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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bildeten viele kleine blitzartige Erscheinungen, die wie zuckende Spinnentiere aus Licht wirkten.
    Die Blitze erloschen knisternd, aber die Spinnentiere aus purem Licht krabbelten noch immer über die Körper der drei Männer.
    Dann öffnete der Vermummte die Bandagierung unter seiner Kapuze, die bisher sein Gesicht bedeckt hatte. Darunter war nur Schwärze. Ein Schatten, den kein Sonnenstrahl hätte erhellen können.
    Im nächsten Moment wurden aus den Spinnentieren wieder Blitze, die von Rajin, Bratlor und Liisho zurück zu dem Vermummten zuckten. Sie sammelten sich unter der Kapuze – dort, wo eigentlich sein Kopf hätte sein müssen.
    Ah, jetzt weiß ich, was ihr wisst … Jetzt begreife ich … Ein Weiser, der mit einem Drachen gegen die Drachenmacht kämpft … Das Schicksal erlaubt sich seltsame Scherze, und Groenjyr, der den Schicksalsteppich knüpft, scheint in diesen Tagen einen Vollrausch zu haben. Das er in seinem Suff jedes Augenmaß verloren hat, ist ja nichts Neues, aber das, was ich nun erfahre … Einen menschlichen Legendensänger würde man viel für solchen Einfallsreichtum zahlen …
    Rajin fühlte Schwindel. Alles drehte sich vor seinen Augen und drohte, sich in einem Strudel aus Licht, Farben und der zerfließenden, sich dehnenden und wieder schrumpfenden Gestalt des Vermummten aufzulösen.
    Liisho und Bratlor erging es nicht besser. Alle drei taumelten zu Boden. Liisho umklammerte dabei krampfhaft die beiden Drachenstäbe, die noch immer ein wenig glühten, doch dieses Glühen erlosch kurz darauf vollständig.
    Allmählich klärte sich Rajins Blick wieder. Der Vermummte trat auf ihn zu. Er blieb schließlich nur eine knappe Armlänge von Rajin entfernt stehen und hatte lediglich noch die Größe eines fünfjährigen Kindes. Du bist also derjenige, der das Gleichgewicht erhalten soll …
    „Das hat man mir gesagt“, murmelte Rajin.
    Du wirst noch an innerer Stärke gewinnen müssen, ehe du dazu fähig sein wirst …
    „Auch das ist mir schon oft gesagt worden.“
    Es ist langer her, dass ich zu Gunsten oder Ungunsten irgendeines sterblichen Menschen in die Geschicke der Welt eingegriffen habe. Lange, lange ist es her, dass ich mich wirklich mit der Welt beschäftigte. So wurden auch die Fragen der Barbarenhäuptlinge an das Orakel mir mit der Zeit so unverständlich, dass sie ein Riesenfaultier nicht schlechter hat beantworten können als ich … Kurz hallte Gelächter in Rajins Kopf so laut wider, dass er für einen Moment das Gefühl hatte, ihm würde der Schädel platzen. Ich habe mich zurückgezogen, und die Welt und ihre Bewohner wurden mir fremd … Selbst der ewige Streit mit meinem alten Feind langweilt mich …
    „Du meinst Njordir?“
    Existiert er noch, oder modert er schon am Grund seines nassen Reichs vor sich hin? Ach, es ist mir gleichgültig. Sterben einem die Feinde fort, stirbt ein Teil von einem selbst. Und irgendwann wünscht man sich nichts sehnlicher, als selbst nicht mehr zu existieren. Doch was erzähle ich dir von Dingen, die du ohnehin nicht zu begreifen vermagst. Eine Pause folgte.
    Der dritte Arm des Vermummten war wieder völlig unter den Tüchern und Stoffstreifen verschwunden. Fjendur drehte sich um, wandte sich von Rajin ab und entfernte sich, wobei er wieder zu wachsen schien.
    „Fjendur!“, rief Rajin. „Wir brauchen deine Hilfe!“
    Die Antwort des Gottes der Kälte war ernüchternd: Nie hätte ich gedacht, diesen uralten Kampf noch einmal ausfechten zu müssen … Ich bin mir nicht sicher, ob mein Interesse an der Welt groß genug ist, dies zu tun …
    „Dein Interesse an der Welt war groß genug, um die Drachen hinter den schwarzen Felsen zurückzudrängen!“, entgegnete Rajin, dem die Antwort des Gottes nicht gefallen wollte. „Willst du nicht dem rechtmäßigen Drachenkaiser die Möglichkeit geben, sein Erbe anzutreten, um das Gleichgewicht zu erhalten und eine zweite Herrschaft der Drachen zu verhindern?“
    Der Vermummte blieb stehen – inzwischen bereits wieder auf die Größe eines halbwüchsigen Jünglings angewachsen. Er drehte sich herum, so als wollte er Rajin ansehen. Dabei war sich Rajin nicht einmal sicher, ob sein Gegenüber überhaupt so etwas wie Augen hatte. Fjendurs Gestalt verschwamm etwas; seine Konturen wurden für einen kurzen Moment undeutlich.
    Ich wäge noch ab, bekannte der Gott der Kälte. Aber ganz gleich, wie ich mich auch entscheide – sage mir, auf welche Weise ich dir helfen könnte!
    „Frag meinen

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