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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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herauszusprudeln. Ich sollte lernen, meine Emotionen zu beherrschen. Melodramatisch, auch wenn ich versuche, über die fliederfarbene Unterwäsche zu lästern. Von St. Jacobs, dem Golden Sand und Vesna erzähle ich auch. Und von Oskars Kasten. Zum Schluss entkommen mir gar noch ein paar Tränen. Droch markiert zwar gerne den Zyniker, aber er hält es nicht aus, wenn jemand weint.
    „Ich weine nur aus Wut, weil ich so blöd gewesen bin“, krächze ich.
    Droch sieht mich nicht an. „Wir gehen heute Abend essen. Wenn du willst, sogar in den Nobelschuppen deiner Freunde. Okay?“
    Ich nicke und krame nach einem Taschentuch. Ausgerechnet indieser Hose habe ich keines. Dafür finde ich den Zettel mit dem Code zu Oskars Zimmer.
    „Oder …“ Er zögert und reibt sich nachdenklich die Nase. „Wo, hast du gesagt, ist Vesna? St. Jacobs?“
    Ich nicke.
    „Oder mir fällt noch etwas Besseres ein. Zahlt sich nicht aus, wegen irgendeines Mannes so am Sand zu sein.“
    Ich versuche zu grinsen. „Das sagst ausgerechnet du, du alter Macho?“
    „Eben, ich weiß, wovon ich rede.“
    Ich stehe auf und küsse ihn auf die Wange. Liebesbeweise sind bei Droch so eine Sache.
    „Ich muss schreiben. Bis später.“
    Ich wische mir mit dem Ärmel meines Sweatshirts über die Augen, hoffentlich sind sie nicht rot. Aber zum Glück haben meine Kollegen im Großraumbüro zu viel zu tun, um sich für mich zu interessieren.
    Ich rufe am Computer die neuesten Meldungen der Nachrichtenagentur auf, nichts, was mich interessieren könnte. Die Regierung behauptet wieder einmal, „einen großen Wurf“ getan zu haben. Womit wirft sie? Und wen oder was trifft sie? Ich sehe auf die Uhr, erst eine halbe Stunde vergangen, es dauert sicher noch, bis Droch fertig ist. Ob ich das Mobiltelefon wieder einschalten sollte? Nein. Mach dich nicht verrückt. Ich überfliege die Beiträge unseres Ressorts für das nächste Heft, wieder zwanzig Minuten totgeschlagen. Meine Reportage über die Gewinnerin des Starmania-Finales habe ich schon vor vier Tagen abgeliefert. Neunzehn und plötzlich ein Popstar. Ich wünsche ihr alles Gute. Und keine Anwälte, die …
    Mein Telefon läutet. Ich soll zum Chefredakteur kommen. Woher weiß der überhaupt, dass ich da bin?
    Unser Chefredakteur ist etwas jünger und etwas kleiner als ich. Und er verwechselt natürliche Autorität mit dem Unsinn, den sie ihm in Managementseminaren eingetrichtert haben. Aber unsere Auflage steigt ständig, und so lange wird er wohl auf seinem Posten bleiben.
    „Mira Valensky“, sagt er überrascht, so, als ob nicht er mich hergebeten hätte. „Sie sehen gut aus.“
    Ein Zeichen mehr für seine Sensibilität. Ich warte ab und sage nichts. Vielleicht will er mich feuern. Dazu braucht es bei einer ständigen freien Mitarbeiterin nicht viel. Es würde zum heutigen Tag passen. Und zum gestrigen. Ich überlege, was ich in der letzten Zeit angestellt habe. Okay, die Story über die Hochzeit von Claudia, der Schnulzenkönigin, war schon etwas böse. Oder vielleicht hat sich der neue TV-Koch beschwert, weil ich recherchiert habe, dass er bei der Lehrabschlussprüfung durchgefallen ist.
    „Ich hab Ihnen einmal einen Bonus versprochen“, beginnt der Chefredakteur feierlich.
    Oh ja, Geld könnte ich brauchen.
    „Jetzt ist es so weit. Momentan ist ohnehin nicht viel los. Zwei Wochen Pleasures – ein Hotel in der Karibik. Der Pleasures-Konzern übernimmt die Übernachtungskosten, vorausgesetzt, Sie liefern eine nette Reportage. Aber wirklich nett. Und der Flug ist ein Gegengeschäft, die Fluglinie hat bei uns eine Menge Inserate geschaltet. Die Zeit ist natürlich unbezahlt und die Reportage ist quasi Ihre Gegenleistung. Na, ist das was?“
    Meine Gedanken spielen mit mir Abfangen. Vesna in der Karibik und ich jetzt plötzlich auch, aber die Karibik ist groß. Pleasures klingt herrlich, aber mein Konto ist im Minus, kann ich mir drei Wochen ohne Einkommen leisten? Dumme Frage, natürlich nicht. Und so ein Karibikaufenthalt kostet nebenher auch noch einiges. Kühle Drinks an der Strandbar und so. Großartig. Ich strahle. „Auf welcher Insel?“
    „St. Jacobs.“
    Ich werde misstrauisch. So viel Zufall gibt es nicht. „Warum?“
    „Droch hat gemeint, sie bräuchten Abwechslung.“
    Wenn er dem Chefredakteur von meinen privaten Problemen erzählt hat, bringe ich ihn um.
    „Er hat mit der Reiseredaktion geredet und die haben ohnehin im neu eröffneten Pleasures noch eine Einladung offen. Wie es ihm

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