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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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Schlotternd vor Angst trat Lars einen Schritt zurück.
    Sebastian wich blitzschnell den Krallen aus, als der Zwerg nach ihm greifen wollte. Aus dem Zwergenkopf wurde ein widerlicher Raubtierschädel mit langen spitzen Eckzähnen. Fauchend schnellte der Schädel auf Sebastian zu, er verwandelte sich aber wieder in den Zwergenkopf zurück.
    »Giras Zauber unterdrückt ihre Verwandlung«, brüllte Shan.
    »Geh mal aus dem Weg, Lars!« Juana stupste Lars zur Seite und kam Sebastian zu Hilfe.
    Der Raubtierschädel war verschwunden, aber die langen Krallen waren schon gefährlich nahe an Sebastians Gesicht. Juana kam angelaufen, der Zwerg stand mit dem Rücken zu ihr. Sie schlug ihm das Fläschchen mit dem Gebirgswasser auf den Schädel. Das dünne Glas zerbrach sofort und die Flüssigkeit tropfte dem Zwerg ins Gesicht. Der Zwerg jammerte und heulte wie ein Wolf und fiel auf die Knie.
    Shan hatte hart zu kämpfen. Der Zwerg hatte trotz Giras Abwehrzauber Raubtiertatzen und lange, spitze Zähne bekommen.
    »Los, hilf Shan!«, befahl Juana Sebastian. »Und du, Lars, hilf Niko!«, schrie sie.
    Niko rutschte aus und fiel rücklings zu Boden. Der Zwerg, der sich mittlerweile halb in eine große Raubkatze verwandelt hatte, stürzte sich sofort auf Niko und setzte ihm seine gewaltige Tatze auf den Brustkorb. Niko drohte von ihr zerquetscht zu werden.
    Lars Blick wanderte zwischen Niko und Shan hin und her. Er schnappte sich das Fläschchen und warf sich auf den Rücken der Raubkatze, die Niko zu Boden drückte. Er machte es Juana nach und zerschlug das Fläschchen auf dem Schädel der Kreatur, die daraufhin heulend zusammenbrach.
    Sebastian griff nach seinem Fläschchen, das er am Gürtel trug und eilte zu Shan.
    Shan duckte sich schnell, als die gewaltige Raubtiertatze nach ihm schlug. Sie verfehlte ihn nur knapp und ihre fünf langen Krallen hinterließen an dem Baum hinter Shan tiefe Spuren. Dem Zwerg war die Verwandlung trotz Abwehrzauber ganz gelungen. Die schwere Raubkatze wandte sich fauchend Shan zu.
    Shan stürzte sich auf sie. Das Fläschchen hielt er fest in der rechten Hand. Sebastian kam hinzu, als das Raubtier zum Sprung ansetzte. Gleichzeitig sprangen Sebastian und Shan auf die Raubkatze zu und zerschmetterten ihre Fläschchen auf dem breiten Schädel. Sebastian und Shan fielen zu Boden. Shan überschlug sich und donnerte mit dem Rücken gegen einen Baum.
    Das Gebirgswasser zeigte jetzt seine ganze magische Wirkung. Die Wandler wurden regelrecht auseinandergerissen – in viele kleine Kugeln, die wie Seifenblasen in die Luft aufstiegen. Hoch über dem Wald schwebten sie mit dem Wind davon. Sie stiegen höher und höher, bis sie letztendlich alle zerplatzten und wie kleine Regentropfen herunterfielen.
    »Man, das ist aber ein gutes Wässerchen«, schnaufte Niko, als alles überstanden war. »Jaah, das habt ihr Wandler nun davon«, schrie Niko ihnen hinterher, »niemand legt sich mit uns an und kommt ungeschoren davon – niemand.«
    »Wir leben noch«, freute sich Lars. »Wir leben noch«, schrie er aus voller Kehle.
    »Ist jemand ernsthaft verletzt?«, fragte Sebastian besorgt.
    »Nö, alles ist Bestens«, sagte Niko. »Hab nur ein paar Kratzer abbekommen«, winkte er ab.
    Sebastian wandte sich Juana zu und blickte auf ihren Arm. Blut tropfte zu Boden.
    »Mir geht es gut. Sieht schlimmer aus als es ist«, sagte sie.
    Schnell wandte Sebastian sich Shan zu, der angeschlagen am Baum saß.
    »Alles in Ordnung, Sebastian«, winkte Shan ab und erhob sich langsam. »Ihr bekommt nachher neue Fläschchen von mir«, sagte er.
    »Da hatten wir ja Glück, dass uns deine Tante den Abwehrzauber geschickt hatte«, sagte Juana.
    »Ja«, sagte Shan und war immer noch leicht benommen vom Sturz, »aber durch ihren Zauber konnte ich mich leider auch nicht verwandeln.«
    »Ich dachte deine Tante ist nur eine Wahrsagerin?«, fragte Niko.
    »Sie kann nur ein wenig zaubern, so wie meine Großmutter«, erklärte Shan.
    »Ähm«, fing Lars an, »sind diese Kreaturen jetzt endgültig tot?«
    Shan zuckte mit den Schultern.
    »Weiß nicht«, antwortete er.
    »Kommt, Freunde, lasst uns schnell von hier verschwinden«, sagte Sebastian und Shan nickte zustimmend.
    »Schön, da wären wir«, sagte Niko mit zugehaltener Nase und starrte auf den Eingang des Tunnels, der zurück nach Kanau führte.
     
    ***
     
    Sie standen vor Großmutters Haus.
    »Du meine Güte. Was ist denn mit euch passiert?«, empfing die Großmutter sie mit einem besorgten

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