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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gefährten Liisho. Man nennt ihn einen Weisen. Er weiß mehr über diese Dinge als ich …“
    Ein Weiser? Der Vermummte wandte sich Liisho zu. Ein leises, verächtliches Lachen ertönte in den Köpfen der drei Menschen. Gewiss doch, das ist mir gleich aufgefallen, als ich seinen Geist berührte und seine Seele erforschte - nur Narren nennen sich selbst einen Weisen, also ist Liisho eher ein Narr!
    „Hör dir dennoch an, was er zu sagen hat!“, bat Rajin.
    Warum sollte ich das tun? Es wird mich sehr wahrscheinlich nur langweilen …
    „Es hängt so viel davon ab!“, bettelte Rajin.
    Der kalte Fjendur ließ erneut ein vor Zynismus triefendes Gelächter in Rajins Kopf widerhallen. Ah, das ist immer ein Argument der Sterblichen: Es hängt so viel davon ab … Es war mir klar, dass du das irgendwann sagen würdest.
    „Es ist aber die Wahrheit!“
    Wie auch immer - soll der weise Narr Liisho mir sagen, was ich für euch tun soll!
    Der Vermummte wandte sich Liisho zu und machte eine auffordernde Bewegung mit einem seiner Arme.
    „Das kosmische Tor, durch das ich kam, muss geöffnet werden!“, stieß Liisho, der wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein schien und sich erhoben hatte, eilig hervor. „Kannst du das – wer oder was auch immer du sein magst!“
    Es tut mir leid, erklärte der Vermummte. Das Tor existierte schon, bevor meine Seele erwachte, und ich weiß nur wenig darüber. Das Juwel am Eingang der Orakelhöhle reagiert auf meine innere Kraft. Aber warum das geschieht, ist mir nicht bekannt … Allerdings erfuhr ich aus deinen Gedanken ein paar Neuigkeiten darüber, was man mit dem Tor anzustellen vermag. Früher hätte mich das interessiert … Heute nicht mehr …
    „Ich vermag es nur beim Schein des Meermondes zu öffnen!“, erklärte Liisho.

Ausgerechnet jener Mond, auf dem der Njordirskint, der Sohn meines Erzfeindes Njordir residiert …
    „Das Licht des Meermondes muss direkt durch die Öffnung in der Höhlendecke fallen und das Juwel auf der Säule bestrahlen“, fuhr Liisho fort, ohne auf die gedanklichen Worte des Gottes einzugehen.
    Ich hatte schon befürchtet, es wäre etwas wirklich Kompliziertes!, höhnten die Gedanken des Vermummten mit beißendem Spott.
    „Aber bevor es soweit ist“, mischte sich Rajin ein, „und sich der Meermond in der entsprechenden Position befindet, werden uns die Drachenier ermordet haben!“
    Ihre Drachen werden vom Nebel zurückgehalten!
    „Der Nebel ist ein weiteres Problem!“, sagte Liisho. „Er mag die Drachen des Usurpators fernhalten, aber erstens wird der früher oder später seine Fußsoldaten aussenden …“
    Und du glaubst, mit denen würde ich nicht fertig? Narr! Ah, ich mag diese Kämpfe nicht mehr, und habe eigentlich auch schon genug der Eindringlinge getötet, um meinen Zorn abzukühlen - das gilt für Drachen ebenso wie für Drachenherren …
    „… und zweitens“, fuhr Liisho fort, „ist der Nebel so dick, dass er das Licht des Meermondes schluckt.“
    Ach wirklich? Der Vermummte wirkte amüsiert. Dann wäre es wohl das Beste, den Meermond aufsteigen und den Nebel verschwinden zu lassen! Sobald dies geschieht, müsstet ihr euch allerdings beeilen, von hier fortzukommen, denn ich habe wenig Lust, mich noch unnötig lange mit den Eindringlingen zu befassen!
    „Wie bitte?“, rief Bratlor erstaunt. „Es wäre das Beste, den Meermond aufsteigen und den Nebel verschwinden zu lassen, hast du gesagt? Das … das geht einfach so?“
    Der Vermummte wandte sich ihm zu. In dieser Senke bin ich auch der Herr der Zeit. Ich kann sie anhalten oder voranfließen lassen und beschleunigen. Die Zeit anzuhalten kann ich allerdings nicht wirklich empfehlen: Sie gleicht dann einem Stauwehr, das plötzlich weggerissen wird. Die Folgen können unabsehbar sein. Doch die Zeit, diese alte Schildkröte, etwas zur Eile zu treiben, hat mir immer Freude bereitet … Der Vermummte sah wieder Rajin an. Du weißt nicht, was eine Schildkröte ist, junger Freund? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da sie zu Abermillionen an den Stränden dieses Eilandes ihre Eier ablegten. Sie ernährten sich von Pflanzen, von dem dieses Land geradezu überwuchert war … So ändern sich die Zeiten. Abgesehen von den Drachen scheinen mich auch andere Formen des Lebens zu meiden!
    Auf einmal streckte er seine drei Arme dem Himmel entgegen und murmelte Worte, die diesmal nicht als Gedanken vermittelt wurden, sondern tatsächlich hörbare Laute waren, die Silben

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