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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und dass er nicht nur deine Zeichnungen von dir haben will«, erzählte Joshua unbekümmert.
    Die Erinnerung an Henrys Leiche stieg in Alexandria auf, und sie fühlte überwältigenden Kummer. Gleich darauf nahm sie Aidan in ihren Gedanken wahr, der sie beruhigte und tröstete. Seine leise Stimme erfüllte ihren Geist und verlieh ihr die Kraft, Joshua anzulächeln. »Henry hat manchmal Dinge gesagt, die nicht ganz der Wahrheit entsprachen«, flunkerte sie. »Er hatte viel Fantasie.«
    »Das glaube ich aber nicht«, mischte sich Aidan ein. »Henry scheint ein weiser alter Mann gewesen zu sein. Ich bin auch der Meinung, dass Thomas Ivan nicht nur an deinen Zeichnungen 114

    interessiert ist. Er war ziemlich ärgerlich und aggressiv, als er herkam, um dich zu sehen. So benimmt man sich wohl kaum, wenn man nur nach einer Angestellten sucht.«
    Joshua nickte zustimmend und blickte Aidan voller Bewunderung an, als wäre dieser der klügste Mann der Welt.
    Nun trat Alexandria ihn doch vors Schienbein. »Hör auf damit.
    Dein Einfluss auf meinen Bruder gefällt mir gar nicht. Joshua, Aidan hat nur einen Scherz gemacht. Er hat eigentlich gar nichts gegen Mr.
    Ivan. Nicht wahr, Aidan?« Sie sah ihn durchdringend an.
    Aidan schien über die Frage nachzudenken. »Ich würde dir ja gern helfen, cara, aber ich bin tatsächlich Joshuas und Henrys Meinung, dass Thomas Ivan nichts Gutes im Schilde führt.«
    Joshua reckte stolz die Brust vor. »Siehst du, Alex? Frauen merken es eben nicht immer, wenn ein Mann etwas mit ihnen vorhat.«
    »Woher hast du denn diese Weisheit ?« Wieder warf Alexandria Aidan einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Von Henry«, antwortete der Junge. »Er sagte, dass die meisten Männer nichts taugen und immer nur eine Sache wollen. Und Thomas Ivan ist der Schlimmste von allen.«
    »Henry war offensichtlich ein weiser weiser Mann.« Alexandria seufzte.
    Aidan stupste sie und hob erwartungsvoll die Augenbrauen.
    Sie ignorierte ihn. »Wir beide mochten Henry sehr, Joshua, aber er hatte schon einige sehr merkwürdige Ansichten.«
    Wieder gab Aidan ihr einen sanften Stoß.
    »Was ist denn?«, fragte Alexandria betont arglos.
    »Siehst du, Joshua, so hinterlistig können Frauen sein. Deine Schwester hat mir vorgeworfen, dass ich dir alle möglichen Flausen in den Kopf gesetzt hätte, und jetzt tut sie so, als wäre nichts gewesen.« Aidan bückte sich, hob Joshua auf seine Schultern und eilte aus der Küche.
    115

    »Wartet auf mich.« Alexandria folgte ihnen in ein elegant und kostbar eingerichtetes Esszimmer. Vor Staunen blieb ihr der Mund offen stehen.
    Aidan hatte plötzlich den dringenden Wunsch, ihre Verblüffung mit einem Kuss zu vertreiben. »Findest du nicht, sie sollte sich dafür entschuldigen, so voreilige Schlüsse gezogen zu haben, Joshua?«
    »Nicht mal im Traum«, protestierte Alexandria. »Du bist nicht halb so unschuldig, wie du tust.«
    Joshua streckte die Hand aus und berührte den Bluterguss an Alexandrias Kinn. Er blickte Aidan fragend an. »Was ist denn mit Alex' Gesicht passiert?«, erkundigte er sich misstrauisch.
    »Aidan?« Plötzliche Furcht ließ Alexandrias Stimme zittern.
    Aidan erwiderte Joshuas Blick ruhig, und seine tiefe, klare Stimme drang mühelos in Joshuas Geist ein. »Du weißt doch noch, dass Alexandria hingefallen ist, als sie krank war. Sie fiel auf dem Weg zum Parkplatz und ruinierte sich ihr schönes Kostüm. Erinnerst du dich? Du hattest große Angst um sie, bis ich gekommen bin und euch in dem großen schwarzen Auto hergebracht habe.«
    Joshua nickte zustimmend, und das Misstrauen in seinem Blick verschwand ebenso schnell, wie es gekommen war. Erleichtert breitete Alexandria die Arme aus.
    Aidan schüttelte den Kopf. »Lass uns ins Wohnzimmer gehen und uns hinsetzen, bevor du Josh im Arm hältst, piccola. Du bist noch zu schwach.«
    Seine Stimme klang zärtlich und besorgt, aber Alexandria wusste, dass er ihr eine Anweisung gegeben hatte. Stahl in Samt gehüllt.
    Aidan hatte eindeutig das Kommando. Sie bemühte sich, es nicht persönlich zu nehmen, und folgte Aidan durch einen langen Flur.
    Immer wieder stolperte sie, weil sie nicht auf den Weg achtete, sondern sich staunend umsah. Nie zuvor war sie in einem so wunderschönen Haus gewesen. Die Täfelungen, die Marmorböden, die hohen Decken, über die sich mächtige Holzbalken zogen, die Gemälde und Skulpturen - alles war beeindruckend und von 116

    erlesenem Geschmack. Eine Ming-Vase stand auf einem eleganten, antiken

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