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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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raffte fluchend das zerfetzte Hemd vor seiner Brust zusammen. Er zog die Oberlippe hoch und fauchte. Dann drehte er sich um die eigene Achse und schwang sich mit einem Kreischen in die Luft.
    Oanas Brustkorb hob und senkte sich in schnellem Rhythmus. Sie ließ ihre Hand wieder sinken und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Noch immer vor Angst gelähmt, lehnte sie den Kopf an den Stamm und schloss die Augen. Ihr Herz schlug wie eine Trommel, dass sie glaubte, die Schatten könnten es hören und zurückkehren. Angst war ein gewohntes Gefühl, das sie ihr Leben lang begleitet, aber durch ihren Herrn verloren hatte. Bei ihm fühlte sie sich sicher, bis zum heutigen Tag, der das Bild ins Wanken gebracht hatte. Ihren Gönner derart hilflos zu sehen, machte sie fassungslos und ließ die längst vergessene Angst zurückkehren.
    Was bedeutete das Gerede über den Tag des Blauen Mondes und den Tribut? Hatten sie etwa den Orden der Dceras gemeint, als sie von Vernichtung gesprochen hatten? Sei es drum, dass sie die Vampirjägerinnen verraten hatte, ihre einzige Sorge galt ihm.
    Ein Rascheln im Gebüsch hinter ihr ließ sie zusammenfahren. Die Schatten! Sie raffte ihre Röcke und rannte los, vorbei an dem toten Kutscher und den toten Pferden. Sie hatte unzählige Tote in ihrem Leben gesehen, doch jedes Mal grauste es sie von Neuem. Nur nicht hinsehen, einfach nur vorbei. Sie rannte über den Waldboden, sprang über Baumwurzeln und Steine, ohne den Blick auf die vor ihr liegende Rauchsäule zu verlieren, die vom Feuer der Zigeuner stammte. Überall raschelte es und sie wähnte hinter jedem Baum einen Schatten. Die Angst klammerte sich in ihrem Nacken fest und schnürte ihre Kehle zu.
    Endlich erreichte sie völlig außer Atem den Waldrand. Als ihr Blick auf die vertrauten Zigeunerwagen auf der Lichtung fiel, hätte sie vor Freude jauchzen können. Sie wagte nicht, sich noch einmal umzudrehen, sondern hastete auf das Lager zu.
    Keuchend erreichte sie ihren Wagen und kletterte die drei Stufen der Metallstiege empor. Sie riss den Vorhang beiseite und prallte zurück, als ihr Patron unerwartet vor ihr stand. Seine wütende Miene verhieß nichts Gutes. Hatte er ihre Anwesenheit vorhin bei seiner Begegnung mit den Schatten bemerkt?
    „Wo bist du gewesen, Hure?“, herrschte er sie an und musterte sie vom Scheitel bis zu den bloßen Füßen, die vor Schmutz strotzten. Sie wischte ihre schweißnassen Hände am Rock ab und fuhr durch ihr zerzaustes Haar. Ehe sie antworten konnte, packte er grob ihr Handgelenk.
    „Ich habe gefragt, wo du gewesen bist. Antworte.“ Sie kannte seinen Zorn, hatte gesehen, mit welcher Grausamkeit er zu Gericht zog. Mit Vorliebe riss er seinen Gegnern die Kehle aus dem Hals oder das Herz, das er genüsslich verspeiste. Aber noch nie hatte sich sein Zorn gegen sie gerichtet. Sie fürchtete sich vor seiner Strafe. Seine Finger bohrten sich schmerzhaft in ihren Arm, und sie schrie auf.
    „Am Fluss. Ich war am Fluss“, antwortete sie heiser. Als seine Nägel den Ärmel durchdrangen und ihre Haut aufrissen, presste sie die Kiefer zusammen, um nicht loszuschreien und die anderen im Lager auf ihren Zwist aufmerksam zu machen. Blut floss warm an ihrem Unterarm hinab. Ein befriedigtes Lächeln kräuselte seine Lippen. Er schob den Ärmel hoch, führte ihren Arm an seinen Mund und leckte mit der Zunge das Blut ab. Zitternd ließ sie ihn gewähren. Selbst diese einfache Berührung versetzte ihre Sinne erneut in Aufruhr. Die feuchte Spur, die seine Zunge hinterließ, war eiskalt. Der Genuss ihres Blutes schien ihn ein wenig besänftigt zu haben, denn seine Miene wirkte entspannter.
    „Soso, am Fluss. Ein Freier?“ Als sie nicht sofort antwortete, drückte er wieder fester zu, dass das Blut herausquoll. Sie stöhnte auf und nickte. Seine Miene verzerrte sich. Abrupt stieß er sie von sich, dass sie ins Taumeln geriet, rückwärts zu Boden fiel und gegen den Hocker schlug.
    „Du lügst. Du hast mir nachspioniert. Ich habe dich im Wald gewittert.“ Drohend zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Die Spitzen seiner Fänge lugten über seine Unterlippe.
    „Ich lüge nicht. Da war ein Freier, unten am Fluss. Danach bin ich durch den Wald. Ich wusste doch nicht, dass du da bist. Ich schwöre.“ Sie hob die Hände und kreuzte ihre Finger.
    Mühsam rappelte sie sich auf, doch er drückte sie an den Schultern zurück auf den Boden.
    Breitbeinig stellte er sich vor sie und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Was

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