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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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spuckte eine Ladung Schlamm aus. »Das überrascht mich nicht.« Seine Worte wurden vom Schlamm gedämpft, aber Savannah verstand ihn trotzdem.
    Sie brachte es nicht fertig, sich umzusehen. Überall herrschten Tod und Zerstörung. Gregoris Welt war hässlich und trostlos, beherrscht von Gefahr und Gewalt. Savannah fühlte mit ihm und bedauerte zutiefst, dass diese schreckliche Leere immer ein Teil seines Lebens sein würde. Sie davon fern zu halten, war für Gregori mehr als eine Frage der Sicherheit.
    Er behauptete es, glaubte es vielleicht sogar selbst, doch tief in seinem Innersten wollte Gregori sie von der Gewalt fern halten, damit sie davon nicht berührt wurde. Damit sie sich nicht 323

    veränderte. Davor wollte er sie beschützen. Sie sollte niemals etwas mit dem Tod zu tun haben.
    Es gelang Gary, endlich die Augen zu öffnen. Savannah betrachtete ihn besorgt und wischte ihm das Gesicht ab. Er blickte zu der Stelle, an der Martin gestanden hatte, und entdeckte die Leiche des Mannes am Boden. Er hielt noch immer den Revolver umklammert, und Blut sammelte sich unter seinem Kopf. Schon umschwirrten ihn die Insekten. Gary wandte sich schnell ab und kämpfte mit der Übelkeit. Er war wohl doch nicht dazu geeignet, Rambo zu spielen.
    »Wo ist Gregori?«, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Savannah tupfte noch etwas Schlamm ab. »Wir sollten ihn eine Weile in Ruhe lassen«, riet sie sanft.
    »Wo ist Evans?« Gary sah sich besorgt um. Er befürchtete, Savannah nicht beschützen zu können.
    »Er ist tot«, sagte sie knapp. »Gregori hat ihn getötet, um dir das Leben zu retten.« Sie stand auf und klopfte sich die schlammbespritzte Jeans ab. »Ich hasse diesen Ort. Ich wünschte, wir wären niemals hergekommen.«
    »Savannah.« Gary stand auf und stellte sich neben sie. In ihrer Stimme lag ein Ton, den er nie zuvor gehört hatte. Savannah, die immer so voller Leben und Lachen war, wirkte jetzt unendlich niedergeschlagen. »Ist alles in Ordnung? Gregori hat Recht. Du solltest nicht hier sein.«
    Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. »Was keiner von euch zu verstehen scheint, ist, dass ich immer hier bin. Ich bin bei Gregori, was er auch tut, und fühle alles, was er fühlt. Er beschützt mich nicht, indem er mich in Watte packt und in die Vitrine setzt.« Savannah wandte sich abrupt ab und ging zum Fluss.
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    Gregori wurde hinter ihr sichtbar und legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. Doch Savannah schüttelte ihn ab. Sie schien von seiner Größe und Kraft nicht im Mindestens beeindruckt zu sein.
    »Sei nicht böse, mon amour. Ich wollte dich wirklich nur beschützen. Wenn Martin die Waffe abgefeuert hätte, wärst du genau in der Schusslinie gewesen. Das konnte ich nicht zulassen.« Gregori spürte den Konflikt, in dem sie sich befand.
    Savannah war erst mit Tod und Gewalt in Berührung gekommen, als Gregori sie zu seiner Gefährtin gemacht hatte. Seit ihrem ersten Tag als seine Gefährtin kannte sie nun nichts anderes mehr.
    »Du hättest nie zugelassen, dass er mich erschießt. Trotzdem musstest du mich mit irgendeinem alten Zauberspruch festhalten. Gary wurde beinahe vor meinen Augen ermordet.«
    Savannah ballte die Hände zu Fäusten. Sie wollte auf irgendetwas einschlagen, und Gregori schien ein solides Ziel zu sein.
    »Ich werde dein Leben niemals aufs Spiel setzen, ma petite«, versicherte Gregori und legte ihr die Arme um die Taille. Als sie sich losmachen wollte, zog er sie fester an sich. »Niemals, Savannah. Du hättest nicht mitkommen dürfen.«
    »Du hast den Vampir meinetwegen nicht erwischt, stimmts?«, fragte sie mit Tränen in den Augen. »Er wusste nicht, dass du ihm auf der Spur warst, weil du dich vor ihm verstecken kannst. Aber er wusste, wo ich war, obwohl ich mich unsichtbar gemacht hatte.«
    Sie hatte die Wahrheit erkannt. Gregori hätte es ihr lieber verschwiegen, besonders da sie augenblicklich so verwirrt und verletzt war. Er ertrug es nicht, Savannah so unglücklich zu sehen. Doch er konnte sie nicht anlügen und wollte es auch nicht. Also schwieg er und ließ sie die Antwort in seinen Gedanken lesen.
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    Savannah schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich so hilflos, Gregori, und ich hasse das. Ich bringe dich in Gefahr. Wir sind Gefährten. Ich habe dich gebeten, mir auf halbem Wege entgegenzukommen und in meiner Welt zu leben, und du hast meine Bitte erfüllt. Du hast jeden Wunsch erfüllt, den ich an dich herangetragen habe. Aber was habe ich dafür getan, mit dir

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