sagte, die Maschine hätte auch auf der anderen Seite der Grenze in Libyen landen können.« Er redete so laut, dass auch Greg ihn verstand.
    Alana führte das Team zwar an, aber sie sah zu Chaffee hin und wartete auf seine Bestätigung, da sie annahm, dass er als Angehöriger der CIA ein Experte für solche Situationen war.
    »Wir könnten im Umkreis von fünfzig oder mehr Meilen die einzigen Menschen sein«, sagte Greg. »Wenn sie es geschafft haben zu landen, dann könnten immerhin Leute verletzt sein, und wir haben hier draußen das einzige Fahrzeug.«
    »Für wen arbeiten Sie eigentlich wirklich?«, fragte Alana.
    »Wir vergeuden nur Zeit.«
    »Greg, das ist wichtig. Wenn es nötig ist, die Grenze nach Libyen zu überschreiten, dann muss ich wissen, für wen Sie arbeiten.«
    »Okay, ich bin bei der Agentur. Der CIA. Ich habe den Auftrag, auf Sie drei aufzupassen. Nun ja, auf Sie beide, da der gute Dr. Bumford seit unserer Ankunft das Lager nicht verlassen hat. Sie haben das Flugzeug doch erkannt, oder?« Alana nickte. »Demnach wissen Sie auch, wer drinsitzt.«
    »Ja.«
    »Wollen Sie sie hier draußen sterben lassen, weil Sie befürchten, mit einer libyschen Patrouille zusammenzustoßen? Verdammt noch mal, die haben sie eingeladen. Du liebe Güte, dann werden sie doch nicht das Geringste gegen uns unternehmen, wenn wir versuchen, sie zu retten.«
    Alana blickte Mike Duncan an. Das Gesicht des drahtigen Ölsuchers glich einer ausdruckslosen Maske. Seiner Miene nach zu urteilen hätten sie sich genauso gut über das Wetter unterhalten können. »Was denken Sie?«, fragte sie.
    »Ich bin kein Held, aber ich finde, wir sollten mal nachschauen.«
    »Dann nichts wie los«, entschied Alana.
    Sie drangen in die Wüste vor. Es war, als seien sie auf der Mondoberfläche unterwegs. Es gab keinen Hinweis auf menschliche Besiedelung, noch nicht einmal ein Zeichen, dass sie sich auf dem gleichen Planeten befanden. Vom Fluss bis zu der Bergkette, die Greg kurz vorher erwähnt hatte, erstreckte sich eine mit Steinen übersäte Ebene, die bar jeglichen Lebens schien. So tief in der Wüste konnten nur ein paar Insekten und Eidechsen überleben, und die waren vernünftig genug, während der qualvollen Nachmittagsstunden in ihren Behausungen zu bleiben.
    Während der Fahrt versuchte Greg erfolglos, seine Vorgesetzten mit Hilfe des Satellitentelefons zu erreichen. Seines gehörte zu einem regierungseigenen Kommunikationssystem, wie es auch vom Militär benutzt wurde. Daher gab es keinen Grund, weshalb keine Verbindung hätte zustande kommen dürfen. Aber er kam nicht durch. Also ersetzte er die aufladbare Batterie durch eine frische, die er aus seinem Rucksack holte.
    »So ein Schrott«, schimpfte er. »Ein Jahresetat von dreißig Milliarden – und sie schicken mich mit einem fünf Jahre alten Telefon los, das nicht funktioniert. Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Hören Sie, Sie sollen wissen, dass dies eigentlich keine vorrangige Mission war. Wenn wir Al-Jamas Urkunden gefunden hätten, wunderbar. Aber wenn nicht, dann wird die Konferenz trotzdem stattfinden.«
    »Aber Christie Valero sagte …«
    »Ich solle alles versuchen, damit Sie sich bereiterklären, hierherzukommen. Hey, Mike und ich wissen von unseren Pferdewetten, dass sich auch ein Schuss ins Blaue auszahlen kann, aber diese Sache hier ist von Anfang an eine Farce gewesen. Für mich ist diese Mission eine Strafe für einen Schlamassel, den ich vor ein

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