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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel, sodass die Spanierin es nicht sah. Sie waren in der Hand dieser Frau. Wenn sie nicht schwieg …
    »Ich sage dir noch einmal, dass diese Sache dich nichts angeht. Kriech wieder zu deinem Ehemann ins Bett.«
    Amadeo hatte ihre Warnung nicht verstanden, oder er war zu wütend.
    »Es ist gar nichts passiert«, sagte sie freundlich und mit verstellter Stimme. »Ich bin überfallen worden, und Amadeo wollte nur nach meinen Verletzungen sehen. Es lohnt sich nicht, daraus eine große Sache zu machen. Ich werde gehen.«
    Was als Beschwichtigung gedacht war, bewirkte genau das Gegenteil: Sancia schoss einen Blick auf sie ab, als wollte sie sie am liebsten ermorden. »Dein Buhle wird dieses Haus nie wieder betreten. Du wirst ihn nie wieder sehen. Das wirst du mir bei der Heiligen Jungfrau schwören. Du wirst nie wieder hinter meinem Rücken hässlich über mich reden und versuchen, Deodato gegen mich aufzubringen. Du wirst ganz der aufmerksame Schwager sein und mir meine Wünsche von den Augen ablesen. Als erstes sorgst du dafür, dass euer Haushofmeister geht, er behandelt mich nicht mit dem nötigen Respekt. Eine neue Köchin verlange ich auch. Dann – und nur dann – werde ich schweigen.«
    »Das hast du nicht zu bestimmen. Das ist immer noch der Palazzo Bragadin.«
    »Ich bin jetzt eine Bragadin. Wenn du nicht willst, dass dein Vater oder Rafaela etwas erfährt …«
    Mit zwei, drei schnellen Schritten stand Amadeo vor seiner Schwägerin. Giuliana sah noch, wie sich ihr Gesichtsausdruck von verächtlich zu ängstlich veränderte.
    »Das …«
    »Du wirst niemandem etwas sagen, hast nichts gesehen, und ich werde keinen deiner albernen Wünsche erfüllen. Deutest du mit nur einer Silbe an, es wäre hier und heute etwas gewesen, werde ich dir das Leben in diesem Haus zur Hölle machen. Es interessiert mich dabei auch nicht, ob du die Ehefrau meines Bruders bist, seine Metze oder eine Magd. Und glaube mir, ich weiß genau, wie ich mit dir fertigwerde. Im Gegensatz zu dir habe ich in diesem Haus eine Menge Freunde. Du hast die Wahl.«
    Die Wahl war nicht wirklich eine Wahl. Sancia zog sich zurück, und Amadeo schloss hinter ihr die Tür.
    Die leidenschaftliche Stimmung war dahin. Sie richteten ihre Kleidung, Amadeo half ihr in das Wams, strich dabei mit den Fingerspitzen immer wieder über ihren Hals, den Ansatz ihrer Brust. Trotzdem war ihnen beiden klar, dass die zärtliche Stimmung in dieser Nacht nicht wieder zurückkam.
    »Diese Rafaela, es wird davon geredet, dass du sie heiraten sollst.«
    »Das werde ich nicht, und sie ist nicht wichtig.«
    »Ich kann das verstehen, Amadeo, und ich verspreche dir, nicht eifersüchtig zu sein.«
    »Du sollst dich nicht so unterwürfig geben – das gefällt mir nicht an dir. Ich werde niemanden heiraten, nur um die Wünsche meines Vaters zu erfüllen. Ich heirate nur, wenn ich es will – und das ist noch lange nicht der Fall.«
    »Ich bin nicht deine Schwägerin, also behandle mich auch nicht so.«
    Das dämpfte seine Wut augenblicklich, und er sah zerknirscht aus – etwas, das sie beinahe zum Lachen brachte.
    »Du hast recht, kleine Schäferin. In deiner Nähe scheine ich stets die Beherrschung zu verlieren und mich wie ein stammelnder Idiot zu benehmen.«
    »Nicht wie ein Idiot, nur wie ein Mann.«
    Er schien seine Hände nicht von ihr lassen zu können, denn schon wieder zog er mit dem Zeigefinger ihre Augenbrauen nach. Amadeo umfasste ihr Gesicht. Sein Blick war zärtlich, sie ertrank mit klopfendem Herzen darin.
    »Du bedeutest alles für mich, und ich will dir nicht wehtun. Ich scheine allerdings immer genau das zu tun, denn der Gedanke, in dir nur noch Giulio zu sehen, quält mich mehr, als ich ertragen kann. Kannst du das verstehen?«
    »Ich bin nicht Giulio, das ist nur eine Rolle. In meinem Herzen bin ich immer Giuliana«, flüsterte sie.
    »Das muss enden. Heute ist nicht der rechte Zeitpunkt dafür. Komm, ich bring dich nach Hause.«
    »Giulio kennt den Weg und kann allein gehen.« Sie hatte nicht recht verstanden, was er sagen wollte, es reichte ihr aber, dass er heute offenbar nichts beenden wollte.
    »Giuliana aber nicht.« Amadeo ließ sich nicht umstimmen, er begleitete sie durch Venedigs neblige Gassen bis vor die Haustür. Dort verabschiedete er sich mit einem zärtlichen Kuss von ihr, und es war ihnen ganz egal, ob sie jemand sah oder nicht.

Kapitel 12
     
    Fabrizio erwartete ihn an der Nebentür des Palazzo Dieci Savi.

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