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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
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nicht geht, gebe ich Dir eine E-Mail Adresse.“
      Jetzt nur keine Diskussionen anfangen. Hat `eh keinen Zweck. „Moment. Ich muss eben was zu schreiben holen.“
    Ich holte Kuli und Block, sie diktierte und ich schrieb mit. Wir legten auf.

Kapitel 3
    3
     
     
     
     
    So wählte ich also dann Thorsten´s Nummer. Etwas mulmig war mir ja zumute. Ich hatte mir schon zurechtgelegt, was ich sagen wollte. Etwas wie: „Hallo Ali. Setz dich ´mal hin. Ich muss dir etwas sagen. Also, es ist etwas passiert. …“ O je, und dann musste ich `raus mit der Sprache. Es klingelte. Zweimal, Dreimal, Fünfmal. Wie spät ist es jetzt eigentlich drüben? Ich sah auf die Uhr. Vormittags. OK. …Zehnmal. Der Anrufbeantworter sprang an. Ali´s Stimme. „ Hola! Habla con Ali. No puedo … bla, bla, bla … en este momento … bla, bla, bla …un mensaje despues ….“ Es folgte der Piepston.
      „Hallo Ali. Hier ist Lobo . Bitte ruf mich an unter ….“ Ich nannte meine Nummer. „Es ist dringend.“ Langsam legte ich auf.
      Und nun? Vielleicht hat sie kein Geld für den Rückruf. Cono. Um sicher zu gehen, entschloss ich mich noch eine E-Mail hinterherzuschicken. Wenn schon einen Job machen, dann richtig. Ich holte den Laptop aus dem Schrank, schloss ihn an und schaltete ihn ein. Der PC lief hoch und ich stellte die Verbindung zum Internet her. „Ping“, „Sie haben Post“. Mal sehen. Ein Haufen Müll, eine Beschwerde meiner Ex. „Ah!“ Etwas von Dayana, meiner Freundin aus Maracay. Sie schickte liebe Grüße, die letzten Neuigkeiten vom Studium und von der Familie, ein bisschen Klatsch von gemeinsamen Bekannten. Zum Abschluss besos y abrazzos , Küsschen und Umarmungen. Ich musste ein wenig wehleidig lächeln. Vielleicht wäre etwas aus uns geworden, wenn die Randbedingungen nur andere gewesen wären. Ich seufzte, drückte den „Neues Memo“ Knopf und gab Ali´s Adresse ein. Ich schrieb sinngemäß das, was ich schon am Telefon gesagt hatte. Und ab die Post. Ich hämmerte auf die Maustaste.
      Weil ich gerade dabei war, verschickte ich noch Mails mit den schlechten Nachrichten an Dayana, Bob und Thierry. Wir waren die letzten, die nach Abschluss des Projektes noch Kontakt zueinander hatten. Bob, ein Schotte, war in Venezuela geblieben und versuchte mit seiner (mittlerweile) Frau eine Montagefirma aufzubauen. Thierry, ein Belgier, der sich, um bei den Frauen Eindruck zu schinden, als Franzose ausgab, ging zurück nach Europa und bekam von seiner neuen Frau prompt Kontinentverbot für Südamerika. Hat wohl deren sechsten Sinn unterschätzt. He, he, hätte er nicht tun sollen. Ich kappte die Verbindung und holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank und versank wieder in meinem Fotoalbum und meinen Erinnerungen.
     
      Thorsten kannte ich anfangs nur vom Telefon. Ich war kurz in Deutschland, als sich mein Programmierer ein Bein brach und ersetzt werden musste. Durch Herrn Schmitt , einen Externen. Da ich ihn nicht selber einarbeiten konnte, überließ ich den Job, bis zu meiner Rückkehr, der Baustellenleitung. Natürlich blieben Fragen offen. Herr Schmitt und ich stimmten uns täglich, so gut es ging, ab. Er hatte eine ruhige Stimme. Sympathisch. Leise. Seine Worte wählte er bedächtig. Schien sich seine Formulierungen sehr genau zu überlegen. Aus dem was er sagte und was er fragte, bekam ich den Eindruck, dass er wusste, was er tat. Herr Sorgfalt in Person. Paolo, unserem Baustellenleiter, war er nicht schnell genug. „Der ist ja sooooo langsam,“ beschwerte er sich regelmäßig und leidenschaftlich. „Kannst du keinen anderen schicken? Der macht mich wahnsinnig mit seiner Art.“ Dabei schüttelte er bestimmt verzweifelt den Kopf und rang die Hände. Günni, unser Chef-Mechaniker lachte nur, als ich ihn einmal darauf ansprach.
      „Du kenns´ doch Paolo. Dem geht nix schnell genuch. Der Thorsten is schon ok. Der macht sein´ Job. Mach dir man keine Sorg´n.“
      Persönlich kennengelernt habe ich Herrn Schmitt dann einige Wochen später, als ich wieder zurück war. Zu der Zeit war die Mannschaft im Onix , einem Drei-Sterne-Hotel in La Victoria untergebracht. Unter uns hieß der Laden nur „der Bunker“. Warum, muss ich, glaube ich, nicht näher ausführen. Nomen est Omen. Ich habe gehört, dass es mittlerweile geschlossen ist und eine Militär- oder Polizeischule beherbergt.
      In Südamerika werden die Sterne nach der technischen Ausstattung vergeben. Klimaanlage: ein Stern, Aufzug: zweiter Stern, Pool:

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