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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vor, die Umgebung nach Fallen des Vampirs abzusuchen. Sie würde Aidan nicht allein lassen. Falls etwas Schreckliches geschehen sollte, würde er die Bürde nicht allein tragen müssen, wie er es so viele Jahrhunderte lang getan hatte.
    Alexandria war fest entschlossen, die Last mit ihm zu teilen.
    »Du bist sehr schwach, Alexandria«, mahnte Stefan leise. »Wenn du Aidan helfen willst, musst du dich . . . « Er verstummte.
    Alexandria lächelte. »Es ist schon gut, Stefan. Ich werde keine Dummheiten mehr anstellen.«
    »Ich würde mich dir freiwillig zur Verfügung stellen«, bot er an.
    Sie schüttelte bereits den Kopf, als sie plötzlich unbändigen Zorn in ihrem Geist spürte. Aidan hatte zwar geschworen, sich niemals an den sterblichen Mitgliedern seiner Familie zu vergreifen, doch seine Reaktion hatte damit nichts zu tun. Er war eifersüchtig. Alexandria drängte die Erkenntnis zurück, um später in Ruhe darüber 342

    nachzudenken. »Das könnte ich niemals tun, Stefan. Aber ich danke dir trotzdem.«
    »Aidan hat einen Notvorrat, von dem er dir schon einmal etwas gegeben hat. Es ist nicht so wirksam, würde dir aber helfen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich auch noch nicht tun, Stefan. Im äußersten Notfall würde ich davon trinken, doch jetzt noch nicht. Berichte mir, was mit den Leibwächtern geschehen ist.
    Aidan macht sich große Sorgen um sie.« Sie hatte die Angst um Vinnie und Rusty in seinen Gedanken gelesen.
    »Vinnie wurde schwer verletzt und hat viel Blut verloren. Allein die Wunde an seinem Hals musste mit über fünfzig Stichen geschlossen werden. Rusty erging es etwas besser, aber beide werden für lange Zeit ausfallen«, antwortete Stefan. »Ich habe dafür gesorgt, dass sich die besten Ärzte um die beiden kümmern. Vinnie brauchte auch einen plastischen Chirurgen. Beide Männer wissen, dass wir alle Arztrechnungen übernehmen und sie außerdem großzügig entschädigen werden.«
    Alexandria drückte Maries Hand. »Ich danke euch beiden. Ihr macht uns das Leben so viel leichter.« Dann stand sie langsam auf und ging zu einem bequemen Sessel, in den sie sich kuschelte.
    Alexandria zog die Knie an, bettete das Kinn darauf und schloss die Augen. Sie ließ das Wohnzimmer weit hinter sich, um sich ganz mit Aidan verbinden zu können. Sie gehörte zu ihm. An seiner Seite war ihr Platz.
    Der Nebel, den Gregori heraufbeschworen hatte, schützte Aidan vor den letzten Sonnenstrahlen. Der dunkle Heiler der Karpatianer verfügte über wirklich beeindruckende Fähigkeiten. Die dichten Nebelschwaden erlaubten es Aidan, seinen Weg ohne Schwierigkeiten zurückzulegen und einen Vorsprung zu gewinnen.
    Der Vampir hatte keine andere Wahl, als bis Sonnenuntergang in der Erde zu ruhen. Außerdem fühlte sich Aidan, als wäre eine schwere Last von ihm genommen.
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    Alexandria war bei ihm und nahm ihn an. Auch seine dunkle Seite. Sie sah, wie er gegen seine animalischen Instinkte ankämpfte, und wandte sich nicht von ihm ab. Auch gab sie ihm nicht die Schuld an der verzweifelten Herausforderung des Vampirs und an Joshuas Entführung. Sie hatte Angst um ihn und ihren kleinen Bruder, doch sie brach nicht zusammen. Stattdessen hatte sie sich um Marie und Stefan gekümmert. Alexandria war seine Partnerin.
    Eine starke, ebenbürtige Partnerin.
    Während Aidan durch den Nebel eilte, erkannte er, dass er Alexandria rückhaltlos hebte. Nie zuvor hatte er so tief und leidenschaftlich für ein anderes Wesen empfunden. Alexandria hatte sein Herz gestohlen. Er war hoffnungslos, rettungslos und bedingungslos verliebt. Selbst in seinen kühnsten Träumen hatte er sich nicht vorstellen können, dass es ein so wunderbares Gefühl war.
    Aidan schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sein Plan gelingen möge. Er hoffte, dass der Bann um Joshua stark genug war, den Jungen zu beschützen, bis er den Vampir unschädlich gemacht hatte.
    Aidan beschleunigte sein Tempo, um den Wettlauf mit der sinkenden Sonne zu gewinnen. Der Nebel hatte ihm einen Vorteil verschafft, den er ausnutzen musste. Blitzschnell glitt er über den Himmel, durch die Wolken und scheuchte einen Vogelschwarm auf, der dem eigenartigen Schimmern in der Luft auswich. Die Landschaft unter ihm wurde in ein graues Licht getaucht, was bedeutete, dass ihm nur noch wenige Minuten bis zum Sonnenuntergang blieben. Im Schatten einiger hoher Kiefern entdeckte Aidan die alte Jagdhütte.

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Kapitel 18
    Als sich der Vampir erhob, spürte Aidan es sofort. Eine

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