Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
sein.«
Alexandria versuchte, entschlossen zu klingen, doch es fiel ihr nicht leicht, Aidans verführerische Lippen zu ignorieren, die nur wenige Zentimeter vo ihrem Mund entfernt waren. Der Anblick seiner Lippen brachte Alexandria auf geradezu schamlose Gedanken.
Als sie ihm wieder in die Augen sah, entdeckte Alexandria darin ein leidenschaftliches Glühen, das seine Absichten verriet. Langsam senkte er seine Lippen auf die ihren zu einem federleichten, zärtlichen Kuss, der sie vor Verlangen erbeben ließ.
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»Nur damit du es nicht vergisst: Andere Männer zu verführen, kommt nicht infrage«, flüsterte er an ihren Lippen.
Alexandria konnte die Worte förmlich spüren, die mit Aidans warmem Atem über ihren Mund strichen. Er presste sie an sich, und sie fühlte, wie sehr er sie begehrte. Sanft umfasste Aidan ihre Wange und strich mit dem Daumen zärtlich über ihren Hals. Der Wind blies einige Strähnen ihres langen Haares über seinen Arm, als wollte er Aidan an seine Gefährtin binden.
Alexandria spürte, dass sein Verlangen tief in ihr ein erschütterndes Echo fand. Ihr Körper, ihre Seele, ja ihr ganzes Wesen sehnte sich nach Aidan, gegen alle Bedenken, die ihr Verstand entgegenzusetzen hatte. Nie zuvor hatte Alexandria sich so zu einem Mann hingezogen gefühlt, und sie konnte nicht verstehen, warum sie ihren Gefühlen so hilflos ausgeliefert war. Zwischen Aidan und ihr schien eine schier unerträgliche Spannung zu herrsehen, heiß, feurig und so übermächtig wie eine Naturgewalt.
Alexandria zuckte zurück. »Hör auf, Aidan! Hör einfach auf damit.« Beschwichtigend hob sie die Hand. »Ich bin noch nicht so weit.« Er war so stark und dominant, dass es ihm ohne Mühe gelingen würde, sie so tief in seinen Bann zu ziehen, dass sie glauben würde, ohne ihn nicht mehr leben zu können. »Ich werde nicht zulassen, dass du mein Leben übernimmst«, flüsterte sie.
Aidan strich mit dem Daumen sanft über ihre Lippen. »Ich habe dich kaum berührt, cara mia, und schon flüchtest du vor mir.«
»Jede Frau, die noch bei Verstand ist, würde weglaufen wollen, Aidan. Was du sagst, ist einfach verrückt. Es sollte dich nicht interessieren, wie viele Liebhaber ich hatte -oder habe. Das geht nur mich etwas an. Ich frage dich ja auch nicht nach deinem Liebesleben aus, oder?« Alexandria sah Aidan plötzlich in den Armen einer anderen Frau, und der Gedanke verursachte ihr einen stechenden Schmerz. »Du bist ein Heuchler. In all den Jahrhunderten, die du schon gelebt haben willst, muss es doch viel mehr Frauen gegeben 176
haben, als ich überhaupt wissen möchte. Hunderte.« Sie überlegte kurz. »Tausende. Du bist ein echter Schürtzenjäger, Savage.«
Aidan musste lachen. Er griff nach Alexandrias Hand und schlug dann den Weg zum Haus ein. Ihre Hand fühlte sich schmal und zart an. Der Wind schien Pläne mit den beiden zu haben, denn wieder wirbelte eine kurze Brise Alexandrias Haar über Aidans Arm und band sie mit vielen seidigen Strähnen aneinander.
Während sie neben ihm ging, bemühte sich Alexandria, sich nicht in Aidans Nähe geborgen zu fühlen. Es lag an seinem kräftigen, sicheren Gang, an der Art, wie sich sein muskulöser Körper bewegte.
Doch mit jedem Schritt wuchs auch ihr Ärger darüber, dass er so einfach in ihre Privatsphäre eindringen konnte.
»Ich glaube, du hast einen falschen Eindruck von mir bekommen, Aidan. Gut, vielleicht hatte ich noch nie einen Mann in meinem Leben, aber nur, weil ich mich noch niemals richtig verliebt habe.
Doch ich fühlte mich schon zu Männern hingezogen. Mit mir ist alles in Ordnung.«
Seine Mundwinkel zuckten. Zwar gelang es Aidan, ein Lächeln zu unterdrücken, doch es dauerte einige Augenblicke, bis er ihr in seinem normalen Tonfall antworten konnte. »Ich glaube ja auch gar nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Falls du dir aber deswegen Sorgen machen solltest, überzeuge ich dich gern vom Gegenteil.«
Alexandria versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. Er war ihr viel zu nahe, und er war viel zu sexy. Sie durfte nicht zulassen, dass er sie berührte oder gar küsste. »Das kann ich mir vorstellen. Aber mach dir keine Hoffnungen. Ich habe eine eiserne Lebensregel: Lass dich niemals mit Vampiren ein.«
Aidan hob die Brauen. »Das ist ein sehr vernünftiger Grundsatz.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass du dich zu sterblichen Männern hingezogen fühlst.«
»Thomas Ivan ist ausgesprochen attraktiv.«
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In Aidans Augen blitzte Belustigung. »Du
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