Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
gesellschaftlichen Status noch mehr zu verbessern, und nun stellten sich ihm plötzlich die wichtigsten Geschäftsleute vor und luden ihn mit seiner zauberhaften Begleitung zu exklusiven Partys ein.
Alexandria Houton war eindeutig ein Gewinn für ihn und seine Karriere. Stolz führte er sie herum und bemerkte, dass er nicht der Einzige war, den sie mit ihrer Schönheit und ihrer hypnotischen Stimme in ihren Bann schlug. Selbst die Frauen konnten sich der Wirkung ihres bezaubernden Lächelns nicht entziehen.
Thomas legte Alexandria den Arm um die Schultern und zog sie an sich, um seine Besitzansprüche deutlich zu machen, als sie das Theater verließen und zum Wagen gingen, noch immer umgeben von Thomas Ivans Fans. Die körperliche Nähe zu Thomas verursachte Alexandria Übelkeit. Thomas warf einen Blick nach rechts und erstarrte. Ganz in seiner Nähe lauerte ein Wolf in der Dunkelheit. Das Tier war riesig und hatte eigenartig helles - blondes -
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Fell. Die Augen des Wolfs funkelten bedrohlich, und er bleckte die blitzenden Zähne.
Thomas' Herz setzte einen Schlag aus und begann dann zu rasen.
Er packte Alexandria am Arm und drängte sie zurück zum Theater.
»Thomas, was ist denn los?«, fragte sie.
»Sehen Sie es denn nicht?« Aufgeregt deutete er auf das Tier. Er wusste sicher, dass der Wolf etwas mit Aidan Savage zu tun hatte.
»Er ist hier. Ich weiß es. Er ist hier!« Die Leute drehten sich um, als sie Thomas' ängstliche Stimme hörten.
»Thomas«, sagte Alexandria beruhigend. »Erzählen Sie mir, was geschehen ist. Sie sind ganz blass geworden. Was haben Sie gesehen?«
Er zwang sich dazu, genauer hinzusehen. Die Schatten der Bäume waren tief und düster - doch sie verbargen keinerlei Raubtiere. Thomas entdeckte einen großen Blumenkübel an der Stelle, an der eben noch der Wolf gestanden hatte. Erleichtert wischte sich Thomas die Schweißperlen von der Stirn und atmete tief durch.
»Sie zittern ja, Thomas. Kommen Sie, wir wollen zum Wagen gehen.« Besorgt blickte sich Alexandria um, sah jedoch nur andere Theaterbesucher um sich herum. Ich hoffe, dass du ihn nicht schon wieder ärgerst, warnte sie Aidan, wusste jedoch nicht, ob er sie gehört hatte.
»Ich schwöre Ihnen, dass ich etwas gesehen habe, Alex. Der Blumenkübel da drüben sah aus wie . . . « Er schwieg, um ihr nicht den Eindruck zu vermitteln, er sei ein Opfer seiner lebhaften Fantasie. Was war nur geschehen, dass er plötzlich so von Alexandria Houton und Aidan Savage besessen war und anscheinend unter Halluzinationen litt?
»Hat er sich bewegt?« Misstrauisch betrachtete sie den hölzernen Kasten.
»Nein«, gab Thomas zu, »er sah nur . . . seltsam aus.«
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»Wie auch immer, ich habe den Abend sehr genossen, Thomas.
Das Stück war großartig«, meinte Alexandria freundlich.
Kleine Schwindlerin. Die Worte hallten neckend durch ihren Geist.
Trotzig hob Alexandria den Kopf und hakte sich demonstrativ bei Thomas ein, als sie zur Limousine gingen, die am Bordstein auf sie wartete. »Hat es Ihnen auch gefallen?«, fragte sie mit süßer Stimme. Sie spürte deutlich, wie Aidan eine Grimasse schnitt und sich zurückzog.
Im Wagen setzte sich Thomas so dicht neben Alexandria, dass sein Schenkel ihr Bein streifte. Er spürte die sanfte Rundung ihrer Brust zart an seinem Arm, und wandte sich um, damit er Alexandrias Gesicht umfassen konnte. »Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, Alex, aber ich fühle mich sehr zu Ihnen hingezogen und hoffe, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht.«
Sein Mund war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und trotz seines Mundwassers und der Pfefferminzpastillen konnte Alexandria riechen, was er zum Abendessen bestellt hatte - Pasta mit Knoblauchsoße, Salat mit Estragondressing, Rotwein und Kaffee. Ihr wurde übel, und sie versuchte, etwas Abstand von ihm zu gewinnen. »Wir werden eng zusammenarbeiten, Thomas. Ich glaube, wir sollten das nicht tun. Jedenfalls nicht so schnell.«
»Aber ich muss Sie einfach küssen, Alex.« Heftig atmend beugte er sich vor.
Seufzend wich Alexandria zurück, doch in seiner Begeisterung sah Thomas ihren Laut als Einverständniserklärung an. Als er den Kopf neigte, um sie zu küssen, entdeckte er ein eigenartiges Glühen.
Mit einem Aufschrei zuckte Thomas zurück und presste sich ängstlich an die
Wagentür. Er starrte auf die Heckscheibe, in der sich zwei glühende Augen zeigten, die ihn beobachteten. Zu Thomas'
Entsetzen wölbte sich die
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