KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
Sportboote und ein Segelboot. Ein Liegeplatz war leer, und der nächste enthielt das, weswegen sie gekommen waren – El Presidentes glänzendes, neues Wasserflugzeug.
Wie magisch angezogen, machte Lilah sofort einen Schritt darauf zu, aber im nächsten Moment drang der Lärm von mindestens drei Männern zu ihr herüber, die alle gleichzeitig lachten und redeten.
Bevor Lilah überlegen konnte, woher die neue Bedrohung kam, hatte Dominic ihr die Hand auf den Mund gelegt, sie hochgehoben und hinter eine riesige Holzkiste geschleppt, die Lilah bisher nicht einmal bemerkt hatte.
Dominics warmer Atem kitzelte ihr Ohr. „Sei still und bleib hier.“ Dann ließ er sie los und verschwand lautlos wie eine Katze.
Lilah sackte gegen die Kiste, die mindestens zweimal so groß war wie sie. Die Knie drohten unter ihr nachzugeben, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie schlang die Arme um sich und befahl sich, ruhig zu bleiben und aufzuhören zu zittern, aber ihr Körper schien ihr nicht gehorchen zu wollen. Leise fluchend, schloss sie die Augen.
„Lilah.“
Eine warme Hand berührte ihren Arm, und Lilah öffnete erleichtert die Augen. Dominic war zurück, nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Wie konnte ein so großer Mann sich nur so lautlos bewegen?
„Nichts Schlimmes“, berichtete er ihr leise. „Nur eineHandvoll Dockarbeiter unten an den Zapfsäulen, die Karten spielen. Alles in Ordnung mit dir?“
Sie nickte, weil sie kein Wort hervorbringen konnte.
„Warte hier und komme, wenn ich dir das Zeichen dazu gebe.“
Sie nickte wieder und zählte bis zehn, als er fortging, dann drehte sie sich um und sah zu, wie die Liebe ihres Lebens auf leisen Sohlen auf das Flugzeug zuging, es von seiner Vertäuung losmachte und sich vorsichtig hinaufhievte, um die Tür zu öffnen. Als sie sich tatsächlich ohne Probleme öffnen ließ, drehte er sich um und machte Lilah ein Zeichen.
Sie betete, dass sie nicht plötzlich stolpern und der Länge nach hinfallen würde, holte tief Luft und ging auf Zehenspitzen so schnell sie konnte zu ihm. In dem Moment, als sie in Reichweite war, beugte er sich herab, griff sie am Arm und zog sie so mühelos zu sich hinauf, als wäre sie leicht wie eine Feder. Er kletterte auf den Pilotensitz und half ihr auf ihren Sitz.
Er war wirklich gut.
„Schnall dich an“, sagte er, holte die Pistole aus dem Hosenbund, wo sie im Weg war, und betrachtete das Armaturenbrett.
Noch bevor Lilah es überhaupt geschafft hatte, sich anzuschnallen, hatte er mehrere Knöpfe und Schalter betätigt. Im nächsten Moment ging der Motor an und der Propeller setzte sich in Gang. Schon fing das Flugzeug an sich zu bewegen, glitt geschmeidig aus dem Bootshaus und außer Reichweite der Männer, die Lilah jetzt hinter ihnen schreien hören konnte. Langsam erhöhte Dominic die Geschwindigkeit, und dann, gerade als sie glaubten, sie hätten es geschafft, verließ sie das Glück.
Ein Schnellboot raste heran. Ganz in metallischem Grau gehalten, ähnelte der Bug dem weit aufgerissenen Maul eines Hais. Am Heck standen zwei muskulöse, finster dreinblickende Männer in schwarzen Overalls. Und am Steuer war kein Geringerer als Manolo Condesta höchstpersönlich. Und er hielt direkt auf sie zu.
„Oh, mein Gott!“, rief Lilah entsetzt.
Dominic stieß einen wüsten Fluch aus. „Ich habe mich schon gefragt, was der leere Liegeplatz zu bedeuten hat“, sagte er mit unmissverständlicher Wut. „Jetzt können wir nur beten, dass er abbiegt oder die Geschwindigkeit drosselt, denn ich werde es bestimmt nicht tun.“
Lilah riss ihren Blick von El Presidente los, um den Mann neben sich anzustarren. Trotz der angespannten Haltung schien er wieder völlig ruhig zu sein. „Nein?“
„Nein.“ Er schob den Gashebel ganz nach vorn. Jetzt sprang das Flugzeug von Welle zu Welle.
„Aber … wir halten direkt auf sie zu.“
Er zuckte die Achseln. „Kann ich nicht ändern. Wir müssen im Wind abheben, und unser alter Kumpel Manolo da unten befindet sich nun mal mitten im Weg.“
Lilah überlegte einen Moment. „Aber seine Leibwächter … haben sie denn keine Pistolen?“
„Doch, aber die sind nicht sehr effektiv unter diesen Umständen, selbst wenn ein sehr guter Schütze sie benutzt. Und was ich von Condestas Männern gesehen habe, bereitet mir keine Sorgen. Es sind nur brutale Muskelmänner ohne Verstand. Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut gehen. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas zustößt.“ Er warf ihr einen beruhigenden
Weitere Kostenlose Bücher