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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich dann an die Arbeit machen. Wieder streute er zerriebene Heilkräuter um das Bett herum und verstärkte dann Ravens Schlafzauber.
    Sorgfältig sicherte er das Haus und sandte einen Befehl an die Tiere des Waldes. Falls sich jemand seinem Haus nähern und Raven bedrohen sollte, würde er sofort davon erfahren.
    Jacques und Byron folgten Mikhails Ruf und trafen sich mit ihm im Wald in der Nähe von Noelles und Rands Zuhause.
    Nachdem man Noelles Leiche gefunden hatte, war sie nach altem Brauch verbrannt worden. »Habt ihr irgendetwas anderes berührt?«, fragte Mikhail.
    »Nur die Leiche. Alles andere ist noch so, wie wir es vor-fanden«, versicherte Byron. »Rand ist nicht nach Hause zurückgekehrt. Wahrscheinlich wollten sie dir eine Falle stellen. Noelles Leiche sollte dich anlocken.«
    »Dessen bin ich mir sicher. Sie haben bestimmt die modernste Technik angewandt - Videokameras und der-gleichen.« Mikhails Züge verfinsterten sich. »Die Mörder glauben an alle alten Legenden, Holzpflöcke, Knoblauch, abgetrennte Köpfe. Sie sind so primitiv und berechenbar«, sagte er mit Abscheu in der Stimme. »Dabei geben sie sich große Mühe, zuerst alles über unsere Rasse zu erfahren, bevor sie uns zum Tode verurteilen.«
    Byron und Jacques sahen einander besorgt an. In dieser Stimmung stellte Mikhail eine tödliche Gefahr dar. Seine Augen funkelten wütend. »Ihr bleibt hier und haltet Wache.
    Falls ich in Schwierigkeiten geraten sollte, müsst ihr fliehen.
    Ihr dürft euch auf keinen Fall zeigen.« Er zögerte. »Falls etwas passieren sollte, möchte ich euch um einen Gefallen bitten.«
    Mikhails Stimme hatte einen feierlichen Ton angenommen. Byron und Jacques hätten ihr Leben für ihn geopfert.
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    Es war ein seltenes Privileg, von ihrem Anführer um einen Gefallen gebeten zu werden. »Meine Frau schläft. Sie ruht in meinem Haus. Der Bannzauber dort ist kompliziert und gefährlich, also müsst ihr sehr vorsichtig sein, wenn ihr ihn aufhebt. Sie soll geheilt werden und von euch lernen, wie sie sich schützen kann. Wenn sie es so wünscht, soll sie in eurem Schutz verbleiben. Aufgrund unserer Blutsver-wandtschaft wirst du, Jacques, der neue Herrscher unseres Volkes werden. Allerdings sollte zu diesem Zeitpunkt Gregori die Führung übernehmen, bis du genügend Zeit hattest, alles Notwendige zu lernen. Falls Gregori sich weigern sollte
    - und vermutlich wird er das tun -, musst du die Verantwortung schon jetzt tragen, Jacques. Wahrscheinlich wirst du wenig Gefallen daran finden, wie du selbst sicher am besten weißt. Wenn es dazu kommen sollte, musst du dafür sorgen, dass Gregori dir und unserem Volk treu bleibt.
    Diese Dinge sollst du für mich tun. Byron, du wirst Jacques unterstützen, wie Gregori mich unterstützt hat. Und ihr beide werdet Gregori die Treue schwören, falls er doch die Herrschaft übernehmen sollte.«
    Beide Männer antworteten mit den rituellen Worten des uralten Treueids. Byron räusperte sich. »Hast du . .. ich meine, ist sie eine von uns ?« Er stellte die Frage mit äußerster Vorsicht. Sie alle wussten, dass die Vampire schon oft Versuche unternommen hatten, sterbliche Frauen zu verwandeln. Auch die Karpatianer hatten über diese Möglichkeit gesprochen, da sie sich in einer so verzweifelten Lage befanden. Doch die Risiken wogen weit schwerer als die Vorteile. Die umgewandelten Frauen hatten den Verstand verloren und kleine Kinder ermordet. Sie waren nicht zu retten gewesen. Karpatianer wurden mit ihren Fähigkeiten geboren, und man brachte ihnen schon in der Kindheit strengste Disziplin bei. Die wenigen, die die Gesetze brachen, wurden schnell und hart bestraft. Das Volk der Kar-98

    patianer besaß große Achtung vor allem Leben. Aufgrund ihrer großen Macht musste es so sein.
    Mikhail schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass sie meine Gefährtin ist. Das Ritual hat sie schwer verletzt, und ich musste dafür sorgen, dass sie Heilung erfährt.« Seine Worte klangen gepresst. In ihnen lag die Warnung, keine weiteren Fragen zu stellen. »Ich habe sie jedoch nicht an mich gebunden. Sie ist eine Sterbliche, daher wäre es Unrecht gewesen.«
    »Wir werden tun, was du uns befohlen hast«, wiederholte Byron unruhig und warf Jacques einen besorgten Blick zu.
    Dieser wirkte eher belustigt als beunruhigt.
    Mikhail löste sich mühelos in Nebel auf und waberte zwischen den Bäumen hindurch. Als er die kleine Lichtung erreichte, verwandelte er sich in einen Wolf. Er brauchte den unbestechlichen

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