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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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angeordnet. Ich habe etwas gesagt, das sie möglicherweise missverstanden haben, so in die Richtung, dass die Bude brandgefährdet sei, man solle lieber zusätzliche Feuerlöscher in unsere Wirtschaftsgebäude tun. Ich war entsetzt, ich will nicht, dass Menschen zu Schaden kommen, das können Sie mir glauben.“
    „Weiß der General Manager davon?“
    „Er war bei der Begehung mit, er hat gemeint, wenn es dort brennen würde, dann wäre endlich Ruhe. Aber auch das war natürlich kein Auftrag. Er ist bloß nicht besonders gut darin, sich in irgendjemanden hineinzuversetzen. Er ist Schweizer. Aber ein hervorragender Manager … “ Angela la Croix seufzt und sieht so drein, als könnte auch sie hin und wieder Trost brauchen.
    Ich weiß nicht, ob man allen Schweizern emotionelle Schwäche unterstellen kann, wäre wohl auch eine Form von Rassismus. Außerdem kannte ich da einmal einen ganz reizenden … Beim Thema bleiben.
    „Und der Mord?“, frage ich. Ich weiß nicht, was ich mir davon erwartet habe. Ihr Gesicht verschließt sich. „Damit haben wir wirklich nichts zu tun. Was sollten wir auch für ein Interesse daran haben?“
    „Jemanden von den Ökos anzuschwärzen.“
    „Deswegen bringt man doch keinen Menschen um.“
    Da ist was dran. „Aber glauben Sie tatsächlich, dass einer der Aktivisten so weit gehen würde?“
    „Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass sie aufgehetzt wurden und dass sie offenbar keinen anderen Sinn in ihrem Leben sehen, als Ärger zu bereiten. Da geht es doch nicht um die Umwelt oder sonst etwas. Denen ist einfach langweilig vor lauter Wohlstand und Privilegien.“
    Klingt so, als ob es doch noch benachteiligte Schwarze gäbe. „Aber auch deswegen bringt man niemanden um.“
    „Wer weiß? Oder es war eine Unterweltfehde. Mick dürfte nicht ganz sauber gewesen sein, habe ich gehört. Drogen.“
    Ich kann mir vorstellen, wer ihr das erzählt hat. Warum hat er sie nicht rechtzeitig gewarnt, was für ein Typ Mick ist? Was weißich, wie lange die beiden schon … Mira, darum geht es jetzt nicht. „Haben Sie der Polizei davon erzählt?“
    „Ich werde es demnächst tun. Und ich werde jeden unserer Wachmänner überprüfen lassen. Ich mag keine Gewalt. Und Drogen mag ich auch nicht.“
    „Was sagt Hoffmann dazu?“
    „Personalangelegenheiten sind mein Bereich. Er muss lernen, mich und meine Kompetenzen ernst zu nehmen, ich bin nicht von ihm, sondern von der Konzernleitung eingestellt worden.“
    Das klingt, als wolle sie sich selbst Mut zusprechen.
    „Auf seinen Wunsch, oder?“
    „Auf seinen Vorschlag hin. Ich habe mich wie andere auch beworben. Meine Qualifikationen sind gut, sie waren besser als die meiner Mitbewerber.“
    „Auch besser als die von Thomas Carlyle?“ Das ist mir so herausgerutscht.
    Sie faltet die Hände im Schoß. „Ich weiß gar nicht, ob er sich beworben hat.“
    Ab da ist aus ihr nichts mehr herauszuholen.
    Vesna hat mir eine Nachricht hinterlassen. Ich soll so schnell wie möglich hinüberkommen. Es ist Tag, aber ich habe Angst, den Abschneider durch den Gartenzaun zu nehmen. Ich keuche, als ich beim Golden Sand ankomme. Vesna finde ich vor dem Apartment, in dem die Ökos ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Sie haben einige Steine aufgeschichtet und grillen Fisch. Wie hat Angela gesagt? Denen geht es ums Protestieren, nicht ums Ziel. Ich finde, dass viel zu wenig protestiert wird. Global gesehen. Aber wo ist im Einzelfall die Grenze? Ab wann macht Protestieren einfach keinen Sinn mehr und wird zum Selbstzweck? Die meisten der jungen Ökos sind braun gebrannt. Bis vor kurzem waren auch noch zwei Frauen dabei, die sind aber zurück an die Universität, hat mir Bata erzählt. Was wollen sieben junge Burschen gegen einen Hotelkonzern? Oder ist das der falsche Zugang? Sie sehen munter und gesund aus, ein langer Abenteuerurlaub in der Karibik – für eine gute Sache. Zumindest grundsätzlich. Zwei Schwarze sitzen bei ihnen, sie haben beimAbbruch des ausgebrannten Apartments geholfen und sie helfen mit, wenn in Oldtown Flugzettel verteilt werden. Am Strand vor dem Hotel mitzuprotestieren, trauen sie sich nicht. Beide haben Rastalocken und sehen friedlich aus. Vesna springt auf, als sie mich sieht. „Ich habe nicht ganz verstanden und Bata ist nicht da. Greg“, sie deutet auf den langen der Rastamänner, „weiß etwas über Mick. Mit Drogen.“
    Nur einer der Ökos kann etwas Deutsch, seine Vorfahren kommen aus dem Burgenland, hat er mir erzählt. Aber da

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