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KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

Titel: KARIBISCHES LIEBESABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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geschickt wurdest, statt wie alle anderen Leute, die hier je gefangen genommen worden sind, in Santa Marita gelassen zu werden. Und jetzt das hier. Niemals würde Condesta die gesamte Luftwaffe losschicken, um nach dir zu suchen, wenn es nicht einen verdammt guten Grund dafür gäbe. Hat es irgendetwas mit dem Kerl zu tun, mit dem du zusammen warst?“
    Lilah sah völlig verwirrt aus. „Kerl?“, wiederholte sie. „Warum glaubst du denn, dass ich mit einem Mann zusammen war?“
    „Weil deine Großmutter es mir gesagt hat“, antwortete er knapp.
    „Ja?“ Und dann ging ihr ein Licht auf. „Oh! Du musst Diego meinen.“
    „Ja.“ Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen. „Den meine ich wohl.“
    Sie lächelte amüsiert. „Diego ist wirklich unwiderstehlich … für einen Zwölfjährigen.“
    „Er ist ein Kind?“
    „Ja. Ich war Gast seiner Familie bei einem Fest auf dem Dorfplatz. Dann brach plötzlich ein Aufruhr los, und die Polizei erschien. Und irgendwie wurden wir im ganzen Durcheinander getrennt. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte ein Polizist sich ihn gegriffen. Ich versuchte zu erklären, dass der Junge nichts mit den Unruhestiftern zu tun hatte, aber der Polizist wollte nicht zuhören. Er schlug Diego …“ Ihre Stimme zitterte auch jetzt wieder vor Empörung. „Ich protestierte, es folgte eine Auseinandersetzung, Diego konnte davonlaufen und ich wurde festgenommen.“
    Na, wunderbar. Diego war ein armes Opfer, Lilah war eine Heilige, und er, Dominic, war ein Trottel. Ein eifersüchtiger Trottel. Diese Entdeckung trug nicht dazu bei, seine Laune zu bessern. „Und der Hubschrauber? Hast du eine Vorstellung, was das alles soll?“
    Sie überlegte einen Moment. „Hat Grandma dir erklärt, warum ich hergekommen bin?“, fragte sie schließlich und folgte ihm, während er den Rucksack aufnahm und sie sich auf den Weg machten.
    Er nickte, sah sich schnell um, um sich zu orientieren, und schlug dann einen Weg ein, der in Richtung Südwest führte. „Ja. Sie sagte, du wärst gekommen, um Geld für die Finanzierung einer Schule hier im Land zu überbringen.“
    Lilah war einen Moment still und seufzte dann halb resigniert, halb gereizt. „Offenbar hat sie nicht erwähnt, dassich ein Diplom in Internationaler Finanzwissenschaft habe. Oder dass ich es bin, die die Anson Foundation seit zwei Jahren leitet. Wir haben eine Stiftung ins Leben gerufen, die über ein Budget von einer halben Milliarde verfügt, und jetzt unterstützen wir das Bildungswesen in siebenunddreißig Ländern und schaffen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Schule hier ist es wert, von uns unterstützt zu werden, aber offensichtlich wird die Lage von der Regierung kompliziert. Die Sache ist die: Wir müssen einen Weg finden, den Menschen zu helfen, ohne gewissen Leuten die Taschen zu füllen. Deswegen bin ich ja persönlich gekommen. Ich war gerade mit einem ähnlichen Problem in Afrika fertig geworden, also dachte ich, ich könnte auch hier die Dinge irgendwie vorantreiben.“
    Sie seufzte wieder. „Das Problem ist leider, dass ich es nicht konnte. Und als ich El Presidente verkündete, dass es kein Geld geben würde, war er eindeutig wütend.“ Sie hielt inne, während Dominic ihr über einen riesigen umgekippten Baumstamm half. „Alles geschah so schnell“, fuhr sie fort. „Ich bin direkt von meinem Treffen mit Condesta zu Diegos Familie gegangen, und dann wurde ich festgenommen. Ich hatte nicht einmal Zeit, zu Hause anzurufen und zu berichten, dass ich beschlossen hatte, dieses Mal keine Unterstützung zu geben.“
    Das ergab Sinn für Dominic. Offensichtlich plante Condesta, das Geld der Anson-Stiftung in die Finger zu kriegen, komme, was wolle.
    „Hast du denn vielleich eine Idee, warum er seine Forderungen immer mehr erhöhte, je länger er dich festhielt?“
    „Ich habe keine Ahnung. Es sei denn …“
    Er drehte sich abrupt zu ihr um. „Es sei denn was?“
    „Nun, vielleicht ist er noch wütend wegen seines Mercedes.“
    „Sein Mercedes? Was ist damit?“
    Sie zuckte die Achseln, als wollte sie sich entschuldigen. „Ich habe seinen Mercedes zerstört. Ich fürchte, er hat es gar nicht gut aufgenommen. Schon am nächsten Tag hat er mich nach Las Rocas geschickt.“
    „Lilah, was in aller Welt erzählst du da?“
    Sie befreite ihr Haar aus einem Busch, in dem es sich verfangen hatte. „Als ich zunächst in Santa Marita gefangen gehalten wurde, versuchte ich zu fliehen. Deswegen müssen sie dann die

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