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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefällt dir mein Vorschlag denn? Du hast ihn nicht kommentiert, was ich sehr schade finde.«
    »Es ist klar, daß ich mich darüber nicht freue.«
    Der Bulgare nickte. »Sicher, ganz bestimmt. Aber du wirst es machen, du kannst dich nicht wehren, es sei denn, du willst von Jekov erschossen werden.«
    »Wo soll er hin?«
    »Schon besser.« Der Bulgare nickte. »Schon viel besser. Er soll zum Altar gebracht werden. Du gehst mit ihm durch den Dom. Es ist doch der Triumph für ihn.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Das sage ich dir noch.«
    »Wird Jekov schießen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht nimmt er auch das Messer. Möglich ist alles, es kommt auf die Situation an. Komm jetzt her, Sinclair, ich möchte sie dir übergeben.«
    Verdammt, ich stand unter Strom, war auf achtzig. Wäre die Schalldämpfer-Kanone nicht gewesen, hätte ich dem Kerl schon gezeigt, wo die Glocken hingen, so aber war ich quasi eingesperrt, ein Gefangener, denn ich brauchte nur an Golenkows Leute in der Tiefgarage zu denken, um zu wissen, was auch mir blühte. Als ich vorging, verschwand der Druck der Mündung. Die Waffe blieb trotzdem auf mich gerichtet, und auch der Bulgare hielt plötzlich eine Pistole in der Hand. Ein kleines Kaliber, sie war in seiner großen Faust kaum zu sehen.
    Er ging zur Seite. »Nimm sie, nimm den Baphometh und umarme ihn!«
    Seine Worte hörte ich wie aus weiter Ferne, denn ich konzentrierte mich auf das widerliche Machwerk. Wo blieben Suko und Wladimir? Sie wußten doch, daß ich mich nicht allzu weit vom Eingang entfernt hatte. Also könnten sie ruhig nachschauen.
    Ich haßte die Statue und konzentrierte mich dabei auf das blasse Leuchten der Karfunkelsteine, die ihre Augen darstellten. Bewegten sie sich? Lebte sie etwa? Hatte Baphometh ihr von seinem Geist des Bösen einen Feil hinterlassen?
    Mein Hals war längst trocken geworden. Die Luft im Dom kam mir stickig vor.
    Ich fühlte mich gedemütigt, und was ich tun sollte, war die reinste Gotteslästerung.
    »Nein, das…«
    »Faß sie an, Sinclair!« säuselte der Bulgare. »Faß sie nur an. Du mußt sie spüren.«
    »Hör auf, Bulgare!«
    Der Mann lachte. Er stand neben der Statue, ich vor ihr, und ich sah den Triumph in seinen Augen leuchten.
    Sehr langsam streckte ich meinen rechten Arm aus, um sie zu berühren. Das war genau der Moment, als ich eine bekannte Stimme hörte. »Nein, John Sinclair, nimm sie nicht!«
    Kassandra hatte gesprochen!
    ***
    Ich erstarrte, der Bulgare ebenfalls, und auch Jekov rührte sich nicht, wie ich annahm.
    Sekundenlang herrschte überraschtes Schweigen. Der Bulgare starrte an mir vorbei, zwinkerte mit den Augen und fragte flüsternd: »Wer bist du, Weib?«
    Niemand griff ein, als ich mich leicht drehte, so daß ich auch Kassandra im Auge behalten konnte. »Erkennst du mich nicht an der Stimme, Bulgare?«
    »Eigentlich müßte ich es. Ich könnte raten«, erwiderte er lauernd. »Und ich glaube, ich würde ins Schwarze treffen.«
    »Da! Schau genau hin!« Kassandra hatte ihren linken Arm angehoben und die Hand zur Faust geballt. In dieser Lage war besonders gut der Ring zu sehen, der ihr gehörte. »Erinnerst du dich, Bulgare? Erkennst du ihn wieder? Es ist lange her, es waren die Zeiten des Kalten Kriegs, als du ihn mir genommen hast. Jetzt habe ich ihn wieder, und ergab mir die Jugend und Spannkraft zurück. Im Gegensatz zu dir, denn du bist ein alter Mensch geworden, Bulgare.«
    »Ja, das stimmt. Ich kann es nicht leugnen.« Er deutete ein Nicken an und mußte lachen. »Wie sich die Zeiten doch ändern. Den Ring habe ich dir schon einmal abgenommen, ich glaube fest daran, daß ich es auch ein zweitesmal schaffen werde.«
    »Wann denn?«
    »Jetzt und hier. In dieser Nische. Oder hast du damit gerechnet, lebend herauszukommen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Nein, Kassandra. Du nimmst mir sogar eine Reise ab. Ich wäre nach meinem Sieg hier zu dir gekommen und hätte dich vernichtet. So wird es jetzt geschehen. Jekov — leg sie um!«
    Da griff ich ein!
    ***
    Jekov würde es tun. Er war ein Mensch, der auf ähnliche Befehle nur wartete, aber er stand verhältnismäßig ungünstig, denn ermußteauch mich im Auge behalten. So zielte die Mündung weder direkt auf mich, noch auf Kassandra.
    Ich machte es mit dem Fuß. Zwar war ich nicht so geschmeidig wie Suko, was Kung Fu oder Karate anging, für einen Europäer reichte es schon aus. Jekov gurgelte, als er den hammerartigen Treffer dicht unterhalb der Gürtellinie kassierte. Er sackte in die

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