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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du ein Kind ermordest, um dich am Leben zu erhalten. Du gehst zur Kirche und trägst ein Kreuz um den Hals. Diese Frau ist schlichtweg verrückt.« Raven rieb sich die Schläfen, um die pochenden Schmerzen zu lindern.
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    Kapitel 6
    Mikhail beugte sich über Raven und hielt ihr ein Glas hin, das mit einer seiner Kräutermixturen gefüllt war. »Und wenn ich nun wirklich ein Vampir wäre, der dich in seiner Höhle gefangen hält?«
    Raven lächelte, als sie sein ernstes Gesicht und die Sorge in seinen Augen sah. »Ich würde dir mein Leben anvertrauen, Mikhail, ob du nun ein Vampir bist oder nicht. Und ich würde das Leben meiner Kinder in deine Hände legen. Du kannst manchmal ziemlich arrogant und herrisch sein, aber du würdest niemals etwas Böses tun. Wenn du ein Vampir bist, dann irren sich die alten Legenden in der Beschreibung dieser Wesen.«
    Er wandte sich ab, um Raven nicht merken zu lassen, was ihre Worte für ihn bedeuteten. Sie akzeptierte ihn, bedin-gungslos und ohne Einschränkungen. Es spielte keine Rolle, dass sie nicht wusste, wovon sie sprach. Mikhail spürte die Aufrichtigkeit ihrer Worte. »Die meisten Menschen haben eine dunkle Seite, Raven. Die habe ich auch, vielleicht mehr als andere. Ich bin dazu fähig, Gewalt anzuwenden, kann sogar sehr grausam sein, aber ich bin kein Vampir. Zwar verfüge ich über animalische Instinkte, die mein Wesen bestimmen, doch ich bin kein Ungeheuer.« Mikhails Stimme klang rau und erstickt.
    Raven ging auf ihn zu und strich mit dem Finger leicht über seine Mundwinkel, um die tiefen Linien der Anspannung zu glätten, die sich in seinen Zügen zeigten.
    »Das habe ich auch nie angenommen. Es klingt beinahe, als glaubtest du daran, dass eine so schreckliche Kreatur tatsächlich existiert. Mikhail, selbst wenn es wirklich Vampire gäbe, könntest du nie dazugehören. Du beurteilst dich immer viel zu streng, denn ich kann spüren, dass viel 153

    Gutes in dir ist.«
    »Tatsächlich?«, fragte er grimmig. »Trink das.«
    »Ich hoffe, dass es kein Schlafmittel ist. Ich will auf jeden Fall heute Nacht in meinem Bett im Gasthof schlafen«, erklärte Raven mit fester Stimme und nahm das Glas. Ihre Stimme klang neckend, doch sie blickte ihn besorgt an. »Ich spüre das Gute in dir, Mikhail. Ich sehe es in allem, was du tust. Du stellst alles andere über deine eigenen Bedürfnisse.«
    Gequält schloss Mikhail die Augen. »Glaubst du das wirklich, Raven?«
    Sie betrachtete die Flüssigkeit im Glas und fragte sich, warum ihn ihre Worte so verletzten. »Ich weiß es. Ich habe schon oft die Dinge getan, die man jetzt von dir verlangt, doch ich musste die Mörder nicht verfolgen und sie ihrer gerechten Strafe zuführen. Diese Verantwortung muss sehr schwer auf dir lasten.«
    »Du machst mich besser, als ich wirklich bin, Kleines, doch ich danke dir für dein Vertrauen.« Mikhail legte ihr den Arm um die Schultern. »Du trinkst ja gar nicht, die Mischung wird deine Kopfschmerzen vertreiben.« Sanft massierte er Ravens Schläfen. »Warum willst du zum Gasthof zurückkehren, obwohl du weißt, dass sich die Mörder dort aufhalten? Und die alte Dame führt sie zu den Angehörigen meines Volkes. Du hast auch schon ihren Verdacht erregt.«
    »Sie kann unmöglich glauben, dass ich ein Vampir bin, Mikhail. Warum sollte ich also in Gefahr schweben? Vielleicht kann ich dir sogar helfen.« Raven lächelte schelmisch.
    »Seit kurzem höre ich viel besser als je zuvor.« Sie prostete ihm zu und trank die Kräutermixtur.
    »Wenn es um deine Sicherheit geht, mache ich keine Kompromisse. Du wirst dich auf keinen Fall zwischen die Fronten begeben.« Seine große Sorge war deutlich in seinem Blick zu lesen.
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    »Wir haben uns doch darauf geeinigt, Kompromisse einzugehen. Deine Welt und meine. Mikhail, ich bin ein selbstständiger Mensch und muss meine eigenen Entscheidungen treffen. Ich weiß, dass du mich nie allein nach den Mördern suchen lassen würdest, aber ich will dir helfen und für dich da sein. Darum geht es doch in einer Beziehung.«
    »Von dir getrennt zu sein, würde mich auch unter norma-len Umständen quälen. Wie kann ich da zulassen, dass du dich auch noch in dem Haus aufhältst, in dem die Mörder meiner Schwester wohnen?«
    Raven versuchte zu scherzen, um die quälende Sorge aus seinem Blick zu vertreiben. »Vielleicht solltest du deinen Schlafzauber bei dir selbst anwenden. Oder bring mir doch bei, wie man

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