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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, tauchte jetzt zum zweitenmal auf.
    Das mochte begreifen wer wollte, für sie war es zu hoch. Das packte sie nicht.
    Wie kam das Bild hierher?
    Das Blut rauschte in ihrem Kopf wie ein starker Fluß, der die Gedanken überschwemmte. Es gelang ihr nicht mehr, sich zu konzentrieren, und sie hätte jetzt gern Hilfe gehabt.
    Da niemand kam, mußte sie auch weiterhin allein mit dieser Entdeckung fertig werden.
    Eines stand für sie fest. Das Bild hatte überlebt. Es war zwar eine lange Zeit verschollen gewesen, doch zu einer bestimmten Zeit war es genau an einen bestimmten Ort geschafft worden.
    Nämlich hierher.
    Und hier war sie auch hergekommen und nicht, wie sie es eigentlich gewollt hatte, bei den Flammenden Steinen.
    Dafür mußte es ein Motiv geben.
    Aber welches?
    Kara sah keine Chance. Sie mußte sich einzig und allein an diese ungewöhnliche Ausstellung halten, die wohl allesamt Bilder aus dem alten Kontinent zeigten.
    Sie rief sich die verschiedenen Motive wieder in die Erinnerung zurück und mußte davon ausgehen, daß die Bilder auch von verschiedenen Personen gemalt worden waren.
    Das war nicht das Werk eines einzigen Künstlers.
    Kara wußte nur, daß sie sich in einem Ausstellungsraum befand. Der lag wahrscheinlich in einem Museum. Aber Museen gab es viele auf der Welt. Sie hätte sich in London, Berlin, New York, Paris oder Tokio befinden können. Wie sollte sie das herausfinden?
    Kara betrachtete das Gemälde.
    Dabei schüttelte sie den Kopf, weil sie noch immer nicht fassen konnte, daß es all die Jahre so unbeschädigt hatte überstehen können. Viele Bilder waren schon nach wenigen Jahren gezeichnet, halb zerstört, aber dieses hier sah noch sehr frisch aus, als wären die Farben erst vor einigen Stunden getrocknet.
    Und es hatte auch nichts von seiner unheimlichen Düsternis verloren.
    Das Licht auf dem Bild schien von einem Gletscher zu stammen, kalt wirkte es.
    Nun gut, sie würde zurückkehren und sich darum kümmern. Zunächst einmal mußte sie wissen, wo sie sich befand. Und das schaffte sie nicht, wenn sie in diesem Saal stehenblieb.
    Sie drehte sich nach links, um auf die Tür zuzugehen, als sie von dort ein Geräusch hörte. Ein leises Schleifen, als würde sich ein Gegenstand in einer Fuge oder Schiene bewegen.
    Kara starrte gegen die Tür.
    Die beiden Hälften blieben nicht mehr zusammen. Man zog sie gleichzeitig nach innen. Sie gaben Kara damit den Blick in einen anderen Raum frei.
    Viel erkennen konnte sie nicht.
    Aber sie hörte Schritte.
    Es waren zwei Personen, die über die Schwelle traten. Wegen ihrer bleichen Gesichter wirkten sie in dem dunklen Raum wie unheimliche Gespenster. Kara merkte sofort, daß ihr diese beiden Männer nicht positiv gegenüberstanden.
    Sie strich über den Griff des Schwerts.
    Die Männer blieben stehen.
    Einer von ihnen sprach.
    Seine Stimme klang rauh und auch ein wenig triumphierend. »Da bist du ja, Kara. Dann wird dein Freund Sinclair noch eine winzige Chance haben…«
    Jetzt verstand Kara gar nichts mehr!
    ***
    »Weißt du, was beschissen ist?« fragte Ned Taggert seinen Kollegen Tom Turner.
    »Nein. Aber du wirst es mir sagen.«
    »Daß man einen Job als Bulle hat.«
    »Aha.«
    »Und weißt du, was noch beschissener ist?«
    »Nein.«
    »Daß es bei diesem Job noch Nachtschichten gibt, die einfach nicht vorbeigehen wollen und dir zudem noch das Wochenende versauen. Habe ich recht?«
    »Kein Widerspruch!«
    »Und weshalb machen wir den Job?«
    Turner hob die Schultern. »Kann ich dir sagen. Weil wir Bullen kleine Masochisten sind.«
    »Gewonnen, Chef!« Taggert sagte zu seinem Kollegen und Partner immer Chef, weil dieser drei Jahre länger bei der Metropolitan Police war als er.
    Die beiden bildeten ein Team. Jeder konnte sich auf den anderen verlassen, und sie taten ihren Job ganz gern, aber manchmal verfluchten sie ihn doch.
    So wie in dieser Nacht. Sie gehörte zu denen, die sie nicht mochten, die sich hinzogen, die träge wie Teer waren, in denen nichts passierte. Nicht daß sie sich nach einer Schießerei gesehnt hätten, aber bei diesem feuchtkalten Wetter hatten selbst die Ganoven in ihrem Bezirk keine Lust, die Höhlen zu verlassen. Die lagen lieber im warmen Bett, während Ned und Tom im Streifenwagen hockten und eine kleine Pause eingelegt hatten, die sie damit verbrachten, ihre Mägen zu füllen.
    Sie aßen.
    Kein Drei-Sterne-Menü, sondern ihre üblichen Sandwiches, die im Laufe der Stunden schon trocken waren. Sie hatten einen Belag

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