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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Vampirjäger hierher gekommen ist, um Julian zu jagen?«, erkundigte sie sich.
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    »Diese Leute beginnen, mir auf die Nerven zu gehen. Ich muss Mikhail darüber informieren, dass wir sie doch noch nicht unschädlich gemacht haben. Im Gegenteil, offenbar sind sie stärker denn je. Ungefähr alle dreißig Jahre tauchen sie aus der Versenkung auf und bereiten uns Arger.«
    »Wahrscheinlich hat Julian sie erst vor kurzem aufgespürt, sonst hätte er dir doch sicher davon erzählt, als er dir Bericht über mich erstattete.« In Savannahs Summe lag ein scharfer Unterton. Sie ärgerte sich noch immer darüber, dass Gregori sie hatte beobachten lassen. Und noch ärgerlicher war sie über sich selbst, weil sie die Anwesenheit des Karpatianers nicht gespürt hatte.
    »Julian hat mir nie Bericht erstattet«, erwiderte Gregori trocken. »Er ist kein Mann, der Rechenschaft ablegt. Julian ist wie der Wind oder die Wölfe. Völlig frei. Er geht seinen eigenen Weg. Zwar hat er über dich gewacht, aber ich erfuhr nichts von ihm. Das ist nicht seine Art.«
    »Er klingt nach einem interessanten Mann«, stellte Savan-nah leise fest.
    Sofort spürte Gregori, wie sich seine Muskeln anspannten und finstere, namenlose Wut in ihm aufstieg. Er würde immer mit der Furcht leben müssen, dass er Savannah einem anderen Mann weggenommen hatte und dass ein anderer Karpatianer den Schlüssel zu ihrem Herzen besaß. Hatte er einen seiner Brüder zu Tod und Verdammnis verurteilt, indem er Savannah für sich beansprucht hatte? Da Gregori ihre Verbindung manipuliert hatte, gab es vielleicht einen Mann, der vom Schicksal für sie bestimmt war. Seine silbrigen Augen blitzten kalt, doch in ihren Tiefen flackerten winzige Flammen. »Du brauchst dich gar nicht erst für Savage zu interessieren. Ich würde dich niemals aufgeben, Savannah.«
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    »So ein Unsinn, Gregori«, erwiderte sie ungeduldig. »Als wollte ich mir gerade jetzt einen anderen karpatianischen Höhlenmenschen anlachen, da ich dich schon beinahe zivilisiert habe.« Sie streckte die Hand aus. »Komm, du musst dir den Innenhof ansehen.«
    Ihre zarte Hand verschwand in Gregoris. Auf wundersame Weise schien Savannah immer genau die richtigen Worte zu finden, um ihm die schwere Last von den Schultern zu nehmen.
    Obwohl er sie manchmal schütteln und ihre Widerworte mit Küssen ersticken wollte, brauchte er ihren Humor und unbezähmbaren Widerspruchsgeist. Sie hob seine Welt aus den Angeln.
    Gregori folgte ihr die Treppe hinauf ins Erdgeschoss, wo eine schwere Flügeltür in den Innenhof führte. Savannah hatte Recht, der Garten war wirklich eindrucksvoll, größer als das Haus selbst. Überall wuchsen Pflanzen in einer üppigen Collage aus saftig grünem Blattwerk und bunten, zarten Blüten.
    Handgefertigte Fliesen bedeckten den Boden einer großzügigen Terrasse. Gartenbänke und -stuhle standen einladend im Schatten der Bäume und Büsche, vor der Sonne geschützt, während man auf einigen bequemen Liegen direkt in den Nachthimmel blicken konnte.
    Fledermäuse kreisten auf ihrer Jagd nach Insekten über dem Garten. Der Duft der Blumen half gegen die bedrückende, dunstige Stadtluft, doch nichts dämpfte den Lärm, der aus dem Straßengewirr an Gregoris Ohr drang. Musik ertönte aus allen Richtungen, gemischt mit Pferdehufen auf Kopfsteinpflaster, Autohupen und lautem Lachen.
    Gregori konzentrierte sich auf einzelne Geräusche, lauschte den Gesprächen der Sterblichen und entwickelte allmählich ein Gefühl für die Umgebung, in der sie sich befanden. Er würde einige Tage brauchen, um sich in der neuen Umgebung 232

    einigermaßen wohl zu fühlen. Natürlich wäre es besser gewesen, die Gegend zunächst allein zu erkunden, um sich zu vergewissern, dass Savannah in Sicherheit war. »Lass uns einen Spaziergang unternehmen«, bat er plötzlich. »Ich möchte wissen, wie viele Ein- und Ausgänge es gibt und wer in dieser Gegend wohnt.«
    Savannah öffnete das schmiedeeiserne Tor und trat auf die Straße hinaus. Auf der Veranda des Nachbarhauses stand ein junges Paar, das neugierig zu ihnen herübersah. Savannah lächelte und winkte ihnen zu. Die junge Frau hob die Hand und winkte zurück.
    Sei nicht zu freundlich, Savannah. Du bist eine Berühmtheit und wirst noch genug Aufmerksamkeit auf dich lenken.
    Es sind unsere Nachbarn. Bitte gib dir Mühe, sie nicht gleich zu Tode zu erschrecken. Savannah nahm seinen Arm und lächelte ihn übermütig an. »Du siehst so grimmig aus wie ein Mafiaboss.

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