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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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vom Piratenschiff.

Adler-Junge
     
     
    Stolpernd tauchten Sebastian und seine Freunde aus dem Nichts auf und landeten auf einem schmalen Pfad. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war heiß wie in der Hölle.
    »Ich habe ja gesagt, dass es das Tor zur Hölle ist«, murrte Lars und sah Niko herausfordernd in die Augen.
    Die magische Karte tauchte vor Sebastian auf und flatterte zu Boden. Sebastian hob die Karte auf, rollte sie zusammen - ließ das goldene Band aber im ledernen Köcher liegen - und schob die magische Karte in den Köcher hinein.
    »Jetzt sag bloß nicht, dass es wieder meine Schuld ist, dass wir an diesem Ort gelandet sind, Lars«, sagte Niko, »sonst bekommst du meine Fäuste zu spüren«, drohte er.
    »Ich weiß nicht, ob hier überhaupt jemand von uns die Schuld hat, dass wir nicht nach Hause kommen, so wie wir es gerne wollen«, fing Sebastian an, »vielleicht ist es ja die magische Karte, die uns den Weg weist. Vielleicht hatte Niko ja auch keine Schuld, dass wir auf dem Piratenschiff gelandet sind. Vielleicht musste es ja so sein und ich sollte dort das goldene Pferd finden.«
    »Ob wir jetzt in der Anderen-Welt sind?«, fragte Juana an Sebastian gewandt.
    Sebastian stand da, starrte wortlos die Böschung hinab zum rauschenden Bach, und versuchte mit den abrupten Veränderungen fertig zu werden, die sein Leben so plötzlich heimgesucht hatten. Sebastian beobachtete einen Vogel am anderen Ufer, der in einem Baum saß und laut zwitscherte, dann sah er hinauf zum Berg.
    »Wir sind in einer Klamm«, bemerkte Juana.
    »Ja«, nickte Sebastian.
    »In einer Höllenklamm«, wandte sich Niko an Lars.
    »Hör auf mit dem Blödsinn, Niko«, sagte Juana.
    »Ja, Madame!« Niko verneigte sich tief. »Was für ein herrlicher Tag für eine ausgiebige Wanderung«, flachste Niko, als er den Kopf hob.
    »Sei nicht so albern, Niko«, winkte Juana ab.
    »Also, ich weiß ja nicht wie es euch geht«, sagte Niko, »aber so richtig Lust zu laufen habe ich ja nicht, und außerdem bekomme ich so langsam Hunger.«
    »Ich habe auch Hunger«, sagte Lars.
    »Tja, und was machen wir nun, um den Hunger abzustellen?«, fragte Niko.
    »Ich habe noch zwei Tafeln Schokolade im Rucksack«, antwortete Sebastian, kramte sie hervor und teilte sie in vier gleiche Stücke auf.
    »Jetzt habe ich Durst«, stöhnte Niko, als er die Schokolade verputzt hatte.
    »Nerv mich nicht, Niko«, schimpfte Sebastian.
    »Wir suchen uns einen Weg, der zum Bach hinunter führt«, schlug Juana vor.
    »Gehen wir bachaufwärts oder bachabwärts?«, fragte Lars.
    »Bachabwärts«, antwortete Sebastian kurz.
    »Warum gerade bachabwärts?«, fragte Niko.
    »Hast du Lust bei dieser brodelnden Hitze bergauf zu laufen, Niko?«, entgegnete Sebastian und verzog dabei das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen.
    »Hmmm, das ist ein Argument, das ich dir ausnahmsweise mal durchgehen lasse«, sagte Niko lächelnd und folgte Sebastian bergab.
    Sebastian blickte die steile Böschung hinab, die mit Farn und Gras bedeckt war. Vögel zwitscherten in den Bäumen am reißenden Bachlauf, und die Sonne brannte ihm unerbittlich auf den Rücken. Als sie an eine Stelle kamen, an der der Bach sich in einen Wasserfall verwandelte und in einem großen Becken endete, sah Sebastian große fette Fische mit leuchtend roten Augen und schwarzen Streifen an der Seite schwimmen.
    »Du hast nicht zufällig eine Angel im Rucksack?«, flachste Niko.
    Sebastian wandte sich ihm zu. »Doch, habe ich, eine faltbare Angel – die habe ich von meinem Großvater zum Geburtstag geschenkt bekommen.«
    »Ehrlich?«, staunte Niko.
    Lars lachte laut los. »Eine faltbare Angel«, lachte er.
    Niko machte eine ernste Miene, doch dann grinste er und schließlich fing auch er laut an zu lachen.
    »Ich weiß noch genau, wie ich früher mit meinem Vater jeden Sonntag angeln ging – war eine schöne Zeit gewesen«, schwärmte Sebastian, »es war ein kleiner Teich, wo wir immer hinfuhren, und ich sah, wie die Fische langsam aus dem schlammigen Wasser nach oben kamen und eine Weile den Köder umkreisten, der im Wasser baumelte. Es sah aus, als würden sie abwarten und beobachten wollen, was weiter geschah. Es hat zwar nur selten ein Fisch angebissen – die meisten versuchten erst gar nicht nach dem Köder zu schnappen, sie glotzten nur blöd und machten sich dann mit einer schnellen Schwanzbewegung aus dem Staub – aber trotzdem habe ich die Zeit mit meinem Vater ...«, Sebastian senkte den Kopf und

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