Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
Vom Netzwerk:
Rosemary?“
    Er nickt. „Keine Ahnung, was die wollten. Sie kommen hin und wieder auf ein Bier, aber gestern Nachmittag waren sie im Dienst.“
    Kann Rosemarys Blutdruck damit zusammenhängen?
    Noch etwas, das ich Bradley fragen werde.
    Nur dass ich ihn nicht antreffe. Er sei bei einer Sitzung im Justizministerium, teilt mir die Journalbeamtin mit. Ob sie ihm etwas ausrichten könne?
    Ich schüttle den Kopf. Weiter zum Strand.
    Thomas steht hinter der Bar und brät am Holzkohlengrill Hühnerteile an. Bis auf die beiden schwulen Australier ist noch niemand da.
    „Was war gestern mit der Polizei?“, frage ich ihn statt einer Begrüßung.
    Er sieht auf. „Ich dachte, du bist auf mich wütend.“
    „Bin ich auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nichts für Bramaton hätte tun können.“
    „Du überschätzt meine Position.“
    „Ich glaube, manchmal tust du einfach nicht, was du könntest.“
    „Jetzt redest du schon wie Angela.“ Ein Schatten huscht über sein Gesicht. „Ich habe nichts davon gewusst, dass sie ihn sofort rauswerfen. Daran hab ich einfach nicht gedacht.“
    „Was machst du da?“
    Thomas seufzt. Über seinen Bermudashorts trägt er Rosemarys knallgrüne Kochschürze. „Man muss die Touristen füttern. Gibt es nichts, beschweren sich die paar, die essen möchten, auch wenn sich die meisten ohnehin auf dem Schiff vollstopfen – und die Konkurrenz an den anderen Stränden schläft nicht.“
    „Kann ich dir helfen?“
    „Normalerweise kocht Mom daheim vor, aber … Ich habe sie gleich ganz in der Früh zum Arzt gebracht. Ihr Blutdruck war viel zu hoch.“ Er seufzt. „Jetzt mache ich Chicken Rosemary, das Fleisch für gegrillte Ribs und für gegrilltes Huhn hat sie zum Glück schon gestern mariniert.“
    Ich habe eine Idee. „Bramaton hat Zeit. Wie wäre es, wenn er dir zur Hand geht? Viel kostet er sicher nicht.“
    Thomas nickt eifrig – dann schüttelt er den Kopf. „Und was, wenn die Polizei wiederkommt?“
    „Du glaubst, sie haben an ihm Interesse? Er wird wohl mithelfen dürfen.“
    „Ich weiß schon nicht mehr, was ich glauben soll.“
    Ich telefoniere mit Bata. Sie hält es für eine ausgezeichnete Idee, Michel habe sich auch schon überlegt, ihn zu nehmen. Aber bei der momentanen Lage des Golden Sand … Man werde Thomas anrufen, wenn Bramaton auf dem Weg sei, er müsse ihn dann nur von der Abzweigung der Inselrundstraße abholen.
    Ich schneide Zwiebel, Ingwer, Knoblauch, reichlich Scotch Bonnet Peppers, zwei Paprika und etwas gelben Kürbis klein. Thomas heizt inzwischen den Gaskocher an und lässt im Topf etwas Margarine zergehen. Wir rösten die Zutaten an.
    „Warum war die Polizei da?“, frage ich Thomas noch einmal.
    „Es ist lächerlich.“
    „Erzähl.“
    Er seufzt. „Ich kenne die Beamten, sie kommen hin und wieder nach Dienstschluss auf ein Bier vorbei. Es war ihnen selbst peinlich. Sie … Man sollte uns befragen. Es gibt das Gerücht, dass über unsere Bar Drogenschmuggel läuft.“
    Ich hätte ihm rechtzeitig erzählen sollen, was der aufgeblasene Redakteur gesagt hat.
    „Man muss etwas Zucker dazugeben“, murmelt Thomas und schüttet eine Hand voll Zucker aus einer Papiertüte in den Topf. „Jetzt gut rühren, der Zucker darf nicht anbrennen. Machst du die Dose auf?“
    Zwei Literdosen mit passierten Tomaten stehen auf dem Bord. „Warum Dosen? Bei euch gibt es doch das ganze Jahr über frische, großartige Tomaten.“
    „Das ist einfacher. Außerdem kann man zum Schluss ohnehin noch frische hineinschneiden.“
    Ich öffne die Dosen und er kippt sie mit einem Schwung in den Topf. Das, was in der Dose bleibt, gießt er mit etwas Rum auf und leert es dazu. Er dreht sich zu mir um.
    „Ich weiß nicht, wer so ein idiotisches Gerücht aufgebracht haben kann.“
    Ich erzähle ihm vom Redakteur.
    „War angeblich in New Mexico auf der Journalistenschule“, murmelt Thomas und wendet am Grill die Hühnerteile. „Ich weiß nicht, ich hab mit ihm bisher nicht viel zu tun gehabt.“
    Aber dass die Polizei dem nachgeht, was sich ein Reporter aus den Fingern saugt? – Stopp: Das Gerücht wurde ja noch gar nicht veröffentlicht.
    „Wahrscheinlich ist Bradley in diesem Fall übervorsichtig, er will absolut jedem Hinweis nachgehen“, überlegt Thomas und würzt mit Salz, Pfeffer, frischem Thymian und etwas Hot Sauce.
    „Bloß: Woher hat er diesen Hinweis? Ist es eigentlich üblich, dass Pressestatements nur vom Polizeichef abgegeben werden?“
    „Keine

Weitere Kostenlose Bücher