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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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vorbeibrachd, weil mier den Waiblinger Groddnmolch als Merder ieberfiehrt hamm. Fier diech hadder mer übrigns a Moo Scheriee-Schachdl doglassn. Aufn Bungd brachd, is der Groddnmolch dadsächli der Merder vom Geldmacher. Dees ham die Undersuchunga vo dem neddn Herrn Rusche ergebn. Dees Bluud, dees ich gfunna hab – odder solli lieber sogn: Die Farb, die wu ich gfunna hab – is dem Geldmacher seins. Die Hoar am Dadord ghern dem Käszibfl aus Waiblingen. Und die Dableddn, besser gsachd die Dig Dags, die wu iech do am Braadweiher gfunna hab, muss der Groddnmolch dadsächli scho mol in seiner Goschn ghabd ham. Do woar nämli nu eidroggnds Schbodzi dro. Woahrscheinli senn ihm die Dig Dag aus seiner Fressn gfalln, wie er den Geldmacher in den Weiher neigschmissn had. Laasd bad nod liesd ghern die Reifnschburn aa zu seim Audo. Also, was willi sogn? Mier ham den Merder ieberfiehrt. Do beisd die Maus kann Fodn oh!«
    »Dees is alles schee und rechd«, begehrte die Retta auf, »und iech geschdeh aa ei, dassi dier do Unrechd do hab, mid dem Bluud, abber die Frooch blabd doch nu immer offn: Warum haddern umbrachd, den Geldmacher? Und wer haddn dann ihn und den Hubsi aufn Gwissn? Wie viel Merder laafn denn do bei uns nu rum?«
    »Genau, dees is die Sach, Retta! Dees hasd scho richdich erkannd. Drum missn mier aa umdengn! Mier missn in greßere Dimensiona dengn und uns a Schdradegie zurechd legn. Die Zeidung had scho rechd ghabt. Die zwaa Fäll hänga zamm! Less mi amol laud ieberlegn: Wuu ham mier die Bludschbur gfunna?«
    »Beim neia Subermargd!«, antwortete die Retta spontan.
    »Wu had der Groddnmolch den Geldmacher umbrachd?«
    »Beim neia Subermargd!« Langsam machte der Retta dieses Frage-Antwort-Spiel Spaß.
    »Mid wem had der Hubsi a berseenlichs Gschbräch ghabd, bevor er umbrachd worn is?«
    »Midn Welleins-Toni!«
    »Und wer is der Welleins-Toni?«, hakte die Kunni nach.
    »Der Leider vom neia Subermargd!«, rief die Retta begeistert.
    »Pssd! Ned su laud! Und was wolld der Hubsi vom Toni?«
    »A Ärwerd im neia Subermargd!«
    Die Kunni setzte das Spiel fort. »Wos woar der Groddnmolch?«
    »Der Invesdor vom neia Subermargd!«
    »Seid wenn hamm mier do in Röddnbach a Sodom und Gomorra?«
    »Seid mier den neia Subermargd ham!«
    »Genau«, bestätigte die Kunni, dann fuhr sie fort: »Außerdem habbi den Gerald nu a weng ausgfroochd. Do erzähld der mier doch, dass der neie Subermargd an Kieneesn gherd!«
    »Naa!«, Retta Bauer war baff. »Wieso edz dees?«, brachte sie hervor.
    »Bass auf, was iech dier edz sooch!« Die Kunni senkte ihre Stimme. »Mier ham uns doch alle gwunnerd, warum der Toni, der Baazi, Filialleider worn is.«
    »Genau«, bestätigte die Retta.
    »Schdell der na vur, der Bächder vo dem neia Subermargd is a Kienees, der in Schanghai wohnd. Edz frooch iech dich numal: Wu woar der Toni, bervor er widder nach Röddnbach kumma is?«
    »No, in Schanghai!«, bestätigte die Retta.
    »Wassi ned waaß, abber gern wissen mecherd, is die Frooch: Wie kummd der Kienees, der Bächder vo dem Subermargd, der do in Deidschland a GmbH und CoKG gegründed had, zu dem Groddnmolch aus Waiblingen? A Zufall? An Zufäll glabd der Leitmayr ned!«
    »Der Batic aa ned«, bestätigte die Retta.
    »Also edz sihgsd, wu mier unser Augnmerg drauf legn müssn«, inspirierte Kunni ihre Freundin.
    »Absolud aufn neia Subermargd!«, stellte die Retta fest. »Genau! Und wu solledn mier uns aa amol umschaua?«, wollte die Kunni noch wissen.
    »Beim neia Subermargd!«, rief die Retta mit dem Brustton der Überzeugung.
    »Alde Dolln!«, schimpfte die Kunni, »deng hald amol a weng mied! In Bommersfeldn solled mer uns amol umschau! Und wassd, an wen iech do deng?«
    »An den neia Subermargd!«
    »Had dier dei Undermieder dei glaans Hirn scho vollschdändich berforiered? Kummd dees vom Bimbern? Hosdn na dei neie Underhösli scho vorgfiehrd?«
    »Edz her abber auf!«, entrüstete sich die Retta, »Der Dirg is doch fier miech viel zu ald! Bei dem lefd beschdimmd nix mehr. Wos der mecherd, kanner doch scho lang nemmer. Der red zwoar immer su daher, abber do is beschdimmd scho Hobfn und Malz verlorn. Der däd bei mier mid Baugn und Drombeedn durchfalln.«
    »Edz her na widder auf!«, unterbrach sie die Kunni, »die Fisch kumma.«
    »Meine Damen, kemmer a weng an Bladz machen fier die Fisch?« Die Bedienung jonglierte zwei ovale Teller auf ihrem rechten Unterarm und stellte sie auf die Tischplatte. Zwei stattliche Karpfenhälften, rösch in

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