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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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»Alle können ja nicht ein Haus auf dem Dach haben. Alle können ja nicht der beste Karlsson der Welt sein.«

Karlssons Wecken-Tirritierung

    W ährend Lillebror oben bei Karlsson war, war Mama beim Arzt. Es dauerte länger, als sie gedacht hatte, und als sie endlich nach Hause kam, saß Lillebror schon ganz ruhig in seinem Zimmer und sah sich seine Briefmarken an.
    »Hallo, Lillebror«, sagte Mama. »Sitzt du wieder über deinen Briefmarken?«
    »Ja, das tue ich«, sagte Lillebror und das war ja richtig. Dass er erst vor einer kleinen Weile oben auf dem Dach gewesen war, das erzählte er nicht. Mama war zwar klug und hatte für fast alles Verständnis, dass er aber auf Dächern herumkletterte — ob sie das verstand, war keineswegs so sicher. Lillebror beschloss, nichts von Karlsson zu sagen. Nicht jetzt. Nicht eher, als bis die ganze Familie versammelt war. Das würde eine wunderbare Überraschung beim Abendessen geben. Mama sah übrigens nicht sehr froh aus. Sie hatte eine Falte zwischen den Augenbrauen, die sonst nicht da war. Lillebror fragte sich, warum.
    Dann kam die übrige Familie nach Hause. Es war Zeit zum Essen und sie saßen alle miteinander um den Esstisch, Mama, Papa, Birger, Betty und Lillebror. Sie aßen Kohlrouladen und wie gewöhnlich pulte Lillebror den Kohl ab.
    Er mochte keinen Kohl. Nur das, was innen war, mochte er. Aber unterm Tisch zu seinen Füßen lag Bimbo und der fraß so ziemlich alles. Lillebror wickelte den Kohl zu einem kleinen, schmierigen Paket zusammen, das er Bimbo hinhielt.
    »Mama, sag ihm, dass er das nicht darf«, sagte Betty. »Bimbo wird immer unausstehlicher — genau wie Lillebror.«
    »Jaja«, sagte Mama, »jaja!«
    Es war aber, als hätte sie gar nicht zugehört.
    »Ich musste jedenfalls alles essen, als ich klein war«, sagte Betty.
    Lillebror streckte ihr die Zunge heraus. »Was du nicht sagst! Man merkt dir aber nicht an, dass es viel genützt hätte.«
    Da bekam Mama plötzlich Tränen in die Augen.
    »Zankt euch bitte nicht«, sagte sie. »Ich kann es einfach nicht hören.«
    Und nun kam es heraus, weshalb sie so bedrückt war.
    »Der Arzt hat gesagt, ich sei blutarm. Total überanstrengt, hat er gesagt. Ich müsste verreisen und mich ausruhen. Wie ich das wohl machen soll!«
    Es wurde ganz still am Tisch. Lange Zeit sagte keiner ein Wort. Was für traurige Nachrichten! Mama war krank, das war wirklich traurig, das fanden sie alle. Und dann sollte sie auch noch verreisen, das war noch schlimmer, fand Lillebror.

    »Ich will, dass du jeden Tag in der Küche stehst, wenn ich von der Schule nach Hause komme, und deine Schürze anhast und Zimtwecken backst«, sagte Lillebror.
    »Du denkst nur an dich«, sagte Birger streng.
    Lillebror schmiegte sich an Mama.
    »Ja, sonst kriegt man keine Wecken«, sagte er. Aber Mama hörte auch jetzt nicht hin. Sie unterhielt sich mit Papa.
    »Wir müssen versuchen eine Hausgehilfin zu kriegen, wenn ich auch nicht weiß, wie.«
    Papa und Mama machten sorgenvolle Gesichter. Es war gar nicht so gemütlich am Esstisch wie sonst. Lillebror sagte sich, dass jemand etwas tun musste, damit es ein bisschen lustiger würde, und wer könnte das besser als er selbst?
    »Ratet trotzdem mal was Lustiges«, sagte er. »Ratet, wer zurückgekommen ist!«
    »Wer — oh, doch nicht etwa Karlsson«, sagte Mama. »Komm mir nicht und sag, dass wir uns nun auch noch deswegen Sorgen machen müssen!«
    Lillebror guckte sie vorwurfsvoll an.
    »Wieso Sorgen? Ich finde das mit Karlsson schön.«
    Da lachte Birger. »Hier kommt wahrscheinlich Leben in die Bude. Keine Mama, nur Karlsson und eine Hausgehilfin, die wüten kann, wie sie will.«
    »Macht mir doch nicht noch mehr Angst«, sagte Mama. »Stellt euch vor, wenn die Hausgehilfin Karlsson sieht — was passiert dann?«
    Papa warf Lillebror einen strengen Blick zu. »Gar nichts >passiert<. Die Hausgehilfin wird von Karlsson weder etwas hören noch ihn sehen. Versprich mir das, Lillebror!«
    »Karlsson fliegt, wohin er will«, sagte Lillebror. »Aber ich verspreche, dass ich nichts von ihm erzähle.«
    »Keinem einzigen Menschen«, sagte Papa. »Vergiss nicht, was wir abgemacht haben.«
    »Nöö, keinem Menschen «, sagte Lillebror. »Nur der Lehrerin in der Schule natürlich.«
    Aber Papa schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall der Lehrerin! Unter gar keinen Umständen!«
    »Tss«, machte Lillebror. »Dann erzähle ich aber auch nichts von der Hausgehilfin. Denn eine Hausgehilfin ist ja wohl schlimmer als

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