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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seiner breiten Stirn bildeten sich Schweißperlen, und die stammten bestimmt nicht nur vom heißen Kaffee. Unsere Forderung mußte ihn getroffen haben.
    »Sie kennen ihn?«
    Er schüttelte den Kopf und schaute gegen die mächtige Steinplatte des Tisches. »Hören Sie, Mr. Sinclair, ich will nicht abstreiten, daß ich etwas von diesem Stein weiß. Aber ich versichere Ihnen, daß er mir gehört. Sie bekommen ihn nicht.«
    »Wir brauchen ihn aber.«
    »Für wen?« peitschte uns seine Frage entgegen. »Hat die Lady Sie zu mir geschickt? Will sie jetzt…?« Er winkte ab. »Spielt auch keine Rolle, zum Teufel. Gehen Sie, setzen Sie sich wieder in Ihren Wagen und machen Sie den Abflug. Hier gibt es nichts zu holen.«
    »Wir gehen nicht ohne den Stein!«
    Auch ich hatte hart gesprochen und damit die Lage verschärft. Zwischen uns schien die Luft plötzlich zu knistern. Kramer dachte scharf nach, es war ihm anzusehen. Schließlich nickte er uns zu. »Okay, wenn Sie ihn wollen, dann schauen Sie sich um. Ich stelle Ihnen mein Haus zur Verfügung. Durchsuchen Sie es.«
    »Danke für den Vorschlag. Gerade das werden wir nicht tun, Kramer.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Weil wir den Stein hier nicht finden würden.«
    Er lachte uns kalt an. »Weshalb sind Sie dann gekommen? Haben Sie sich geirrt?«
    »Nein, bestimmt nicht. Sie besitzen den Stein. Nur würden Sie nicht den Fehler machen und ihn hier irgendwo verstecken. Er ist nur wichtig, wenn Sie ihn am Körper tragen.«
    Kramer blieb gelassen. »Dann wollen Sie mich durchsuchen, wenn ich es recht verstehe?«
    »Ja. Falls Sie ihn uns nicht freiwillig geben. Es wäre besser für Sie. Wir sind keine Menschen, die gern Gewalt anwenden, aber in diesem Fall muß es sein.«
    Er atmete durch den Mund ein. »Sie fühlen sich wohl sehr stark?«
    »Kaum«, sagte Suko, »aber wir haben einen Job, und der ist nicht immer einfach.«
    Kramer breitete die Arme aus. »Glauben Sie mir, daß ich ihn nicht bei mir trage?«
    »Nein.«
    »Gut, dann durchsuchen Sie mich. Aber machen Sie schnell, ich habe noch zu tun.«
    Erst sein Sträuben, jetzt die Bereitschaft, das gefiel uns beiden nicht, gar nicht.
    Er grinste uns an. »Na, trauen Sie sich nicht? Haben Sie sich zuviel vorgenommen? Ich werde mich vor Ihnen ausziehen, wenn Sie wollen, danach reden wir dann weiter.«
    »Sie haben ihn!« sagte ich. »Sie müssen ihn einfach haben. Wir irren uns nicht.«
    »Bitte.« Kramer stand auf und streifte seinen Pullover über den Kopf.
    »Ich bin bereit.«
    Die Lage hatte sich nicht direkt entspannt, sie war nur etwas lächerlich geworden, und ich überlegte, ob wir ihn tatsächlich duchsuchen sollten. War er ein eiskalter Bluffer, oder trug er den Stein tatsächlich nicht bei sich.
    Er streckte uns seine rechte Hand entgegen. »Hier sehen Sie meinen Ring.«
    Wenn je das Wort protzig gestimmt hatte, bei diesem Ring traf es zu. Er war so breit wie sein Mittel fingerund nahm in der Länge die Hälfte davon ein.
    Ein wuchtiger Goldring, sehr dick, der bestimmt ein Vermögen gekostet hatte.
    »Meinen Sie ihn?«
    »Sie wissen genau, Kramer, daß wir einen anderen meinen«, erwiderte Suko.
    »Dann tut es mir leid.« Er nestelte an seinem Hosengürtel. »Soll ich mich weiter ausziehen?«
    »Es reicht«, winkte ich ab. »Striptease sehen wir lieber von Frauen an.«
    »Wie schön.«
    »Aber wir geben nicht auf, Kramer. Wenn Sie uns den Ring hier nicht geben, sind wir leider gezwungen, Sie mit nach London zu nehmen. So einfach ist das.«
    »Das glauben Sie?«
    »Ja.«
    »Es wäre eine klassische Entführung, denn ich werde nicht freiwillig mit Ihnen gehen.«
    »Dann unfreiwillig«, sagte Suko. »Wir haben mit den Behörden alles geregelt. Es gibt Fälle, wo man wirklich über den eigenen Schatten springen muß, weil einfach zuviel auf dem Spiel steht. Sie können das vermeiden, wenn Sie uns den Ring geben.«
    Kramer stand noch immer, er schaute uns an und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht begreifen, daß Bullen so unvernünftig sind. Ich kann es einfach nicht.« Er setzte sich wieder, streckte seine Arme aus und schüttelte den Kopf. Dann griff er zu, und er hatte Glück dabei, weil wir ihm gegenübersaßen. Er hatte die breite Tischkante gepackt, wuchtete das Möbelstück hoch und bewies, welch eine Kraft er besaß. Er stemmte uns den schweren Tisch entgegen, wollte uns einklemmen, und wir kamen tatsächlich nicht so schnell aus den Sesseln hoch.
    Kramer handelte sofort. Wir wehrten den Tisch noch ab, als er auf

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