Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Wonnen seine Hände ihr bereiteten. Plötzlich warf er sich nach hinten und zog sie mit sich, bis sie auf ihm lag. Hart drückte sich sein Schaft in ihren Unterleib. Sie sah in sein Gesicht. Das Entzücken, das sich darin ausdrückte, steigerte ihre Vorfreude, von ihm in Besitz genommen zu werden. Leise knurrte er, schob sich zwischen ihre Schenkel und vereinte sich mit ihr. Er nahm sie ungezügelt und gebieterisch, und bereitete ihr damit bittersüße Qualen. Sie glaubte, den unglaublichen Reiz in ihrem Schoß nicht mehr auszuhalten, bis der erlösende Höhepunkt nahte und sie wie eine gewaltige Woge überrollte. Sein Lustschrei echote in ihren Ohren. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper und sie musste sich schütteln.
Daniela schlug benommen die Augen auf. Widerwillig löste sie sich von dem Traum, der ihrer Sehnsucht entsprang. Sie fühlte sich einsam. Es gab niemanden, zu dem sie gehörte, selbst wenn sie es sich noch so sehr wünschte. Sie wollte zu Valerij gehören, aber dieser Wunsch würde sich nie erfüllen.
Drazice wusste nun, dass sie noch am Leben war, und es war nur eine Frage der Zeit, wann er sie erneut im Kampf stellte. Valerij würde sich auf seine Seite schlagen. Sie lächelte bitter.
In der Höhle war es jetzt unerträglich kalt geworden. Daniela schlotterte am ganzen Körper, der von ihrem lebhaften Traum noch immer glühte. Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Aber sie durfte jetzt nicht einschlafen.
Die Gefahr, bei den weiter sinkenden Temperaturen in der Nacht zu erfrieren, war groß. Zitternd zog sie die Beine an und umschlang sie mit den Armen. Langsam wiegte sie sich vor und zurück. Aber das half nicht gegen die Kälte. Was hätte sie darum gegeben, in Valerijs Armen zu liegen, anstatt die Nacht in dieser Höhle zu verbringen. Um die Müdigkeit zu überwinden, erhob sie sich, streckte ihre steifen Glieder und massierte sie.
Plötzlich zuckte sie zusammen, als sie in der Ferne einen Wolf heulen hörte. Es klang so schaurig, dass es ihr wieder eiskalt den Rücken hinablief. Dieses durchdringende Geheul konnte nicht aus der Kehle eines gewöhnlichen Wolfs stammen, sondern nur von einem Werwolf. Auf eine weitere Begegnung mit ihnen wollte sie es nicht ankommen lassen.
Sie rappelte sich auf, zog ihre Kleidung glatt und griff nach dem Schwert.
Ihr Mund war ausgetrocknet und Hunger und Durst kehrten zurück.
Hier konnte sie nicht länger bleiben, denn das Wolfsgeheul näherte sich. Sie kroch durch den Höhlenspalt nach draußen. Wolken schoben sich vor den Mond, sodass sie nur schemenhafte Umrisse erkennen konnte. Sie musste sich auf ihr inneres Auge verlassen, das sie führen würde. Daniela schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Sinn der Dcera, der ihr in die Wiege gelegt worden war. Aber es fiel ihr schwer, denn ihr Magen knurrte und lenkte ihre Gedanken in andere Bahnen.
Langsam lief sie zwischen den Tannen weiter und hoffte, dass die Wolken am Himmel weiterzogen, damit sie sich wieder an den Sternen orientieren konnte. Doch dieses Mal schien sich das Schicksal gegen sie zu stellen. Sie musste höllisch aufpassen, wohin sie trat, weshalb sie nur langsam vorankam. Das Heulen der Wölfe echote in den Bergen.
Lief sie wieder im Kreis? Verfolgten sie sie? Ihre Hand umklammerte fest das Schwert, während sie angestrengt auf jede noch so kleine Bewegung achtete.
Als neben ihr Zweige knackten, fuhr sie herum und starrte in die Dunkelheit. Die Wolkendecke riss für einen Moment auf. Im Mondlicht erkannte sie ein flüchtendes Reh, das sie aufgeschreckt hatte. Das Herz klopfte ihr trotzdem bis zum Hals. Jeden Moment rechnete sie mit dem Angriff eines Werwolfs und warf immer wieder einen Blick über die Schulter zurück.
Dann verstummte das Wolfsgeheul und über den Wald legte sich eine bedrückende Stille, als hielt die Welt den Atem an.
Das plötzliche Gefühl, verfolgt zu werden, ließ sie losrennen.
Auf dem moosigen Boden fiel ihr das Laufen leicht, aber der vor ihr liegende, steinige Pfad, ließ sie innehalten. Sicherlich mündete er in die Straße zur Burg. Da konnte sie unmöglich barfüßig entlanglaufen. Daniela wollte sich ihrer vampirischen Schnelligkeit bedienen, aber ihre Kraft verließ sie. Für einen Moment überlegte sie, einen Baum hochzuklettern, um in seiner Krone Schutz zu suchen. Doch die Bisswunde an ihrem Bein schmerzte so stark vom Laufen, dass sie das Vorhaben verwarf. Sie entschied sich, den Pfad zu überqueren, der die beiden Waldstücke trennte.
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