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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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Skaphander. Bykow öffnete die Augen wieder.
    »Shilin«, sagte er, »lauf zu Markuschin und erkundige dich nach dem zweiten Kosmoskaph. Auch einen Piloten brauche ich.«
    Shilin verschwand.
    »Mischa«, flüsterte Bykow tonlos. »Irgendwie, Mischa, irgendwie ...«
    »Da ist er«, sagte Jurkowski.
    »Ai-jai-jai«, antwortete Michail Antonowitsch. »Wie weit ist’s, fünf Kilometer?«
    »Wo denkst du hin, Wolodja, bedeutend weniger! Ist aber doch ein schönes Gefühl, keine Steine mehr um sich zu haben, stimmt’s?«
    »Brems ein bisschen ab, ich bereite die Funkbake vor. Aber verdammt noch mal, die nützt uns ja nichts mehr, ich Esel hab doch das Funkgerät in Klump gehauen.«
    »Schau nur mal dort, Wolodja, was kann das bloß sein? Wirklich eigenartig, dieses Gebilde!«
    »Es hält sie zusammen, siehst du? Und ich sag’ dir, das sind sie, die außerirdischen Besucher. Und du hast gebarmt!«
    »Wieso denn, Wolodja? Ich und gebarmt? Ich hab so ...«
    »Steure vorsichtig, Mischa. Ramm sie um Himmels willen nicht.«
    Dann herrschte Schweigen. Bykow lauschte angestrengt. Vielleicht geht’s noch mal glimpflich ab, dachte er.
    »He, was machst du denn plötzlich für ein bedenkliches Gesicht?«
    »Ich weiß nicht, dort rechts ... Irgendwie ist das merkwürdig, kommt mir nicht ganz geheuer vor.«
    »Versuch, unter das eine ›Spinnenbein‹ zu kommen, und wirf die Magnetkatze aus.«
    »Meinetwegen ...«
    Was haben sie bloß entdeckt, dachte Bykow. Was für ein Spinnenbein? Und weshalb trödeln sie so? Wenn es wenigstens ein bisschen schneller ginge.
    »Ich hab nicht getroffen«, sagte Jurkowski.
    »Na, gib schon her, Wolodja, du hast keine Übung. Lass mich das machen.«
    »Sieh mal, das Bein ist jetzt förmlich mit dem Stein verwachsen ... Ist dir übrigens schon aufgefallen, dass sie sich aufs Haar gleichen?«
    »Ja, alle fünf. Schien mir gleich seltsam.«
    Shilin kam zurück.
    »Der zweite Kosmoskaph ist nicht da«, sagte er.
    Bykow fragte gar nicht erst, was das zu bedeuten hatte. Er ließ das Mikrofon los, erhob sich und sagte: »Los, gehen wir zu den Schweizern.«
    »Das klappt nicht«, sagte da die Stimme Michail Antonowitschs.
    Bykow, bereits im Aufbruch begriffen, blieb stehen.
    »Verdammter Dreck ... Und was machen wir jetzt?«
    »Wart mal, Wolodja, ich klettre nach draußen und versuch’s per Hand.«
    »Das ist ’ne Idee«, erwiderte Jurkowski, »los, klettern wir raus.«
    »Nein, Wolodja, du bleibst schön hier sitzen. Du kannst sowieso nicht viel helfen, wirklich ...«
    »Also gut«, sagte Jurkowski nach einigem Zögern, »dann werd ich inzwischen noch ein paar Aufnahmen machen.«
    Bykow ging eilig zum Ausgang. Shilin folgte ihm und schloss die Kabine hinter sich ab. Im Laufen sagte Bykow: »Wir nehmen das Tankschiff, steuern die Stelle per Funkpeilung an und warten dort auf sie.«
    »Wird wohl das Beste sein, Alexej Petrowitsch«, erwiderte Shilin. »Was mögen die beiden bloß entdeckt haben?«
    »Keine Ahnung«, presste Bykow zwischen den Zähnen hervor, »ich will’s aber auch gar nicht wissen. Geh du mal schon ans Funkgerät und fang mit der Peilung an, während ich mit dem Kapitän spreche.«
    Im Korridor des Observatoriums fing Bykow den Diensthabenden ab, der ins Schwitzen gekommen war, und befahl: »Wir gehen jetzt auf das Tankschiff. Hol den Verbindungsgang ein und mach die Luke dicht.«
    Der Diensthabende nickte. »Der zweite Kosmoskaph ist auf dem Rückflug«, sagte er.
    Bykow wollte schon innehalten, doch der Diensthabende fügte bedauernd hinzu: »Er wird allerdings nicht vor drei Stunden hier sein.«
    Bykow stürmte schweigend weiter. Sie passierten die Schleuse, gingen an einem kleinen Rohrstuhl vorbei und stiegen durch einen engen, dunklen Schacht zur Kommandokabine des Tankschiffs hinauf. Kapitän Korff und sein Navigator standen über einen niedrigen Tisch gebeugt und studierten eine hellblaue Skizze.
    »Guten Tag«, sagte Bykow.
    Shilin steuerte, ohne ein Wort zu sagen, auf das Funkgerät zu und machte sich daran, die Wellenlänge des Kosmoskaphs anzupeilen. Die beiden Männer starrten ihn verblüfft an. Bykow ging auf sie zu und fragte: »Wer ist der Kapitän?«
    »Ich«, erwiderte der Rotblonde in gebrochenem Russisch – er hatte rötliches Haar. »Kapitän Korff. Wer sind Sie? Warum?«
    »Ich heiße Bykow, Kapitän der Tachmasib. Ich bitte Sie, mir zu helfen.«
    »Gern«, erwiderte der Rothaarige und sah zu Shilin hinüber, der sich am Funkgerät zu schaffen machte.
    »Zwei

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