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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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kippte um, Teeschalen, kandierte Früchte, alles flog durcheinander. Geschirr ging zu Bruch, der mit einer Kanne wartende Diener ergriff die Flucht. Von alledem bemerkte Amadeo nichts, denn er packte den Gesandten am Kragen und zog ihn hoch. Wie ein Mehlsack hing der Mann in seinem Griff.
    »Wache!«, schrie Bassano.
    Amadeo schüttelte ihn, während Bernardo sich dazwischenwarf und sie trennen wollte. Sie stolperten und landeten alle drei zwischen den Scherben der Mokkaschalen. Amadeo sah alles wie durch einen Nebel, aus dem sich einzig und allein Luigi Bassanos höhnisches Gesicht scharf herausschälte. Fratze. Er holte aus und schlug hinein. Schmerz schoss durch seine Knöchel und Blut aus Bassanos Nase.
    Wachen mit gezogenen Krummschwertern stürmten auf das Dach. Bernardo war als erster wieder auf den Beinen, riss sein eigenes Schwert aus der Scheide und stellte sich ihnen entgegen. Amadeo ließ die Faust noch einmal in das Gesicht des Gesandten krachen, bevor er seinem Freund beisprang. Schwerter klirrten untermalt von keuchenden Atemzügen. Die Wachen fochten mit einer Verbissenheit, die Amadeo erstaunte. Außerdem waren sie zu viert, und langsam, aber sicher drängten sie ihn und Bernardo zurück.
    »Werft sie aus dem Haus«, schrie Bassano mit belegter Stimme. »Wenn sie sich noch einmal blicken lassen, schneidet dem Pack die Kehle durch.«
    Da konnten sie sich wohl glücklich schätzen, dass Bassano sie nicht gleich um die Ecke bringen ließ. Diese Tatsache wusste Amadeo allerdings nicht recht zu würdigen, als die Wachen sie überwältigten, entwaffneten und hinunter zum Tor bugsierten. Mit kräftigen Stößen wurden sie in den Straßenstaub geschickt. Das Tor wurde hinter ihnen zugeschlagen und Riegel geräuschvoll vorgeschoben.
    Amadeo spuckte Dreck aus, als er aufsprang und mit beiden Fäusten gegen das Tor trommelte. Dahinter rührte sich nichts, aber aus kleinen Fenstern in den Nachbarhäusern schauten Leute neugierig heraus.
    Bernardo hielt seinen Arm fest. »Hör auf. Das hilft Giuliana nicht. Wir finden sie auch ohne diesen Eierkopf.«
    Er hörte die Worte, aber er konnte nicht darauf reagieren. Zu viel Wut war noch in ihm.
    »Amadeo!«
    Eine Faust landete in seinem Gesicht. Seine Lippe wurde gegen die Zähne gepresst, und gleich darauf schmeckte er Blut. Das brachte ihn zur Besinnung. Erschöpft lehnte er sich gegen die Hauswand.
    »Wir finden sie, und wenn wir jedes Haus in Istanbul durchsuchen müssen.«
    Hinkend, einander stützend, machten sie sich an die Arbeit.
     
    Mit geschlossenen Augen saß Giuliana auf eine Ruhebank im Bad des Sklavinnenserails. Das Haar hing ihr nass auf die Schultern, ein Kamm lag unbenutzt in ihrem Schoß. Jemand setzte sich neben sie. Weil sie nicht gestört werden wollte, öffnete Giuliana nicht die Augen.
    »Soll ich deine Haare kämmen?«
    Es war Sulana. Außer Mimi und der Serbin ließen alle anderen Frauen sie in Ruhe. Es hatte sich im Serail herumgesprochen, was Basin Farhaad über sie gesagt hatte, und seitdem wollten die anderen mit ihr noch weniger zu tun haben als vorher. Normalerweise war sie froh, dass wenigstens Sulana mit ihr redete, aber im Moment wollte sie eigentlich nur in Ruhe gelassen werden.
    »Das musst du nicht«, antwortete sie immer noch mit geschlossenen Augen.
    »Ich kämme gern dein Haar.«
    »Ich möchte allein sein.«
    »Denkst du an Venedig?«
    Giuliana seufzte. Obwohl Sulana ganz gut Italienisch sprach, schien sie manches einfach nicht zu verstehen. »Immer.«
    »Hast du da einen Liebsten?«
    Sie zögerte mit der Antwort. »Nein – eigentlich nicht.«
    »Also doch. Du bist ein hübsches Mädchen, die Venezianer sind doch nicht blind. Komm mit, und lass dich von mir massieren, wenn ich dich schon nicht kämmen soll.« Sulana zog sie von der Bank hoch und in einen kleinen Nebenraum, in dem das einzige Möbelstück ein breiter Steinblock war.
    Giuliana hatte ihren Leib nur in ein Tuch gewickelt, und ehe sie sich versah, hatte die Serbin sie davon befreit, und sie lag auf dem Stein. Sulana schob ihr sanft das Haar beiseite und fuhr mit einem Finger ihre Wirbelsäule entlang.
    »Soll ich Öl nehmen?«, wisperte sie neben Giulianas Ohr.
    Warmer Atem streichelte deren Haut, und sie nickte.
    In die Seiten des Steinblocks waren Fächer eingemeißelt, in denen eine Sammlung bunter Flakons mit aromatischen Ölen stand. Sulana wählte eines aus und schüttete sich eine kleine Menge in die Hände. Rosenduft erfüllte den Raum, als die Serbin das

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