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Karas Reich

Karas Reich

Titel: Karas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerschlitzen.
    Noch eine winzige Sekunde der Konzentration.
    Es klappte.
    Sie hörte noch einen irren Schrei und ein kratzendes Geräusch, als die Sense über den Boden schleifte.
    Sie aber war verschwunden!
    Zurück blieb ein leeres Reich…
    ***
    Dunkelheit -- stark, intensiv, bedrückend und auch beängstigend. Der Weg durch Raum und Zeit, wo die irdischen Gesetze der Physik nicht mehr galten.
    Verloren…
    Im Taumel und in der Gewalt anderer Kräfte, die aus einem Menschen einen Spielball machten. Ein fremder Weg, zuerst ziellos, wie es schien, dann näherrückend.
    Die Dunkelheit wich.
    Dimensionen formten sich zurück. Es gab Widerstände, es gab Luft, die sie atmen konnte.
    Sie war am Ziel!
    Endlich eingetroffen, und Kara spürte, wie sie plötzlich wieder lebte und der Kreislauf funktionierte, der das Blut durch ihre Adern pumpte, so daß es ihr gelang, wieder zu denken.
    Denken…
    Nachdenken…
    Längst hatte sie die Augen geöffnet und schaute sich um, wobei sie die Finsternis nicht schreckte, weil sie längst nicht so dicht war wie die auf der Zeitreise. Eigentlich hätte sie jetzt die Umrisse der Flammenden Steine sehen müssen, das jedoch war ihr nicht vergönnt. Es war auch nicht die Umgebung dieses Refugiums, und Kara war klargeworden, daß sie sich woanders befinden mußte.
    Irgendwo…
    Aber wieder in ihrer Zeit, wieder in der normalen Welt mit all seinen positiven und negativen Seiten, dem Licht, der Dunkelheit, dem Wechsel zwischen Tag und Nacht und ohne den Schwarzen Tod.
    Sie fühlte sich gut, wenn sie auch ein leichtes Gefühl des Schwindels bei sich feststellen mußte, aber das machte ihr nichts aus. Zunächst einmal mußte sie herausfinden, wo sie sich befand. Daß dieser Ort einen Grund und einen Sinn besaß, war ihr klar. Eine derartige Reise endete nicht im Nichts, es mußte ein Fixpunkt existieren. Fragte sich nur, wo er sich befand.
    Sie stand mit beiden Beinen auf dem Boden. Sie strich durch ihr Haar, sie glaubte noch immer den Gestank des verbrannten Körpers in der Nase zu haben, eine Erinnerung an eine längst untergegangene Welt, tief vergraben in der Vergangenheit.
    Kara ging vor.
    Es war nicht ganz dunkel. Ein seltsam graues Zwielicht umgab sie. Und sie befand sich auch nicht im Freien, dann wäre es wesentlich kälter gewesen.
    Sie stand in einem Raum.
    Kara gehörte zu den sensiblen Personen. Sie wußte, daß dieser Raum nicht eben klein war und sicherlich schon die Ausmaße einer kleinen Halle hatte.
    Als sie ihren Kopf drehte und nach links schaute, sah sie einen schwachen rechteckigen Umriß, für dessen Existenz es nur eine Erklärung gab. Das mußte ein Fenster sein.
    Kara ging darauf zu.
    Es war tatsächlich ein hohes Fenster, und sie konnte durch die Scheibe nach draußen schauen, ohne jedoch etwas Bedeutsames zusehen oder einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu bekommen.
    Ihr Blick glitt hinein in einen Hof, der vom grauen Licht der Nacht erfüllt war, und sich ausbreitete wie dünne Schwaden.
    Sie sah an der gegenüberliegenden Seite die Umrisse der Hauswände und auch dort schattenhaft mehrere Fenster. Nicht eine Laterne stand in der Nähe und verteilte ihr Licht. Auch hörte sie keine Schritte, kein Leben in diesem Saal, der, als sie sich wieder vom Fenster abwandte und umdrehte, ein anderes Gesicht bekommen hatte.
    Es war ihr jetzt möglich, Einzelheiten zu erkennen. Bis auf eine gläserne Vitrine war dieser Raum leer, doch an den Wänden zeichneten sich in regelmäßigen Abständen gewisse Flecken ab, mit denen sie zunächst nichts anfangen konnte.
    Diese ›Flecken‹ befanden sich auch an ihrer Seite, und sie drehte sich nach links, um eine erste Begegnung mit ihnen herbeizuführen.
    Es war ein Bild!
    Kara blieb beinahe erschreckt stehen. In der Dunkelheit konnte sie das Motiv zwar kaum erkennen, aber es sah aus wie eine alte Landschaft.
    Da wechselten Berge und Täler ebenso miteinander ab wie Helligkeit und geheimnisvolles Dunkel.
    Karas Gesicht blieb unentwegt. Sie gab nicht zu erkennen, welche Gedanken sie bewegten, und sie ging weiter. Dabei blieb sie in der Nähe der Wand, sah auch die anderen Bilder und entdeckte plötzlich einen längeren, schmalen Schatten.
    Dort ertastete sie einen Lichtschalter.
    Sie lächelte, wollte den Schalter nach unten drücken, als ihr einfiel, daß dies doch keine so gute Idee war, weil durch das Licht jemand aufmerksam werden konnte.
    Es waren drei Schalter.
    Sie entschied sich für den mittleren, kickte ihn nach unten,

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