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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gleichzeitig drang ein durchdringender sonorer Ton unter der Kapuze hervor, ein Laut, der wie das wütende Brummen eines Insektenschwarms klang. Fjendur hob seine drei Arme, richtete sie gegen Liisho und ließ aus jedem von ihnen einen Blitz fahren.
    Diese Blitze zielten alle drei auf einen einzigen Punkt – Liishos Stirn. Der Weise wurde getroffen, mehrere Schritte weit zurückgeschleudert und landete unsanft auf dem hart gefrorenen Boden.
    Fjendur ließ die Arme sinken, wuchs aber weiter – bis auf Mastlänge. Nichts, was ich in deinen Gedanken fand, widerspricht dem, was du behauptest!, ließ der ins Riesenhafte gewachsene Vermummte dann wissen. Also sei es deinem Drachen gestattet, diesen Ort für kurze Zeit aufzusuchen. Aber ich warne dich: Sollte er sich nicht benehmen, werde ich dafür sorgen, dass sein Kadaver zur Beute der Eiswölfe wird und sie das Fleisch von seinen und euren Knochen nagen!
    „Du kannst unbesorgt sein“, versicherte Liisho, der ächzend versuchte, sich wieder aufzuraffen.
    So sei dein Drache der Erste, der mit meiner Einwilligung seine Klauen in die kalte Senke setzt, nicht verstohlen in aller Heimlichkeit und in der Hoffnung, dass ich nicht erwache und etwas davon bemerke – so wie er es bisher getan hat!
    Der Vermummte ging davon. Und während er sich entfernte, wurde seine Gestalt noch immer größer, aber seine Konturen auch immer verschwommener und unklarer. Er bewegte sich sehr schnell – so schnell, dass ihm wahrscheinlich selbst ein Flugdrache nur mit Mühe hätte folgen können. Schließlich wurde er eins mit dem Schatten des schwarzen Felsens und war verschwunden.
    „Auf zur Höhle!“, forderte Liisho die beiden anderen auf. „Wir werden uns beeilen müssen, denn für die Kriegsarmada des Usurpators gibt es jetzt kein Hindernis mehr!“
    „Um so verwunderlicher, dass sie nicht längst hier sind“, murmelte Bratlor. Eine tiefe Furche teilte seine Stirn. Er lauschte und sah in Richtung des schwarzen Felsens, der wie ein drohender Schatten in der Mitte der Senke aufragte. Hätte man nicht längst die Signalhörner der Kriegsarmada hören müssen, mit denen ein erneuter Aufbruch befohlen wurde? Und wo blieb das Brüllen der Drachen? Das Rauschen ihres Flügelschlags?
    „Dir kann man es wohl nie recht machen“, meinte Rajin. „Seien wir doch froh, dass sie nicht angreifen!“
    Bratlor nickte düster. Er hob das Kinn, und er machte den Eindruck, als würde er eine herannahende Gefahr wittern.
     
     
    Sie folgten Liisho in die Orakelhöhle, wo dieser das Juwel sogleich ausrichtete. Die blaue Scheibe des Meermonds hatte sich bereits zur Hälfte über die Öffnung in der Höhlendecke geschoben. Der blaue Strahl fiel direkt auf das Juwel, das Liisho auf dem wieder aufgestellten Säulenstumpf platziert hatte, und gab ihm die nötige Kraft. Es leuchtete und tauchte das gesamte Höhleninnere in ein wässrig-blaues Licht, das sich mit dem warmen, feuerroten Glühen der Wände auf eine ganz besondere Weise vermischte. Wie schon beim ersten Mal, als Liisho das schädelgroße Juwel berührt hatte, erschienen auch diesmal wieder Myriaden geheimnisvoller Zeichen, von denen wohl auch der Weise nur einen Bruchteil zu entschlüsseln vermochte.
    Liisho wirkte angestrengt. Der Blick seiner Augen war starr auf das Juwel gerichtet, während er immer wieder die Finger auf bestimmte Symbole legte, woraufhin sich die gesamte Anordnung der zweifellos zaubermächtigen Zeichen jeweils veränderte. „Geht hinaus und sagt mir Bescheid, sobald die Markierungssteine zu glühen beginnen!“, befahl er.
    Rajin und Bratlor wechselten einen kurzen Blick. Vielleicht war es dem Weisen einfach nur lästig, dass die beiden dermaßen intensiv jede seiner Handlungen verfolgten. Vielleicht wollte er auch einfach nur nicht, dass sie ihn dabei beobachteten, wie er das eine oder andere Mal ratlos dastand und selbst nicht genau wusste, welche Symbole er als Nächstes in welcher Reihenfolge zu berühren hatte. Mochte Liisho in mancher Hinsicht gewiss ein Meister sein, so war auch Rajin inzwischen klar geworden, dass seine Kenntnisse hinsichtlich der Funktionsweise der kosmischen Tore eher beschränkt waren.
    Rajin und Bratlor folgten der Anweisung des Meisters und traten ins Freie.
    Zwei der Markierungssteine hatten zu leuchten begonnen. Ebenso das Juwel über dem Höhleneingang. Aber bei den restlichen Markierungssteinen war noch immer nichts zu sehen – ebenso wenig von einem Lichtbogen, wie er sich vom

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