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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Drachenarmada herrschte.
    Inzwischen war die kaiserliche Gondel zur Gänze gewendet, der Gondeldrache umrundete mit letzter Kraft den schwarzen Felsen, und schon wenige Augenblicke, nachdem er sich nicht mehr innerhalb des vom Nebel erfüllten Bereichs befand, fiel die Schwäche von ihm ab. Ein trotziges Brüllen entrang sich seiner Kehle, begleitet von einem Flammenschlag, der fast so lang wie die kaiserliche Gondel war und vermutlich in der Lage gewesen wäre, ein seemannisches Langschiff zur Gänze in Holzkohle zu verwandeln. Mit kräftigen Flügelschlägen brachte der Drache seinen Kaiser in Sicherheit.
    Flieht nur und lasst es euch eine Lehre sein. Der Frevel der Drachen ist nicht vergessen, und wer immer ihn wiederholt, wird den Zorn jener Mächte spüren, die der Welt und dem Kosmos innewohnen, um dem Chaos Zügel anzulegen wie einer Riesenschneeratte!
    „Bring diese Stimme zum Schweigen oder nenn dich fortan nie wieder Magier, Ubranos aus Capana!“, schrie Katagi und hielt sich den Kopf. Ein plötzlicher Ruck, und fast wäre er über die Brüstung des Gondelbalkons gestürzt, aber Siijii sprang herbei und zog den Kaiser zurück.
    „In die Gondel mit ihm!“, befahl Tarejo, und diesmal vermochte er sich durchzusetzen: Der schwankende Kaiser wurde zurück ins Innere der Gondel geführt, wo er sich auf einen Diwan niederließ. Trotz der großen Kälte schwitzte er, und ein Diener reichte ihm ein fünfeckiges Tuch, das mit jenen drachenischen Schriftzeichen bestickt war, die als Zeichen des Glücks galten; damit tupfte sich Katagi die Stirn ab und warf es achtlos fort, wobei es sich ausbreitete und zu Boden segelte. Es landete auf der Rückseite, sodass die drachenischen Buchstaben – die gleichzeitig auch eine Bedeutung als Bildzeichen hatten – in Spiegelschrift zu sehen waren.
    Der Kaiser erschrak, sein Gesicht wurde bleich, und er musste schlucken. „Oh, seht nur, selbst das Schicksal meint es übel mit mir - die Zeichen sind gegen mich!“, stieß er hervor.
    Der Lehre des Unsichtbaren Gottes zufolge war das Herauslesen der Zukunft aus derartigen Zeichen nichts als Aberglaube. Der Unsichtbare Gott allein vermochte die Zukunft zu offenbaren und tat diese zuweilen Auserwählten in besonderen Träumen kund. Aber der Glaube an die Macht von zauberkräftigen Schriftzeichen hatte sich trotz des großen Einflusses gehalten, den die Priesterschaft der heiligen Stadt Ezkor in Drachenia inzwischen ausübte.
    Der Diener bückte sich und entfernte schnell das Unglückstuch. Mochte er sich seine Hände damit beschmutzen und das Unglück damit auf sich selbst ziehen! Katagi spürte, wie sich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Furcht in seine Seele schlich. Auf leisen Sohlen kam sie und ließ sich ebenso wenig ausrotten wie die Ratten, die sich in den zahllosen Kellergewölben, geheimen Verliesen und unterirdischen Gängen des Kaiserpalastes von Drakor verbargen.
    Was, wenn tatsächlich höhere Mächte auf Rajins Seiten standen? An düsteren Prophezeiungen hatte es nach Katagis Machtübernahme nicht gemangelt. Die Furcht, dass alles, was er tat, letztendlich zum Scheitern verurteilt war, hatte er bisher erfolgreich unterdrücken können. Hatte er nicht beinahe jeden umgebracht, der ihm vielleicht irgendwann einmal schaden konnte? Hatten die Schreie der Gequälten und Gemarterten nicht ein solches Maß an Schrecken verbreitet, dass es zu seinen Lebzeiten ganz gewiss niemand mehr wagen würde, einen Aufstand anzuzetteln oder sonst wie gegen seine Herrschaft aufzubegehren?
    „Wer oder was schützt Rajin?“, fragte Katagi und ballte dabei grimmig die Rechte zur Faust.
    „Es muss Liisho sein!“, erklärte Tarejo.
    Ubranos konnte dieser Einschätzung nur zustimmen. „Ich weiß nicht, was er getan hat, um diese Gewalten zu entfesseln, oder ob diese Macht vielleicht tatsächlich nur dadurch geweckt wurde, dass zum ersten Mal seit unvorstellbar langer Zeit wieder Drachen diesen Ort aufgesucht haben. Aber wir wissen, dass Rajin hier ist - unsere wilden Kundschafterdrachen haben das eindeutig übermittelt.“
    „Warum ist es dann nicht möglich, ihn zu töten!“, polterte Katagi. „Es muss doch ein Mittel gegen diesen Fjendur geben!“
    „Das ist nicht so leicht, wie Ihr Euch das vorstellt, mein Kaiser“, erwiderte der Magier.
    Katagi lachte heiser auf. „Wozu brauche ich einen Magier, der so ratlos ist wie ich selbst!“, höhnte er.
    Ubranos ließ sich äußerlich nichts anmerken. Aber dem Magier aus Capana

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