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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Weekly.
    Jetzt lässt er mich anrennen. „Das werden Sie schon selbst herausfinden müssen.“

[ 10. ]
    Michel flucht auf Französisch. Das Pleasures hat Bramatons Probezeit für abgeschlossen erklärt: Es tue ihnen Leid, man habe keinen Platz für ihn. Sinhap steht mit hängenden Armen neben mir. „Sie haben mir versprochen, dass sie ihn nehmen werden, wenn er fleißig ist. Bramaton ist sehr fleißig.“
    Ich versuche Thomas am Mobiltelefon zu erreichen, er hebt nicht ab.
    „Was haben sie offiziell als Grund genannt?“
    „Gar nichts, nur dass sie keinen Platz für ihn haben. Er hat keine Rechte. Und mir haben sie gedroht.“
    „Wer sind ‚sie‘? Hoffmann?“
    „Nein, meine Lady, natürlich jemand von der Personalabteilung. Wir sind kleine Fische“, erwidert Sinhap traurig.
    Dann endlich habe ich Thomas in der Leitung.
    „Ich habe es befürchtet“, sagt er. „Ich kann nicht lange reden, ich bin am Strand. Mom ist ausgefallen. Sie hat Probleme mit dem Blutdruck. Sie muss daheim bleiben, dabei kommt gerade heute ein Kreuzfahrtschiff. Und …“
    „Und?“ Ich bin wütend, auf alle, auch auf Thomas. Mit etwas mehr Einsatz hätte er sicher dafür sorgen können, dass Bramaton eine Chance bekommt.
    „Nichts.“
    Ich lege auf. Ich werde zu Bradley fahren. Er hat versprochen, sich für Bramaton einzusetzen und seinen Namen, so gut es geht, geheim zu halten.
    Und es ist höchste Zeit, mit Doledo zu reden.
    Bata borgt mir den alten Subaru. Ich parke ihn vor dem Pleasures, hole Aufnahmegerät, Fotoapparat, Journalistenausweis. Für alle Fälle. In der Lobby sitzen einige Touristen, umgeben von ihren Koffern, und warten, bis sie abgeholt werden.
    Große Fauteuils, zu weit voneinander entfernt, als dass man ohne Kraftanstrengung mit seinem Sitznachbarn reden könnte. Aus einem erhebt sich ein schwerer mittelbrauner Mann im grauen Business-Anzug. Er sieht mich an, sieht dann zu einem der Kellner, dieser nickt, er kommt auf mich zu, sein Blick ist wütend, er packt mich an der Schulter. „Eines sag ich Ihnen, Sie bringen uns hier keine Unruhe, das schwöre ich Ihnen. Wenn Sie nicht sofort mit Ihren falschen Verdächtigungen aufhören …“
    Jetzt fällt bei mir der Groschen, ich habe Doledo bisher nur auf einem schlechten Zeitungsfoto gesehen, zu ihm muss ich nicht mehr, er steht vor mir. „Welche falschen Verdächtigungen?“, frage ich so ruhig wie möglich und schüttle seine Hand ab.
    „Dieser schmierige Reporter von der Opposition glaubt, er kann uns etwas anhängen. Sie haben ihn angestiftet, er hat es zugegeben.“
    Unschuldiger Augenaufschlag. „Aber alle reden doch davon, dass beim Bau des Pleasures Schmiergelder geflossen sind, wer immer sie bekommen hat. Jedenfalls wäre das Hotel wohl sonst nie in dieser Bucht …“
    Jetzt brüllt er, und zwar so, dass alle in der Lobby hören können, was er mir zu sagen hat: „Wenn Sie so etwas noch einmal behaupten, dann werden wir andere Maßnahmen ergreifen! Ich lasse mir meine Insel nicht in Verruf bringen, auch nicht von einer frustrierten Weißen, die offenbar nichts Besseres zu tun hat, als ehrliche Bürger zu beschuldigen!“
    Neugierige Blicke aus den tiefen Fauteuils. Besorgte Blicke der Rezeptionisten. Sensationsfreudiger Blick des Kellners. Aber niemand schreitet ein. Er ist eben Minister. Ich atme tief durch.
    „Einen schönen Tag noch“, sage ich zu ihm und rausche mit möglichst festen Schritten an ihm vorbei, durch die Eingangshalle, hinaus ins strahlende Licht. Mein Herz rast. Hauptsache, ich binnach außen ruhig geblieben. Bradley. Jetzt gibt es einen Grund mehr, mit ihm zu reden.
    Ich kreise zweimal um den Block, heute ist besonders viel los in Oldtown, der nächste freie Parkplatz ist ein ganz schönes Stück entfernt von der Polizeistation. Ich renne an den Menschen vorbei, stoße an einer Straßenecke fast mit Coconut Joe zusammen. Er lehnt da, scheint zu warten und greift sofort erfreut nach meinem Arm.
    Es wäre unhöflich, gar nichts zu sagen. Es soll ihm nicht auffallen, dass ich ihn, nun ja, wenig ansprechend finde. „Was machst du hier? Heute nicht am Strand?“
    „Ich warte auf die Touristen.“ Er grinst. „Geschäfte.“
    Zu verkaufen scheint er nichts dabei zu haben.
    Er bemerkt meinen Blick und grinst wieder: „Ich mache ein Geschäft mit ihnen – sie zahlen und dann bekommen sie etwas. Später.“
    Oder auch nicht, denke ich mir und will weitereilen.
    „Die Polizei war am Strand, da bin ich lieber weg.“
    „Bei

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