Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
berührte ihre Lippen. Aidan hatte auf ihren Mund gestarrt, und ihre Haut prickelte so, dass sie hätte schwören können, seinen Kuss zu spüren.
Mit geschlossenen Augen genoss sie das Gefühl, nur um gleich darauf die Macht zu verwünschen, die Aidan über sie hatte. Sie war eine sterbliche Frau. Ein Mensch] Und so sollte es auch bleiben.
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Entschlossen hob Alexandria das Kinn. Sie würde sich nicht von Aidans Sexappeal umstimmen lassen, und auch seine Drohungen konnten sie nicht beeindrucken. Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe und schritt würdevoll die Treppe hinunter.
Thomas war pünktlich und wartete im Wohnzimmer auf sie, erleichtert, dass Aidan Savage ihm seine Anwesenheit ersparte. Ihm stockte der Atem, als Alexandria eintrat. Sie schien mit jedem Treffen schöner zu werden. Diese Frau erstaunte ihn, nahm seine Gedanken gefangen und verwirrte ihn, bis er nur noch sie im Kopf hatte. Seine Arbeit litt bereits darunter. Während er eigentlich die Geschichte für sein neuestes Computerspiel entwickeln sollte, ertappte er sich immer wieder bei Tagträumen, in denen Alexandria eine wichtige Rolle spielte. Auch nachts träumte er von ihr, in heißen, erotischen Fantasien, die er in die Tat umzusetzen gedachte.
»Thomas, das war wirklich eine gute Idee von Ihnen.« Ihre Stimme schien bis in sein Herz vorzudringen und auch eine Reaktion in einem Teil von ihm hervorzurufen, der etwas tiefer angesiedelt war.
Doch dann fühlte er den Blick dieser verdammten goldenen Augen auf sich. Unnachgiebig. Unbarmherzig. Savage hatte seine Reaktion bemerkt und verachtete ihn dafür. Er lehnte lässig am Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. Er sagte nichts. Das brauchte er auch nicht, denn sein bloßer Anblick flößte Thomas Furcht ein.
Thomas nahm Alexandrias Cape und legte es ihr um die Schultern. »Sie sehen umwerfend aus, Alexandria. Niemand würde auf den Gedanken kommen, dass Sie krank waren.«
Aidan regte sich kaum merklich. »Sie war aber sehr krank, Ivan.
Ich vertraue darauf, dass Sie darauf achten, dass Alexandria sich nicht zu sehr anstrengt, und sie früh nach Hause bringen.«
Thomas lächelte charmant. Zum Teufel mit dem Kerl, schließlich war er kein dummer Halbstarker, der zum ersten Mal mit seinem Mädchen ausging! Demonstrativ nahm er Alexandrias Hand, weil er 260
sicher war, ihren Aufpasser damit zu verärgern. »Keine Sorge, Savage. Ich werde mich gut um sie kümmern.« Eilig führte er Alexandria zur Tür, um so schnell wie möglich S avages durchdringendem Blick und seinem unheimlichen, lauernden Haus zu entkommen.
Alexandria folgte ihm willig und schien ebenso erleichtert zu sein wie Thomas. Draußen blieb sie stehen und atmete tief durch. »Er kann manchmal ein wenig überwältigend sein, nicht wahr?«, sagte sie lächelnd. Ihr Lächeln überstrahlte sogar die Sterne am Nachthimmel. Sie war endlich frei. Was machte es da schon, dass Thomas' Lächeln sie noch immer an das eines Hais erinnerte ? Sie war Aidan Savage und seinem Einfluss entkommen. Alles andere war unwichtig.
»Überwältigend? So nennen Sie das ? Ich finde er ist vor allem überheblich. Er tut so, als wären Sie sein Eigentum«, stieß Thomas hervor.
Sie lachte leise. »Daran gewöhnt man sich. Aidan kann nicht anders. Er ist daran gewöhnt, Befehle zu geben. Sie müssten das doch eigentlich verstehen«, fügte Alexandria neckend hinzu.
Thomas stimmte in ihr Lachen ein und entspannte sich, während sie zum Auto gingen. Er hatte absichtlich eine Limousine mit Chauffeur gemietet, damit er sich ungestört den Dingen widmen konnte, die sich zu späterer Stunde vielleicht auf dem Rücksitz ereignen würden.
»Ich habe bereits mit den Skizzen begonnen, Thomas«, berichtete Alexandria, »aber Sie haben mir nicht gesagt, Welche Charakterzüge ich bei den Figuren besonders betonen soll. Ich denke, Sie sollten vorher festlegen, wie die Figuren gestaltet werden sollen, statt sich da auf meine Einfälle zu verlassen.«
»Ich möchte es aber so«, erwiderte Thomas, während er ihr selbst die Wagentür aulhielt. Es war ihm ein Bedürfnis gewesen, und das wunderte ihn. Normalerweise versuchte er mit solchen Höflichkeitsgesten eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Doch bei 261
Alexandria Houton war alles anders. »Finden Sie das Haus nicht unheimlich?«
Sie hob die Augenbrauen. »Unheimlich? Das Haus? Es ist doch sehr schön. Warum fragen Sie?«
»Ich habe manchmal das Gefühl, es beobachtet mich, liegt auf der Lauer und
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