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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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sie für Sie hinterlassen.«
    Auf dem weißen Umschlag stand in Druckbuchstaben MR. DOMINIC ELDER. Elder kannte die Regeln. Er wusste, dass er den Umschlag nicht anfassen, dass er direkt in eine Plastiktüte wandern sollte, um im Labor der Spurensicherung analysiert zu werden – auf Fasern und Speichel, mit dem der Umschlag zugeklebt worden war. Andererseits war Elder pensioniert. Da könnte er das übliche Prozedere auch vergessen haben, oder? Er riss den Umschlag auf. In ihm befand sich ein einzelnes, zusammengefaltetes Blatt liniertes Schreibpapier, auf dem eine handgeschriebene Nachricht stand. Er sah sich um. Joe, der Barkeeper, war wieder weggegangen, um einen weiteren durstigen Gast zu bedienen. Elder las: »Machen Sie sich keine Mühe. Wenn es so weit ist, finde ich Sie. H.«
    Er las es noch einmal... und noch mal... und noch mal.
    »Machen Sie sich keine Mühe. Wenn es so weit ist, finde ich Sie. H.«
    Das »ich« und das »Sie« war doppelt unterstrichen. Ich finde Sie . Ja, aber erst, wenn es so weit sein würde. Vorher war noch etwas anderes zu erledigen. Die Ermordung Khans? Oder etwas Größeres? Er rang sich ein trockenes Lächeln ab. Oh, sie war wirklich clever. Sie hatte gewusst, dass Elder hinzugezogen werden, hatte sogar geahnt, dass er ihre Spur bis nach Cliftonville verfolgen würde. Also war sie in einen Pub mit dem passenden Namen marschiert und hatte ihm eine Nachricht hinterlassen. Sie konnte natürlich nicht wissen, ob diese ihn erreichen würde. Aber falls doch... Ja, das war ihr Stil, das passte zu ihr. Aber sie hatte auch einen Fehler begangen. Die Nachricht war handgeschrieben. Es war nicht viel, aber immerhin etwas. Er hielt Ausschau nach einer Möglichkeit zu telefonieren und entdeckte neben den Toiletten ein Münztelefon. Er schob den Brief zurück in den Umschlag, steckte ihn in seine Tasche und ging zum Telefon.
    Doyle und Greenleaf waren noch nicht zurück im Hotel, also versuchte er es auf der Polizeiwache. Nein, die beiden Herren hätten zwar vorbeigeschaut, aber es habe niemand zur Verfügung gestanden, der ihnen als Hilfe hätte dienen können. Sie hätten vereinbart, sich mit Inspector Block in irgendeinem Pub zu treffen... vermutlich im Faithful Collie. Ja, er wüsste die Telefonnummer.
    Also versuchte er es im Faithful Collie. Ein Anruf von Pub zu Pub – eine Verbindung mit ziemlich viel Lärm im Hintergrund. Ich finde Sie ... Schließlich schaffte er es, sich dem Barkeeper des Faithful Collies verständlich zu machen. Es folgte ein Ruf, dann noch einer, und schließlich meldete sich Greenleaf.
    »Sind Sie das, Mr. Elder?«
    »Sie hat mir in einem Pub eine Nachricht hinterlassen.«
    »Was? Ich habe Sie nicht richtig verstanden.«
    »Die Hexe hat mir eine Nachricht hinterlassen.«
    Ein bulliger Motorradfahrer schlenderte vorbei. Er war auf dem Weg zur Toilette. Ein anderer kam heraus. Sie tauschten einen High Five aus.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Greenleaf.
    »Weil ein Barkeeper mir die Nachricht soeben ausgehändigt hat.«
    »Wie lautet sie?«
    »Sie lautet, dass ich nicht nach ihr suchen soll, sondern dass sie mich findet, wenn ihr der Sinn danach steht!«
    »Wir müssen die Nachricht ins Labor bringen...« Plötzlich wurde sich Greenleaf der Tatsache bewusst. »Oh«, sagte er, »Sie haben den Umschlag geöffnet.«
    »So sieht es aus.«
    »Das hätten Sie nicht tun sollen.«
    »Ich habe...«
    »Egal, jetzt ist es sowieso zu spät. In welchem Pub?«
    »The Cat over the Broomstick.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Glauben Sie, sie hat erraten, dass wir die Suche nach ihr Operation Besenstiel genannt haben?«
    »Keine Ahnung. Sie weiß jedenfalls, dass wir sie Hexe nennen.«
    »Wir sind gleich bei Ihnen.«
    »Ist Doyle nüchtern?«
    »Er wird es in null Komma nichts sein. Geben Sie uns … keine Ahnung, wie lange wir brauchen. Hängt davon ab, wie weit der Pub von unserem entfernt ist.«
    »Ist Inspector Block noch bei Ihnen?«
    »Ja. Ich bringe ihn mit.«
    »Schön. Aber ich warne Sie, es ist eine Hell’s-Angels-Kneipe.«
    »Interessante Wahl, Mr. Elder. Stehen Sie auf Leder oder was?«
    Elder lächelte, sagte aber nichts. Er legte auf und ging zurück zur Theke, wo sein Whisky noch auf ihn wartete. Joe, der Barkeeper, wartete ebenfalls.
    »Können Sie mir etwas über sie erzählen?«, fragte Elder.
    Joe zuckte mit den Schultern. »Sie kam vor etwa einer Woche hier rein. Hat gesagt, sie sei auf Trebe, suche vor einem älteren Mann das Weite.«
    »Wie sah sie

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