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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr, ein fehlender Teil ihrer Seele.
    Ihm musste sie einfach davon erzählen. »Mein Vater hielt mich für ein Monster, ein Dämonenkind, und sogar meine Mutter hatte ein wenig Angst vor mir. Ich lernte schnell, andere Menschen niemals zu berühren und mich möglichst selten in ihrer Nähe aufzuhalten. Es war besser für mich, allein zu sein, an einsamen Orten. Nur so konnte ich verhindern, den Verstand zu verlieren.«
    Mikhail verzog das Gesicht zu einer bedrohlichen Grimasse.
    Nur zu gern wäre er einige Minuten mit Ravens Vater allein gewesen, um ihm zu zeigen, was ein Dämon wirklich war. Es faszinierte und erschreckte ihn, wie viel Zorn ihre Worte in ihm auszulösen vermochten. Sie war so lange allein gewesen und hatte so viel Leid erdulden müssen, obwohl er existierte.
    Warum hatte er sich nie auf die Suche nach ihr begeben ?
    Warum hatte ihr Vater sie nicht so geliebt und umsorgt, wie er es hätte tun sollen?
    Mikhail ließ die Hände in ihren Nacken gleiten und mas-39

    sierte sie sanft. »Vor einigen Jahren ging ein Mörder um, der ganze Familien auslöschte. Ich lebte zu dieser Zeit gerade bei einer Freundin aus der Highschool, und als ich nach der Arbeit nach Hause kam, fand ich die ganze Familie ermordet vor. Im Haus konnte ich das Böse in diesem Mann spüren und seine Gedanken lesen. Die schreckliche Dinge, die in ihm vorgingen, machten mich krank, aber es gelang mir, seine Spur aufzunehmen und die Polizei zu ihm zu führen.«
    Mikhail ließ seine Hände an Ravens Zopf hinuntergleiten, löste das Zopfband und ließ die Finger durch die seidigen dunklen Strähnen gleiten, die nach Ravens Dusche einige Stunden zuvor noch immer ein wenig feucht waren. »Wie oft hast du das getan?« Sie ließ gewisse Fakten aus.
    Einzelheiten über den Schrecken und den Schmerz der Opfer und die Reaktionen derer, die sie bei ihrer Arbeit beobachtet hatten. Sie waren fasziniert, aber auch von ihren Fähigkeiten abgestoßen gewesen. Mikhail erfuhr diese Dinge, indem er seinen Geist mit ihrem verband und ihre Erinnerungen betrachtete, um deren wahre Natur zu entdecken.
    »Vier Mal. Ich habe vier Mörder gefunden. Der letzte hat mich beinahe den Verstand gekostet. Er war so krank, so böse. Ich fühlte mich unrein, als könnte ich ihn nie wieder aus meiner Seele vertreiben. Ich bin hierher gekommen, um meinen inneren Frieden wiederzufinden. Außerdem beschloss ich, nie mehr eine solche Aufgabe zu übernehmen.«
    Mikhail schloss die Augen und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Ausgerechnet sie fühlte sich unrein? Er konnte in ihr Herz und ihre Seele blicken und wusste um all ihre Geheimnisse. Sie war pures Licht, schien nur aus Mitgefühl, Mut und Sanftheit zu bestehen. Die vielen schrecklichen 40

    Dinge hätten ihr in ihrem jungen Leben niemals widerfahren dürfen. Erwartete, bis er seiner Stimme einen sanften, beruhigenden Klang geben konnte. »Und du bekommst diese starken Kopfschmerzen, wenn du durch Telepathie kommunizierst?« Als Raven nur ernst nickte, fuhr er fort: »Und als du meine Gedanken wahrgenommen hast, bist du dennoch mit mir in Kontakt getreten, obwohl du wusstest, welchen Preis du dafür würdest zahlen müssen.«
    Wie sollte sie es ihm erklären? Er war wie ein verwundetes Tier gewesen und hatte so unendliche innere Qualen ausgestrahlt, dass ihr die Tränen übers Gesicht gelaufen waren, als sie ihn gehört hatte. Seine Einsamkeit glich der ihren, und sie hatte seine Entschlossenheit gespürt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Um keinen Preis hätte Raven das zugelassen.
    Mikhail atmete langsam aus. Ihr Charakter erstaunte ihn.
    Sie war so voller Güte. Zwar zögerte sie, ihm zu erklären, warum sie sich um ihn gekümmert hatte, doch er wusste, dass Hilfsbereitschaft einfach in ihrer Natur lag. Außerdem war die Verbindung zwischen ihnen so stark gewesen, weil seine gequälte Seele bei Raven endlich gefunden hatte, wonach sie verlangte. Er atmete ihren Duft ein und genoss es, sie in seinem Haus zu haben. Er erfreute sich an ihrem Anblick, an ihrem seidigen Haar in seinen Händen und ihrer samtweichen Haut unter seinen Fingerspitzen. Die Flammen des Kaminfeuers spiegelten sich als winzige blaue Lichter in ihrem Haar wider. Verlangen überkam ihn, heftig und drängend, und Mikhail genoss allein schon die Tatsache, es tatsächlich spüren zu können.
    Mikhail setzte sich in den Sessel auf der anderen Seite des kleinen Tisches und betrachtete genussvoll Ravens verführerische Kurven. »Warum trägst du

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