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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sehr gläubiger Mensch, für ihn würde nichts anderes in Betracht kommen«, antwortete Pater Hummer mit leiser Zurechtweisung.
    Raven hielt Mikhails Hand, während sie sich nebeneinander aufs Sofa kuschelten. Margaret sah sie scharf an.
    »Warum haben Sie sich denn die ganze Zeit versteckt, meine Liebe?« Sie ließ ihren Blick schnell durch den Raum gleiten, als versuchte sie, die Geheimnisse des Hauses zu ergründen.
    Mikhail lehnte sich gelassen zurück. »Man kann es wohl kaum als >verstecken< bezeichnen. Wir haben Mrs. Galvenstein, Ihre Wirtin, angerufen und ihr mitgeteilt, dass Raven bei mir ist. Das hat sie Ihnen doch sicher erzählt.«
    »Nein, zuletzt hörte ich, dass Raven sich mit Ihnen im Wald zu einem Picknick treffen wollte«, berichtete Margaret. »Ich wusste, dass sie sich nicht wohl fühlte, und machte mir Sorgen, also fand ich Ihren Namen heraus und bat den Pater, uns zu begleiten.« Prüfend betrachtete sie einen Spiegel mit Silberrahmen.
    »Es tut mir Leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten verursacht habe, Mrs. Summers«, erklärte Raven freundlich.
    »Ich war krank geworden. Wenn ich gewusst hätte, dass man sich um mich sorgt, hätte ich angerufen.«
    »Ich wollte mich selbst vergewissern«, erwiderte Margaret und schürzte trotzig die Lippen. »Wir sind immerhin Landsleute, und ich fühle mich für Sie verantwortlich.«
    »Ich bin Ihnen dankbar für Ihre Besorgnis. Raven ist mein Ein und Alles.« Mikhail beugte sich vor und lächelte 147

    rypnotisch. »Ich bin Mikhail Dubrinsky. Wir wurden einander noch nicht offiziell vorgestellt.«
    Margaret zögerte, erwiderte dann jedoch seinen Hände-druck und murmelte ihren Namen. Mikhail zeigte ihr die Freundlichkeit und Liebe in seinen Gedanken, gemischt mit einer kräftigen Portion Lüsternheit nach Raven.
    Shelly stellte sich ihm übereifrig vor. »Mr. Dubrinsky?«
    »Nennen Sie mich doch Mikhail«, bat er so überwältigend charmant, dass Shelly beinahe von ihrem Stuhl fiel.
    Sie wand sich hin und her und schlug die Beine überei-nander, um Mikhails Aufmerksamkeit auf ihre wohl reformten Waden zu lenken. »Also, Mikhail«, fuhr sie mit einem koketten Lächeln fort, »Pater Hummer erzählte uns, Sie seien ein Hobby-Historiker und damit die beste Quelle für die Geschichte des Landes. Ich schreibe an einer Arbeit über rumänische Mythen und Legenden mit besonderer Berücksichtigung dieser Gegend. Wissen Sie etwas über Vampire ?«
    Raven blinzelte und versuchte, ihr Lachen zu unterdrü-
    cken. Shelly meinte die Frage zweifellos ernst und stand außerdem im Bann von Mikhails Charme. Sie auszulachen wäre ausgesprochen unhöflich und peinlich. Also konzentrierte sie sich auf Mikhails Daumen, der sanft die Innenseite ihres Handgelenks streichelte. Die Berührung gab ihr Kraft.
    »Vampire?«, wiederholte Mikhail gelassen. »Die meisten klassischen Vampirlegenden stammen zwar aus Transsylvanien, aber auch wir haben unsere Geschichten. Überall in den Karpaten finden sich die erstaunlichsten Mythen. Es wird
    eine Rundreise angeboten, die der Reiseroute von Jonathan Harker nach Transsylvanien folgt. Diese Tour wäre doch sicher interessant für Sie.«
    Margaret beugte sich fasziniert vor. »Denken Sie, dass an diesen Geschichten etwas Wahres ist?«
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    »Mrs. Summers!«, rief Raven überrascht. »Sie glauben doch nicht etwa an so etwas, oder?«
    Margaret blickte Raven kühl an und schob streitlustig das Kinn vor.
    »Ich glaube daran, dass immer ein Körnchen Wahrheit in überlieferten Legenden steckt. Vielleicht geht es Mrs.
    Summers genauso«, räumte Mihail ein.
    Die alte Dame nickte sichtbar erleichtert und schenkte Mikhail ein wohlwollendes Lächeln. »Es freut mich, dass wir uns in diesem Punkt einig sind, Mr. Dubrinsky. Ein Mann in Ihrer Position sollte sich auf jeden Fall ein gewisses Maß an Offenheit bewahren. Wie sonst sollte es auch möglich sein, dass Menschen in unterschiedlichen Regionen seit Jahrhunderten so ähnliche Geschichten erzählen?«
    »Ein Untoter?« Raven hob skeptisch die Brauen. »Ich weiß ja nicht, wie man im Mittelalter lebte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man heutzutage Untote bemerken würde, die durch die Gegend streifen und kleine Kinder abschlachten.«
    »Das stimmt allerdings«, stimmte Mikhail zu. »Wir hatten schon lange keine unerklärlichen Todesfälle oder Ver-missten mehr.«
    »Aber die Leute im Dorf erzählen sich von äußerst seltsamen Dingen.« Shelly gab ihre Idee nicht so schnell

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