Kapitaen Bykow
unserer Kameraden haben sich in den Ring begeben«, sagte Bykow.
»Oh!« Das Gesicht des Kapitäns wirkte verstört. »Wie unvorsichtig!«
»Ich brauche ein Schiff. Ich bitte Sie um Ihres.«
»Mein Schiff«, murmelte Korff verdutzt. »In den Ring?«
»Nein«, erwiderte Bykow. »In den Ring hinein fliegen wir nur im äußersten Notfall. Falls ein Unglück geschehen sollte.«
»Und wo ist Ihr Schiff?«, fragte Korff misstrauisch.
»Mein Schiff ist ein Photonenfrachter«, antwortete Bykow.
»Ja«, sagte Korff, »der geht nicht.«
In der Kabine ertönte plötzlich Jurkowskis Stimme: »Warte, ich komme sofort nach.«
»Ich hab dir schon mal gesagt, bleib, wo du bist«, sagte Michail Antonowitsch.
»Du brauchst ja eine Ewigkeit.«
Michail gab keine Antwort.
»Die beiden im Ring?«, fragte Korff und zeigte auf das Funkgerät.
»Ja«, sagte Bykow. »Sind Sie einverstanden?«
Shilin kam heran und stellte sich neben sie.
»Ja ...«, sagte Korff nachdenklich. »Man muss helfen.«
Der Navigator begann plötzlich heftig und undeutlich auf seinen Kapitän einzureden. Bykow verstand nur einzelne Brocken. Korff hörte zu und nickte verschiedentlich. Dann sagte er, und ein kräftiges Rot überzog sein Gesicht: »Mein Navigator will nicht fliegen. Er ist nicht verpflichtet.«
»Er kann das Schiff verlassen«, sagte Bykow. »Vielen Dank, Kapitän Korff.«
Der Navigator redete weiter auf den Kapitän ein.
»Er sagt, wir fliegen in den sicheren Tod«, dolmetschte Korff.
»Veranlassen Sie ihn bitte zu gehen«, erwiderte Bykow. »Wir haben es eilig.«
»Vielleicht wäre es besser, wenn Herr Korff gleichfalls vom Schiff ginge?«, fragte Shilin zögernd.
»Ho-ho-ho!«, sagte Korff. »Ich bin der Kapitän!«
Er gab seinem Kameraden einen Wink und trat zum Steuerpult. Der Navigator ging gesenkten Blicks hinaus. Eine Minute später schlug mit dumpfem Knall die Außenluke zu.
»Die Frauen«, sagte Kapitän Korff, ohne sich umzudrehen, »die machen uns schwach. Schwach wie sie selbst. Aber man muss dagegen ankämpfen. Fangen wir an.«
Er fuhr mit der Hand in die Innentasche seiner Montur, holte ein Foto hervor und stellte es vor sich aufs Pult.
»So«, sagte er. »So und nicht anders, wenn ein Flug gefährlich ist. An die Plätze, meine Herren.«
Bykow nahm neben dem Kommandanten am Pult Platz, während sich Shilin im Sessel vor dem Funkgerät festschnallte.
»Dispatcher!«, rief Korff.
»Hier Dispatcher«, meldete sich der Diensthabende des Observatoriums.
»Ich bitte um Starterlaubnis!«
»In Ordnung, starten Sie.«
Kapitän Korff zündete die Triebwerke, und sofort geriet alles in Bewegung. In diesem Augenblick aber fiel Shilin plötzlich der Praktikant ein. Jura musste noch an Bord sein! Mehrere Sekunden lang starrte er wie blind auf das Funkgerät, aus dem das angestrengte Stöhnen Michail Antonowitschs drang. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Das Tankschiff hatte die Zone des Observatoriums bereits verlassen, und Kapitän Korff war im Begriff, es in die angepeilte Richtung einzupendeln. Bloß keine Panik, dachte Shilin, so schlimm sieht es gar nicht aus. Noch ist ja kein Unglück passiert.
»Michail«, hörten sie die Stimme Jurkowskis, »bist du bald fertig?«
»Gleich, Wolodja«, antwortete Michail Antonowitsch. Seine Stimme klang irgendwie seltsam – teils erschöpft, teils ratlos.
»Na so was!«, sagte plötzlich hinter ihnen Jura.
Shilin drehte sich abrupt um. Der Praktikant stand verschlafen, zugleich aber hocherfreut in der Kajüte. »Sie wollen auch zum Ring 2 ?«, fragte er.
Bykow sah ihn konsterniert an.
»Himmeldonnerwetter!«, flüsterte Kapitän Korff. Auch er hatte mit keiner Wimper mehr an den Praktikanten gedacht. »Der Passagier! In die Kajüte!«, rief er grimmig. Sein rötlicher Backenbart sträubte sich bedrohlich.
Unvermittelt sagte Michail Antonowitsch sehr laut: »Sei so gut, Wolodja, und lenk den Kosmoskaph etwa dreißig Meter von hier weg. Wirst du das können?«
Jurkowski begann unwillig zu brummen. »Ich werd’s versuchen«, sagte er. »Wozu eigentlich?«
»Es ist bequemer für die Arbeit. Bitte, Wolodja.«
In diesem Moment sprang Bykow auf und begann an den Verschlüssen seiner Jacke zu zerren. Jura sah ihm mit schreckgeweiteten Augen zu. Bykows Gesicht, sonst immer rot wie ein Ziegel, war auf einmal von fahler Blässe. Und da schrie auch schon Jurkowski: »Ein Stein! Mischa, ein Stein! Zurück! Lass alles stehen und liegen!«
Ein schwaches Stöhnen war zu
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