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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Einwände. Der Kripobeamte, Detective Sergeant Hines, kam ins Büro und erkundigte sich, ob sie einen Wagen bräuchten. Nein, das Auto, mit dem sie gekommen waren, würde reichen. Und dann steckte die hübsche Wachtmeisterin ihren Kopf durch die Tür und lächelte Moncur an. Für dieses Lächeln hätte er sie am liebsten umarmt.
    »Wünscht irgendjemand Tee oder Kaffee?«, fragte sie.
    »Für uns nicht, danke. Wir müssen los. Kommen Sie, Mr. Moncur. Wir nehmen die gleiche Route, die Sie in jener Nacht gefahren sind. Dann können Sie uns zeigen, wo Sie die Hexe aufgegabelt haben.«
    »Wen aufgegabelt?«
    Der hinter dem Schreibtisch lächelte kurz. »Ein Versprecher«, sagte er und deutete auf die Tür. »Nach Ihnen.«
     
    Am Ende seines nervenaufreibenden Tages wurde Bill Moncur schließlich von einem Streifenwagen zurück nach Folkestone gebracht.
    Elder, Doyle und Greenleaf blieben in Cliftonville. Ihr Zivilwagen, Doyles Wagen parkte im Vorhof eines kleinen Hotels. Obwohl sie weder Kleidung zum Wechseln noch Zahnbürsten noch sonst irgendetwas dabeihatten, buchten sie für die Nacht Zimmer. Es war Elders Entscheidung gewesen, doch die Special-Branch-Beamten waren damit einverstanden gewesen, auch Greenleaf, obwohl er erstens Shirley telefonisch Bescheid sagen und sich zweitens mit Doyle ein Zimmer würde teilen müssen. Sie deckten sich in einer Drogerie mit Toilettenartikeln ein, bevor sie sich in der Hotellobby trafen. Sie strahlte genau das richtige Maß an Eleganz aus; die Einrichtung hatte einen tropischen Touch, dazu passend prangte an einer der Wände das Bild einer Insel, und vor langer Zeit hatte jemand weiße Muscheln auf den grünen Linoleumboden gemalt. Sie hatten die Lobby ganz für sich allein. Greenleaf konnte sich nicht erklären, warum.
    »Es ist wichtig«, stellte Elder klar, »die Spur nicht noch kälter werden zu lassen, als sie ohnehin schon ist. Das heißt, dass wir heute Abend durcharbeiten müssen.«
    »Schön und gut«, erwiderte Doyle, »aber habe ich ein Brett vorm Kopf, oder wurde die Hexe nicht das letzte Mal in Auchterwieauchimmer gesehen, fast tausend Kilometer nördlich von hier?«
    Elder lächelte. »Sie haben kein Brett vorm Kopf, Mr. Doyle, aber es gibt eine Frage, die wir uns stellen müssen.«
    Doyle schwieg, also versuchte Greenleaf eine Antwort.
    »Warum wollte sie ausgerechnet nach Cliftonville?«
    »Genau, Mr. Greenleaf. Ich meine, sehen Sie sich den Ort doch an. Er ist ruhig, anonym. Einfach perfekt für sie.«
    Jetzt ergriff Doyle das Wort. »Sie meinen, sie hat sich hier mit jemandem getroffen?«
    Elder zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat sie sich hier mit ihrem Auftraggeber getroffen, um die letzten Anweisungen entgegenzunehmen.«
    »Aber Sie glauben nicht, dass sie jetzt hier ist?«
    »Mein alter Schneider aus Aberdeen pflegte zu sagen: Rabatt gibt’s nicht, ansonsten ist alles möglich.«
    Doyle dachte einen Moment nach, realisierte, dass Elder einen Witz über die Schotten gerissen hatte und lachte. Greenleaf lachte nicht, seine Mutter stammte aus Aberdeen.
    »Was machen wir also heute Abend?«
    »Wir erledigen so viel wie möglich. Das bedeutet, dass wir uns aufteilen. Ich schlage vor, einer setzt sich mit der örtlichen Polizei in Verbindung, einer klappert die Pubs ab, und einer befragt Taxifahrer und so weiter. Es handelt sich um die sehr frühen Morgenstunden eines Montags. Um eine Frau, die abgesetzt wurde und vermutlich zu Fuß irgendwohin gehen musste. Eine Streife, die spätnachts unterwegs war, könnte sie gesehen haben. Taxifahrer könnten langsamer gefahren sein, in der Hoffnung noch eine Fahrt zu ergattern. Gab es irgendwelche Nachtklubs, die um die Zeit, als sie hier angekommen ist, geschlossen haben? Jemand könnte etwas beobachtet haben, ohne es zu wissen. Vielleicht hatte sie wegen ihrer späten Ankunft im Voraus in irgendeinem Hotel oder einer Pension ein Zimmer gebucht. Oder irgendein Fischer hat sie gesehen, der früh unterwegs war – wir können unmöglich alle Eventualitäten abchecken. An diesem Punkt kommt die örtliche Polizei ins Spiel.«
    »Wir sollten am Ortseingang einen Bürocontainer aufstellen und Plakate aufhängen. ›Haben Sie diese Frau gesehen?‹ So was in der Art. Jeden fragen, der vorbeikommt...«
    Doch Elder schüttelte den Kopf. »Nein, Doyle, das ist genau das, was wir nicht tun sollten.«
    »Weil wir sie, falls sie noch in der Gegend ist, nicht verscheuchen wollen«, stellte Greenleaf fest.
    »Genau. Mit Geduld und

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