Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
wollte zu ihm laufen und ihn trösten, doch seine Drohungen hallten noch immer durch ihre Gedanken. Entschlossen schirmte sie ihren Geist gegen seine Tricks ab. Seine Sklavin. Das würde niemals geschehen.
    »Oh, Alex, wein doch nicht wie ein Baby«, stöhnte Joshua.
    »Aidan hat die Sachen gekauft, weil er es tun wollte. Du solltest all die Spielsachen sehen, die er für mich gekauft hat. Weißt du, ich habe Marie und Stefan nach dem Hund gefragt - weil sie doch so viel Arbeit damit hätten.«
    »Du bist ein hartnäckiger Bursche.« Alexandria schloss die Schranktür und nahm sich vor, diese kostspieligen Sachen niemals zu tragen.
    »Aidan meint, dass Hartnäckigkeit zum Ziel führt«, zitierte Josh fröhlich.
    Alexandria atmete tief durch. »Er sollte es wissen.« Nein, sie würde die Kleider tragen, jedes einzelne von ihnen. Sie würde sich schön machen, wenn sie mit Thomas Ivan zusammenarbeitete, wenn sie mit ihm ausging und sich schließlich Hals über Kopf in ihn verliebte.
    Flüchtig nahm sie Aidan in ihren Gedanken wahr. Es war nur ein kurzer Moment, wie die Bewegung einer Raubkatze, die sich an ihre 255

    Beute anschlich. Dann verschwand das Gefühl, als wäre nichts gewesen. Hatte sie es sich nur eingebildet?
    »Hör auf, an ihn zu denken!«, befahl sie sich ärgerlich.
    Joshua sah seine Schwester mit großen Augen an. »An wen? Den Hund? Wieso? Hast du schon einen ausgesucht?«
    »Ja, es ist auf jeden Fall ein Hund im Haus«, brummte Alexandria grimmig. Dann besann sie sich und strich Joshua übers Haar. »Das war nur ein Scherz, Josh. Ich habe noch keinen Hund ausgesucht, und weiß auch noch nicht, ob wir uns einen zulegen sollen. Ich möchte, dass wir in diesem Haus ganz sicher glücklich sind, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.«
    »Ich bin glücklich«, versicherte Joshua sofort.
    Sie umarmte den Jungen. »Ich bin froh, dass es dir hier gefällt, Kleiner, aber ich bin mir da nicht so sicher. Für Erwachsene ist es manchmal sehr schwierig, miteinander auszukommen.«
    »Aber Marie und Stefan sind doch so nett, Alex, und Aidan ist einfach der Größte. Er hilft mir bei den Hausaufgaben und wir reden über alles. Er ist wirklich cool. Und er hat gesagt. . . «
    »Ich möchte jetzt nicht hören, was Aidan sagt, okay? Ich muss arbeiten, Kleiner, damit wir etwas Geld verdienen.«
    »Aber Aidan hat viel Geld, und er sagt, dass du nicht arbeiten musst, wenn du es nicht willst.«
    Alexandria atmete tief durch und versuchte, ihren Arger zu unterdrücken. Sie hatte genug von Aidans klugen Sprüchen. Er schien jeden ihrer Gedanken, jeden Augenblick ihres Lebens zu vereinnahmen. »Ich mag meinen Job, Josh. Und jetzt such dir eine ruhige Beschäftigung, sonst musst du dich anderswo austoben.«
    Josh schnitt eine Grimasse, setzte sich dann aber mit einem Zeichenblock und Alexandrias alten Farbstiften in eine Ecke. Endlich fanden sie zu ihren vertrauten Gewohnheiten zurück. Hin und wieder fragte Alexandria Josh nach seiner Meinung zu einer ihrer Ideen, und er zeigte ihr seine Bilder. Alexandria fand Joshs Zeichnungen ausgesprochen gelungen für einen Sechsjährigen. Sie 256

    korrigierte ab und zu eine Kleinigkeit, wenn er sie darum bat, doch ansonsten ermutigte sie ihn dazu, so zu malen, wie es ihm gefiel.
    Eine Zeit lang schien es so, als wäre ihre Welt wieder in Ordnung.
    Doch Aidan war immer da. Alexandria spürte, dass sie in Gedanken unwillkürlich nach ihm suchte. Sie lauschte aufmerksam, ob seine schöne Stimme irgendwo im Haus erklang, und zwei Mal zeichnete sie ein Porträt von ihm, ohne es zu bemerken. Beide Male zerriss sie die Skizzen schnell, ehe Joshua ihre Besessenheit bemerken und darüber spotten konnte.
    Sie versuchte, Joshuas Herzschlag und das Rauschen seines Blutes zu ignorieren. Als Marie den Jungen zum Essen rief, bemühte sich Alexandria, nicht vom Puls der Haushälterin fasziniert zu sein.
    Sie schob auch die Erinnerung an Aidans Haut beiseite, ebenfalls die an den Geschmack seines Blutes und die Art, wie er sich ihr ent-gegengedrängt hatte. Aufstöhnend versuchte Alexandria, den Blick von einer weiteren Skizze von Aidans Gesicht abzuwenden. Sie hatte seinen sinnlichen Lippen das verführerische Lächeln verliehen, mit dem er sie reizte und in Versuchung führte.
    Sacht berührte sie den gezeichneten Mund mit der Fingerspitze.
    »Ich werde nicht zulassen, dass du mir das antust«, flüsterte sie. Sie sehnte sich so sehr nach ihm! Sie brauchte Aidan, damit er sie tröstete und

Weitere Kostenlose Bücher