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Kapitän Singleton

Kapitän Singleton

Titel: Kapitän Singleton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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und so fort, und solange wir sie hatten, waren wir versorgt.
    Mein langgehegter Plan ließ sich jetzt verwirklichen, nämlich in die holländischen Gewürzinseln einzufallen und mich umzutun, welches Unheil ich dort anrichten könnte. Dementsprechend stachen wir am 12. August in See, überquerten am 17. den Äquator, hielten Kurs genau auf Süd, ließen die Sundastraße und die Insel Java östlich von uns liegen und gelangten zur Breite von elf Grad zwanzig Minuten; dort steuerten wir Ost und Ostnordost, wobei wir günstigen Wind von Westsüdwest hatten, bis wir zu den Molukken oder Gewürzinseln kamen.
    Wir überquerten jene Meere mit weniger Schwierigkeiten als andere, denn südlich von Java gab es wechselnde Winde, und das Wetter war gut, obgleich wir zuweilen auch Böen und kurze Stürme antrafen; als wir aber zwischen die Gewürzinseln selbst gelangten, bekamen wir einen Teil der Monsun- oder Passatwinde ab und nützten sie entsprechend.
    Die unendlich große Anzahl von Inseln in die sen Meeren brachte uns sehr in Verlegenheit, und nur mit großen Schwierigkeiten arbeiteten wir uns zwischen ihnen hindurch; dann nahmen wir Kurs auf die Nordseite der Philippinen, wo wir zweifache Aussicht auf Beute hatten; nämlich entweder auf spanische Schiffe aus Acapulco an der Küste Neuspaniens zu treffen oder aber mit Gewißheit auf ein paar Schiffe oder Dschunken aus China zu stoßen, die, wenn sie von dort kamen, eine große Menge wertvoller Waren sowie auch Geld an Bord hatten; sollten wir sie jedoch auf dem Rückweg kapern, wären sie mit Muskatnüssen und Nelken von Banda und Ternate oder von einigen der anderen Inseln beladen.
    Wir hatten aufs Haar genau richtig vermutet und steuerten geradenwegs durch eine breite Ausfahrt, die man eine Meeresenge nennt, wenn sie auch fünfzehn Meilen breit ist, und hielten Kurs auf eine Insel, die Dammer genannt wird, und von dort Nordnordost auf Banda. Zwischen diesen Inseln stießen wir auf eine holländische Dschunke, das heißt ein Fahrzeug, das nach Ambon fuhr; wir kaperten es ohne viel Schwierigke iten, und ich konnte nur mit großer Mühe unsere Leute davon abhalten, die gesamte Mannschaft umzubringen, sobald sie hörten, daß sie aus Ambon war. Die Gründe hierfür wird wohl jeder erraten.
    Wir entnahmen aus dieser Dschunke etwa sechzehn Tonnen Muskatnüsse, einige Lebensmittelvorräte und die Handwaffen der Besatzung, denn das Schiff hatte keine Kanonen, und dann ließen wir es fahren. Von dort segelten wir unmittelbar zur Bandainsel oder den Bandainseln, wo wir sicher sein konnten, noch weitere Muskatnüsse zu erhalten, wenn wir wollten. Was mich betraf, so hätte ich gern noch mehr Muskatnüsse erworben, auch wenn ich dafür hätte bezahlen müssen; unsere Leute empfanden aber einen Abscheu davor, irgend etwas zu bezahlen, und so beschafften wir uns bei mehreren Gelegenhe iten noch ungefähr zwölf Tonnen, die meisten vom Ufer und nur wenige aus einem kleinen Eingeborenenboot, das nach Gilolo fuhr. Wir hätten ganz offen Handel getrieben, aber die Holländer, die sich zu Herren aller dieser Inseln gemacht haben, untersagten den Einwohnern, mit uns oder überhaupt mit irgendwelchen Fremden Handel zu treiben, und flößten ihnen soviel Furcht ein, daß sie es nicht wagten; deshalb hätten wir nichts erreicht, wenn wir noch länger dort geblieben wären. Wir beschlossen also, Kurs auf Ternate zu nehmen und uns dort umzusehen, ob wir unsere Ladung mit Nelken vervollständigen könnten.
    Wir hielten demgemäß auf Norden, irrten aber zwischen so vielen unzähligen Inseln umher, ohne jeden Lotsen, der die Fahrtrinne und die Strudel darin kannte, daß wir es aufgeben mußten und beschlossen, wieder zu den Bandainseln zurückzusegeln und uns umzutun, was wir uns auf den anderen Inseln der Gegend aneignen könnten.
    Unser erstes Abenteuer hier wäre fast für uns alle verhängnisvoll geworden, denn die Schaluppe, die vorauslief, signalisierte uns, daß sie ein Segel sichtete; danach wiederholte sie dies noch ein zweites und ein drittes Mal, woraus wir schlossen, daß sie drei Segel gesichtet hatte. Darauf setzten wir mehr Segel, um sie einzuholen, gerieten aber plötzlich zwischen einige Riffe und kamen nicht mehr klar, so daß wir alle sehr erschraken, denn da wir gerade noch genügend Wasser hatten, sozusagen einen Zoll tief, rammte unser Steuerruder einen Felskamm; das versetzte uns einen furchtbaren Stoß, splitterte ein großes Stück vom Ruder ab und machte es untauglich, so

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