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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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in die Küche und raus aus der Küche, rein ins Wohnzimmer und raus aus dem Wohnzimmer, rein in Lillebrors Zimmer und raus aus Lillebrors Zimmer, rundherum und rundherum.

    Fräulein Bock kreischte und schrie ununterbrochen und schließlich musste das Gespenst versuchen sie zu beruhigen: »Na, na, heul nicht! Es macht doch gerade solchen Spaß!« Aber es nützte nichts. Fräulein Bock hörte nicht auf zu kreischen und rannte wieder in die Küche. Hier stand noch die Waschwanne von ihrem Fußbad auf dem Boden. Das Gespenst war ihr dicht auf den Fersen.
    »Hoho!«, schrie es ihr ins Ohr und Fräulein Bock fiel mit Gepolter über die Wanne. Da stieß sie ein Geheul aus wie ein Nebelhorn und das Gespenst sagte:
    »Schsch! Du erschreckst uns ja zu Tode, mich und die Nachbarn. Wenn du dich nicht zusammennimmst, kommt gleich die Polizei!«
    Der ganze Fußboden stand unter Wasser und mittendrin lag Fräulein Bock. Aber sie rappelte sich erstaunlich schnell wieder hoch und rannte aus der Küche, während ihr der nasse Rock um die Beine klatschte.
    Das Gespenst konnte es nicht unterlassen, ein paar Mal ordentlich in die Wanne hineinzuplatschen, in der noch ein bisschen Wasser übrig war.
    »Spritzt ja ganz schön gegen die Wände«, sagte das Gespenst zu Lillebror. »Und jeder Mensch stolpert ja wohl gern über Waschwannen. Also warum tobt sie eigentlich so?«
    Das Gespenst platschte noch ein letztes Mal in die Wanne und wollte dann wieder Fräulein Bock nachsetzen. Sie war nirgendwo zu sehen, aber auf dem Parkett in der Diele waren Spuren von ihren nassen Füßen zu erkennen.
    »Trabender Hausbock«, sagte das Gespenst. »Hier sind frische Spuren. Und wohin sie führen, haben wir bald raus. Denn rat mal, wer der beste Spurenleser der Welt ist!«
    Sie führten ins Badezimmer. Fräulein Bock hatte sich hier eingeschlossen und man konnte ihr triumphierendes Gelächter schon von weitem hören.
    Das kleine Gespenst bummerte gegen die Tür.
    »Aufmachen, sag ich!«
    Abermals kam ein übermütiges Gelächter aus dem Badezimmer.
    »Aufmachen — sonst mach ich nicht mit!«, schrie das Gespenst.
    Fräulein Bock war verstummt da drinnen, aber sie machte nicht auf. Da wandte sich das Gespenst zu Lillebror um, der von dem Gerenne ganz außer Atem war.

    »Sag du es ihr! Es macht doch keinen Spaß, wenn sie so ein Spielverderber ist!«
    Lillebror klopfte vorsichtig an die Tür.
    »Ich bin es bloß«, sagte er. »Wie lange wollen Sie noch im Badezimmer bleiben, Fräulein Bock?«
    »Die ganze Nacht, darauf kannst du dich verlassen«, sagte Fräulein Bock.
    »Ich mach mir gerade aus allen Handtüchern ein Lager in der Badewanne zurecht.«
    Da geriet das Gespenst aber in Zorn. »Ja, tun Sie das ruhig! Verderben Sie ruhig alles, sodass wir kein bisschen Spaß haben. Aber raten Sie mal, wer dann zu Frieda fliegt und ihr was vorspukt!«
    Im Badezimmer blieb es eine ganze Weile still. Fräulein Bock saß jetzt bestimmt da und dachte über das Entsetzliche nach, was sie gehört hatte. Aber schließlich sagte sie mit einer dünnen, kläglichen, flehenden Stimme: »Ach nein, tu’s nicht, bitte. Das... das möchte ich nun doch nicht.«
    »Na, dann komm raus«, sagte das Gespenst. »Sonst geht’s schnurstracks in die Frejgatan * . Und dann haben wir Frieda bestimmt wieder in der Fernsehbüchse.«
    Man hörte Fräulein Bock mehrmals seufzen. Zuletzt rief sie: »Du, Lillebror, leg das Ohr ans Schlüsselloch, ich möchte dir was sagen.«
    Lillebror tat, um was sie gebeten hatte. Er legte das Ohr ans Schlüsselloch und Fräulein Bock flüsterte ihm zu:
    »Ich hab geglaubt, ich hätte keine Angst vor Geistern, aber ich hab doch welche. Du bist doch so mutig. Kannst du dieses schauerliche Gespenst nicht bitten, es möge verschwinden und ein andermal wiederkommen, wenn ich mich ein wenig daran gewöhnt habe? Aber nicht zu Frieda fliegen, das muss es auf jeden Fall versprechen!«
    »Ich will sehen, was ich tun kann«, sagte Lillebror.
    Er wandte sich um und wollte mit dem Gespenst reden. Aber es war kein Gespenst mehr da.
    »Es ist weg!«, schrie Lillebror. »Es ist wohl zu sich nach Hause geflogen. Kommen Sie ruhig heraus!«
    Aber Fräulein Bock traute sich nicht eher herauszukommen, als bis Lillebror die ganze Wohnung durchsucht und nachgesehen hatte, dass kein Gespenst mehr da war.
    Danach saß Fräulein Bock lange in Lillebrors Zimmer und zitterte am ganzen Leibe. Aber allmählich erholte sie sich wieder, und zwar gründlich.
    »Ach je, das war

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