Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
207

    wie ein Hauch des Todes über ihre Haut zu streichen.
    Jacques packte sie am Arm und hielt ihre Hand fest, als sie seine Wunde wieder vernähen wollte. Er ist hier.
    »Das ist der Wind.« Sie glaubte es selbst nicht, aber sie konnten nichts tun, solange sie seine Wunde nicht geschlossen hatte.
    Das Heulen des Windes steigerte sich zu einem schauerlichen Kreischen. Donner grollte, und ein Blitz tanzte zischend über den Himmel. Die schwere Haustür krachte und zersplitterte. Shea fuhr mit dem Chirurgenbesteck in ihren blutigen Händen herum.
    Jacques lag da und blutete, bleich und fahl und mit scharlachroten Schweißtropfen am ganzen Körper. Er litt furchtbare Schmerzen, aber er versuchte trotzdem, sich aufzurichten.
    Zwei Männer standen in der zertrümmerten Tür. Shea erkannte Byron, aber es war der Mann, der vor ihm stand, der ihren entsetzten Blick auf sich zog. Er strahlte mehr Macht aus, als sie je an einem Lebewesen erlebt hatte. Seine Augen glühten in einem animalischen Rot.
    Irgendetwas an ihm erschien ihr vage vertraut, doch Shea war zu fassungslos vor Panik, um weiter darauf zu achten. Ein Schreckensschrei entschlüpfte ihr. Sie fuhr herum und schnappte sich ihr Gewehr.
    Mikhail war so schnell, dass nur eine verschwommene Bewegung wahrzunehmen war. Mühelos entriss er das Gewehr ihren Händen und warf es beiseite, seine glühenden Augen unverwandt auf Jacques gerichtet. Ein langsames, bösartiges Zischen drang aus Mikhails Kehle.
    Jacques hielt diesem sengenden Blick offen stand.
    Schwarzer Zorn lag in seinen Augen; er war vermischt mit erbittertem Hass und mörderischer Entschlossenheit.
    208

    Jacques versuchte, sich auf den schwereren Mann zu stürzen, aber Mikhail wich zurück, packte Shea am Hals und schleuderte sie so heftig an die Wand, dass ihr die Luft wegblieb. Noch nie hatte sie so viel Kraft in einer einzelnen Hand gespürt. Er hielt sie über seinem Kopf an die Wand gedrückt und presste ihr mit seinen Fingern buchstäblich das Leben aus dem Leib.
    Die Luft in der Hütte wurde schwer, geschwängert von Gewalt und Bösartigkeit. Noch während Byron einen Warnruf ausstieß, schoss ein Stuhl scheinbar von selbst in die Höhe, verharrte kurz und raste dann quer durch den Raum auf Mikhails Hinterkopf zu. In allerletzter Sekunde legte er den Kopf zur Seite, um dem Stuhl auszuweichen, der an die Wand krachte und nur wenige Zentimeter von Sheas Gesicht entfernt zersplitterte.
    Mikhail drehte sich zu Jacques um, wobei er Shea vor sich hielt, die Finger tief in ihren Hals gegraben. »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte er mit leiser, drohender Stimme und schüttelte sie wie eine Stoffpuppe. Seine Stimme senkte sich um eine Oktave und hüllte Shea ein wie weicher Samt. Sag mir, was du mit ihm gemacht hast. Die Stimme war in ihrem Kopf, aber nicht auf dem telepathischen Pfad, den Jacques benutzte.
    Mit letzter Kraft und um Atem ringend, setzte sie sich gegen ihn zur Wehr, um zu verhindern, dass er in ihr Bewusstsein eindrang. Ein weiterer Stuhl kam von links auf Mikhail zugeflogen. Eine kaum merkliche Handbewegung ließ den Stuhl mitten im Flug innehalten, einige Sekunden in der Luft schweben und dann zu Boden fallen, ohne Schaden anzurichten. Die ganze Zeit blieben diese schrecklichen Finger wie eine eiserne Zwinge um Sheas Hals geschlossen. Er würgte 209

    ihr mühelos mit einer Hand die Luft ab.
    Shea keuchte und rang verzweifelt um Atem. Das Zimmer drehte sich vor ihren Augen, dann wurde alles schwarz, und kleine weiße Punkte kamen aus allen Richtungen auf sie zugeschossen. Als Jacques spürte, dass sie allmählich das Bewusstsein verlor, brach das Tier in ihm durch und erfüllte ihn mit reiner Mordlust.
    Überwältigt von dem Verlangen, Shea zu verteidigen, stieß er sich vom Bett ab und schien blitzschnell durch den Raum zu schießen. Mikhail war gezwungen, zur Seite zu springen, und ließ dabei Shea los, die auf dem Boden zusammenbrach, unfähig, etwas anderes zu tun, als einfach dazuliegen und um Atem zu ringen.
    »Jacques.« Mikhails Stimme war leise und bezwingend. »Ich bin dein Bruder. Kennst du mich nicht mehr?« Er versuchte mehrmals, den zerrütteten Geist zu erreichen, stieß aber nur auf den unbändigen Drang zu töten. Hilflos sah er zu Byron.
    Der schüttelte den Kopf. Kannst du ihn kontrollieren P
    Ich finde den telepathischen Pfad zu ihm nicht. Mikhail musste Jacques nächstem Angriff ausweichen, zwei Lam-pen, die mit der Geschwindigkeit einer Pistolenkugel auf seinen

Weitere Kostenlose Bücher