Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Nächte, in denen keine Freier die Huren aufsuchten. Das abstinente Leben der beiden machte sie reizbar, obwohl sie sich bemühten, nach außen hin gelassen zu wirken. Daniela bemerkte, wie sie sich mit banalen Tätigkeiten abzulenken versuchten. Stundenlang bürstete Oana ihr Haar, dass Daniela schon glaubte, irgendwann fiele es ihr aus. Dabei schimpfte die Hure über die Werwölfe, die sie um Geld und Vergnügen brachten.
Erst am Abend des vierten Tages entspannte sich die Atmosphäre, als Radu mit einem Augenzwinkern Vampirbesuch ankündigte. Eifrig setzten die Huren ihre Schönheitsprozeduren fort. Sie schnatterten vor Aufregung wie Gänse, während sie ihre Schuhe auf Hochglanz polierten, die Röcke glätteten und die Haare frisierten. Daniela konnte nicht leugnen, dass die beiden Frauen mit Wangenrot und Lippenpaste für jedes männliche Wesen, sei es Mann oder Vampir, begehrenswert erschienen. Sie musste sogar ein weiteres Mal hinsehen, um Oana und Ileana zu erkennen. Beide wickelten sich einen Schal um den Hals, um die Bissnarben zu verdecken. Daniela erfasste das leichte Pochen ihrer Herzen als Vibration. Sie fieberten ihren Freiern entgegen.
„Na, endlich! Diese Warterei hat mich ganz verrückt gemacht.“ Ileana zupfte an einer widerspenstigen Strähne und steckte sie hinters Ohr. Ihr Hintern rutschte unruhig auf dem Hocker hin und her.
„Heute Abend musst du aus dem Wagen verschwinden“, forderte Oana und steckte sich einen goldenen Kamm in ihr kastanienbraunes Haar.
„Und du, Roman, spielst am Feuer auf deiner Geige.“ Ileanas Tonfall klang streng. Daniela sah zu dem Jungen hinüber, der in einer Ecke des Wagens mit angezogenen Knien saß. Seine Mundwinkel zogen sich abwärts, woraus Daniela schloss, dass ihm die Anweisung seiner Mutter missfiel. Trotzdem fügte er sich und nickte.
Daniela fieberte dem Erscheinen der Vampire mindestens ebenso entgegen wie die Huren. Würde Drazice den Huren auch seine Aufwartung machen?
Gestern hatte sie Radu beim Kartenspiel ein Messer abluchsen können. Nur weil er sie für einen Jungen hielt, gab er es ihr. So fühlte sie sich wenigstens den Blutsaugern gegenüber gewachsen.
Von Malvina hatte sie gelernt, wie man eine Klinge schleifen musste, um sie so scharf zu machen, dass sie einen Schal in der Luft zerteilen konnte. Gerade richtig, um das tote Herz eines Vampirs herauszuschneiden. Drazice! Hoffentlich würde sie bald Genugtuung erfahren.
Als die Dunkelheit hereinbrach, hörte man aus der Ferne ein Surren in der Luft, das die Ankunft der Vampire ankündigte. Seit dem Bündnis mit den Schattendämonen zogen die meisten Vampire es vor, durch die Luft zu fliegen. Würde Drazice sich unter ihnen befinden? Daniela zitterte vor Aufregung und umfasste das Messer, das im Gürtel unter der weiten Jacke steckte. Ileana hatte sie noch einmal gründlich mit der Paste bestrichen.
Roman schnappte sich wortlos seine Geige und kletterte aus dem Wagen. Daniela sah ihm hinterher, wie er zum Feuer rannte, bevor auch sie sich erhob.
Oana rückte mit den Händen ihren Busen im Mieder zurecht.
„Soll ich meine Nippel rausblicken lassen?“, wendete sie sich Ileana zu und lachte provokant. Sie zerrte den Rand ihres Oberteils weiter hinunter, bis ihre dunkelroten Brustwarzen zu sehen waren. Dann drehte sie sich im Kreis, hob die Röcke und zeigte ihren nackten Unterleib. Ihre Haut war schneeweiß und glatt, die Schenkel wohlgeformt. Als sie sich umdrehte, konnte Daniela einen Blick auf ihren Venushügel werfen, der rasiert war. Sie stellte sich breitbeinig hin, ein Bein auf dem Hocker, dass ihre Spalte aufklaffte.
„Ich muss mich schon ein wenig vorbereiten“, sagte sie mit verklärtem Blick und strich mit den Fingern über ihre feucht schimmernde Mitte. Daniela verharrte auf der Stelle. Mit angehaltenem Atem wartete sie darauf, was folgen würde. Sie hatte zwar bei sich selbst Hand angelegt, denn schließlich besaß sie keinen Liebhaber, aber eine andere Frau zu beobachten, wie sie sich streichelte, löste ein Prickeln aus. Auch Ileana schaute mit verschränkten Armen und einem Lächeln zu.
Danielas Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet. Sie spürte ihr Blut heiß durch den Körper fließen. Mit der Zunge leckte sie sich über die trockenen Lippen, ohne den Blick von der Hure abzuwenden, die sich an ihrer empfindlichsten Stelle streichelte. Oanas Lider waren halb geschlossen, die Wangen noch eine Spur roter als sonst. Zeigefinger und Daumen glitten an ihren
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