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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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ein ganzer Kuchenteller voll zum Abkühlen.
    »Ja, aber...«, sagte Lillebror.
    »Kein Aber«, sagte Fräulein Bock. »Übrigens will ich keine Kinder in der Küche haben. Marsch, geh in dein Zimmer und mach deine Schularbeiten, häng die Jacke auf und wasch dir die Hände!«

    Lillebror ging in sein Zimmer, wütend und hungrig. Bimbo lag in seinem Korb und schlief, fuhr aber hoch wie eine Rakete, als Lillebror kam. Es war wenigstens einer da, der sich freute ihn zu sehen. Lillebror schlang die Arme um Bimbo.
    »Ist sie dir auch dumm gekommen? Oh, ich kann sie nicht ausstehen! >Häng die Jacke auf und wasch dir die Hände< — soll ich nicht auch die Sachen lüften und mir die Füße waschen, was? Ich hänge immer die Jacke auf, ohne dass mir’s einer sagt, verstanden!«
    Er schmiss die Jacke in Bimbos Korb und Bimbo legte sich sofort darauf und knabberte ein bisschen an dem einen Ärmel. Lillebror ging ans Fenster und schaute hinaus. Da stand er und fühlte so richtig, wie traurig er war und wie sehr er sich nach Mama sehnte. Plötzlich sah er etwas, was ihn aufmunterte. Über dem Hausdach jenseits der Straße machte Karlsson Flugübungen. Er kreiste zwischen den Schornsteinen hin und her und schlug ab und zu einen Purzelbaum in der Luft.
    Lillebror winkte ihm eifrig zu und Karlsson kam mit solcher Geschwindigkeit durch das Fenster gebraust, dass Lillebror beiseite springen musste, wenn er ihn nicht an den Kopf kriegen wollte.
    »Heißa hopsa, Lillebror«, sagte Karlsson. »Hab ich dir etwa was getan oder weshalb machst du so ein saures Gesicht? Geht’s dir nicht gut?«
    »Nee, wahrhaftig nicht«, sagte Lillebror. Und dann erzählte er Karlsson von seinem Kummer. Dass Mama verreist sei und dass sie stattdessen einen Hausbock bekommen hätten, so einen, der schimpfte und meckerte und so geizig war, dass man nicht mal einen Wecken kriegte, wenn man von der Schule nach Hause kam, obgleich eine ganze Platte mit frisch gebackenen Wecken am Fenster stand.
    Karlssons Augen begannen zu funkeln.
    »Du hast Glück«, sagte er, »der beste Hausbockbändiger der Welt, rat mal, wer das ist!«
    Lillebror erriet gleich, dass es Karlsson sein müsse. Aber wie Karlsson Fräulein Bock bändigen wollte, das konnte er sich nicht vorstellen.
    »Ich fange damit an, dass ich sie tirritiere«, sagte Karlsson. »>Irritiere< meinst du«, sagte Lillebror.
    Solche dummen Bemerkungen mochte Karlsson nicht. »Hätte ich >irritieren< gemeint, dann hätte ich es gesagt, >tirritieren< ist ungefähr dasselbe, nur noch teuflischer, das hörst du doch schon am Wort.«
    Lillebror probierte es und musste Karlsson Recht geben. »Tir-ritieren« klang teuflischer.
    »Ich glaube, ich fange mit einem bisschen Wecken-Tirritierung an«, sagte Karlsson. »Und du musst helfen.«
    »Wie denn?«, fragte Lillebror.
    »Geh einfach in die Küche und unterhalte dich mit dem Hausbock.«
    »Ja, aber...«, sagte Lillebror.
    »Kein Aber«, sagte Karlsson. »Unterhalte dich mit ihr, sodass ihre Augen eine Weile von der Weckenplatte abgelenkt sind.« Karlsson gluckste vor Lachen. Dann drehte er am Startknopf und der Motor begann zu brummen. Munter glucksend steuerte Karlsson zum Fenster hinaus.
    Und Lillebror ging kühn in die Küche. Jetzt hatte er den besten Hausbockbändiger der Welt und nun fürchtete er nichts mehr.
    Diesmal war Fräulein Bock noch weniger erfreut ihn zu sehen. Sie war nämlich dabei, sich Kaffee zu kochen, und Lillebror merkte, sie wollte es sich jetzt ein Weilchen behaglich machen mit Kaffee und frischen Wecken. Es waren anscheinend nur Kinder, denen es schlecht bekam, wenn sie zwischen den Mahlzeiten etwas aßen.
    Fräulein Bock sah Lillebror missbilligend an.
    »Was willst du?«, fragte sie und ihre Stimme klang genauso sauer, wie sie selbst aussah.
    Lillebror überlegte. Jetzt kam es darauf an, eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Aber was um Himmels willen sollte er sagen?
    »Raten Sie mal, was ich mache, wenn ich so groß bin wie Sie, Fräulein Bock«, sagte er schließlich.
    Im selben Augenblick hörte er ein Brummen draußen vor dem Fenster und dieses Brummen kannte er. Sehen konnte er Karlsson aber nicht. Das Einzige, was er sah, war eine kleine dicke Hand, die hinter dem Fenstersims hervorkam und einen Zimtwecken von der Platte nahm. Lillebror kicherte. Fräulein Bock hatte nichts gemerkt.

    »Was willst du denn machen, wenn du groß bist?«, fragte sie ungeduldig. Wirklich wissen wollte sie es keineswegs. Sie wollte Lillebror nur so

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