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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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anderen Zweck, als uns dem Willen Allahs zu unterwerfen.«
    »Wer weiß denn, was sein Wille ist?«, fragte sie. »Wer hat entschieden, dass Sie seine Absichten besser kennen als jeder andere? Der Koran verbietet den Selbstmord – und dennoch haben Sie einem jungen Mann befohlen, ein Flugzeug voller Menschen absichtlich gegen einen Berg zu lenken.«
    »Er ist als Märtyrer gestorben.«
    »Nein«, widersprach sie heftig. »Sie haben irgendeinen armen Jungen davon überzeugt, dass er den Märtyrertod stirbt und von seinen siebenundsiebzig Jungfrauen im Himmel erwartet wird. Aber machen Sie mir bitte nicht weis, dass Sie selbst auch nur für einen winzigen Moment daran glauben. Sie sind nichts anderes als ein billiger kleiner Gauner, der nach Macht hungert und den blinden Glauben einiger weniger ausnutzt, um seine eigenen Ziele zu verwirklichen.«
    Suleiman Al-Jama klatschte in die Hände und lachte belustigt auf. Er verfiel ins Englische. »Bravo, Ministerin Katamora. Bravo.«
    Zwar konnte er es wegen der Burka, die sie trug, nicht sehen, aber jetzt huschte ein überraschter Ausdruck über Fionas Gesicht. Der plötzliche Wechsel in der Sprache und Eindringlichkeit ihrer Unterhaltung verwirrte sie für einen kurzen Augenblick.
    »Sie erkennen anscheinend, dass es immer nur um die Weltmacht ging. Vor einigen Jahrhunderten konnte England sie dank einer überlegenen Marine erringen. Die Vereinigten Staaten haben sie jetzt inne – dank ihres Wohlstands und ihrer Atombomben. Was haben aber die Nationen des Nahen Ostens außer der Bereitschaft einiger ihrer Bürger, sich selbst in die Luft zu sprengen? Eine primitive Waffe ist das, sicherlich. Aber verraten Sie mir doch mal, wie viel Ihr Land für die Homeland Security aufgewendet hat, seit eine Handvoll mit primitiven Messern bewaffnete Männer zwei Ihrer höchsten Gebäude zum Einsturz gebracht haben? Hundert Milliarden? Fünfhundert Milliarden?«
    Die Zahl betrug zwar eher eine Billion, aber Fiona sagte nichts. Das lief ganz und gar nicht so, wie sie erwartet hatte. Sie hatte angenommen, Al-Jama würde einige verstümmelte Passagen aus dem Koran zitieren, um seine Taten zu rechtfertigen, und nicht sich selbst als jemanden offenbaren, dem es nur um Macht ging.
    »Vor den Angriffen auf das World Trade Center war einer von fünfhunderttausend Muslimen bereit, den Märtyrertod zu sterben. Seitdem hat sich die Zahl verdoppelt. Das wären dann zehntausend Männer und Frauen, die bereit sind, sich im Dschihad gegen den Westen in die Luft zu sprengen. Glauben Sie wirklich, Sie könnten zehntausend Angriffe verhindern? Solche Leute wie der junge Mann, der das Flugzeug lenkte, und auch Bin Laden in seiner Felshöhle in Pakistan – das sind unbedeutende Spielfiguren, Werkzeuge, die man benutzt und anschließend wegwirft. Wir verfügen jetzt über einen unerschöpflichen Vorrat an bereitwilligen Märtyrern und werden sie schon bald in sorgfältig geplanten Angriffen einsetzen, die den Verlauf der Landesgrenzen auf diesem Planeten auf eine Art und Weise verändern werden, wie sie mir bereits seit Langem vorschwebt.«
    Er sagte dies allerdings überhaupt nicht wie ein Fanatiker, sondern eher wie ein Konzernchef, der sich zu den Wachstumsmöglichkeiten seiner Firma äußert.
    »Das kann doch wirklich nicht Ihr Ernst sein«, flehte ihn Fiona an.
    »Es ist zu spät, um es aufzuhalten.« Er zog die Kufiya von seinem Gesicht herab. Fiona kämpfte beim Anblick seines Gesichts gegen eine aufkommende Ohnmacht. »Und Ihr Tod wird der erste Schlag sein.«

14
    Linc hatte kaum hinter dem Lenkrad des Pig Platz genommen und den Motor angelassen, als Mark Murphy dem sprachaktivierten Kommunikationssystem des Lastwagens einen Befehl gab.
    »Ruf Max.«
    Das Klingeln eines Telefons ertönte in dem Querfeldeinfahrzeug. Das Pig war derart solide gebaut, dass sie kaum den Motor hören konnten, als Linc den Wagen aus seinem Versteck herausbugsierte und Kurs auf die tunesische Grenze nahm.
    Eine unbekannte Stimme beantwortete den Ruf. »Max’ Pizza. Sind Sie Selbstabholer, oder wünschen Sie eine Lieferung?«
    »Das wäre doch ein Ding, wenn Sie liefern würden«, sagte Linc. »Ich hätte jetzt Appetit auf ein Stück.«
    »Tut mir leid. Falsch verbunden.« Mark unterbrach die Verbindung und versuchte es noch einmal. »Ruf Max Hanley.«
    Diesmal murmelte Max’ Stimme ein gedämpftes Hallo, als der Ruf angenommen wurde.
    »Max, ich bin’s, Mark Murphy. Ich sitze gerade mit Linc und Linda im

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