Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
fingerte zwei Lederriemen aus seinen Taschen.
„Alles ist besser, wenn ich nur nicht mit Euch gehen muss“, begehrte sie auf und wehrte sich gegen seinen Griff. Er hatte alle Hände voll zu tun, sie in Schach zu halten, denn immer wieder überraschte es ihn, wie geschickt sie aus der Schlinge schlüpfte. Sie schrie auf, als er derber zupackte. Sie hatte es nicht anders gewollt. Er wickelte die Riemen so fest wie möglich um ihre Handgelenke.
„Verdammte Närrin! Unter meinem Schutz wird es kein Vampir oder Werwolf wagen, dich auch nur zu berühren.“
Sie runzelte ihre Stirn, als würde sie überlegen.
„Damit du dich schon einmal an deine Gefangenschaft gewöhnen kannst.“
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und schnaubte. Ihr Temperament gefiel Valerij. Es war so erfrischend anders.
Sie zerrte an den Fesseln. Aber diese gaben nicht einen Deut nach.
„Gib auf, es hat keinen Zweck. Das Leder schneidet sich nur tiefer in dein Fleisch, bis das Blut herausquillt. Oder willst du mich verführen, davon zu kosten?“ Leise lachte er auf. Er konnte nicht verleugnen, dass es ihm Spaß bereitete, sie zu demütigen, aber nur ein wenig, um sie gefügiger zu machen, bis sie sich seinem Willen unterwarf.
Valerij band auch ihre Fußknöchel stramm aneinander, sodass sie ihre Beine nicht bewegen konnte. Schließlich hob er das verschnürte Paket hoch und warf sie quer über den Sattel.
„Diese unkomfortable Lage soll dich daran erinnern, dass ich keine leeren Worte spreche“, erklärte er ihr, zog ihren Kopf an den Haaren empor und blickte in ihre blauen Augen, die ihn mit einer Mischung aus Abscheu und Verzweiflung ansahen. Sie war stark und gleichzeitig begehrenswert, was ihn faszinierte. Valerij fragte sich, wie lange er ihre Gegenwart ertragen würde, bevor er sie verstieß oder tötete. Weshalb verspürte er dabei ein gewisses Bedauern? „Du bist von ihr besessen“, klangen Aurikas Worte in seinem Kopf.
Er schwang sich in den Sattel hinter die Frau und drückte seine Hacken in die Flanken des Pferdes, das sofort in einen weichen Galopp fiel.
15.
Daniela biss mit aller Kraft die Zähne zusammen. Es gab nicht eine Stelle an ihrem Körper, die nicht von diesem elenden Ritt schmerzte. Doch viel schlimmer empfand sie die Demütigung des Karpatenfürsten, wie cel Bâtrân genannt wurde. Zur Hölle mit ihm und den Vampiren. Wenn sie nur wieder Waffen besäße, könnte sie sich gegen ihn zur Wehr setzen und sein Herz aus dem Körper reißen.
Die verfluchte Paste hatte bei ihm keinerlei Wirkung gezeigt. Sie fühlte sich so hilflos. Die Fesseln schnitten sich bei jeder kleinsten Bewegung tief in ihre Haut. Es brannte wie Feuer. Nie würde sie ihm das Vergnügen gönnen, weiter an den Riemen zu zerren, bis sie blutete. Ihr stülpte sich bei dem Gedanken der Magen um, er könnte von ihrem Blut trinken.
Dein Vater Dominik hat auch Blut getrunken, meldete sich die hämische Stimme in ihrem Inneren zurück. Die Stimme war nicht totzukriegen und meldete sich immer, wenn sie sie nicht gebrauchen konnte.
Alles, was sie vom Karpatenfürsten in ihrer Lage erkennen konnte, waren seine muskulösen Unterschenkel, die in halbhohen Lederstiefeln steckten und gegen den Pferdeleib drückten.
Er war auch ein Vampir, wenn auch mächtiger als alle, die sie kennengelernt hatte, selbst mächtiger als Drazice. Aber auch er musste eine Schwachstelle besitzen. Bis du die gefunden hast, hat er dich längst in sein Bett gezerrt, meldete sich die gehässige Stimme zurück.
Verschwinde aus meinem Kopf!
Niemals würde sie ohne Gegenwehr seine Annäherungen ertragen, obwohl sie sich insgeheim eingestehen musste, dass es ihr durchaus nicht unangenehm gewesen war, seinen harten Schaft an ihrem Hintern zu spüren. Im Gegenteil, es prickelte überall auf ihrer Haut und ihr Schoß fühlte sich ganz heiß an. Es war wie in ihren Träumen. Verräterischer Körper! Dieser Vampir war wie all die anderen seiner Art, blutgierig, verschlagen, skrupellos und geil. Aber auch attraktiv, männlich, stark ... Weitere Gedanken verbot sie sich. Wie konnte man einen Vampir anziehend finden?
Ob er die Zigeuner wirklich verschonte? Dann hätte sich diese ganze Tortur des Rittes wenigstens gelohnt. Dennoch blieben die Zweifel zurück, die Angst um Roman und Ileana in ihr aufsteigen ließ. Die beiden waren gut zu ihr gewesen. Sie mochte den Jungen, obwohl sie durch ihn in diese Lage geraten war. Er erinnerte sie an ihre Schuld, die sie für alle Zeit mit
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